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Schon sein Vater Jacob war, wie
viele seiner Vorfahren, die einer guten
alten croatischen Familie entstammen, ein
tapferer Soldat, der bei Liegnitz und
Landshut im siebenjährigen Kriege sich
ausgezeichnet, im Türkenkriege als Com>
mandant der Landesdefension bei dem
Cordonpoften die ersprießlichsten Dienste
geleistet und in Anerkennung derselben als
Hauptmann des Warasdin>St. Georger
Infanterie.Regiments am 28. December
!791 in den Adelstand erhoben wurde.
Der Sohn Ernst Gideon trat im
December 1787, damals 16 Jahre alt,
als Fahnencadet aus der Neustadter
Akademie in das Infanterie «Regiment
Splönyi, in welchem er im März 1.788
Fähnrich, im Juni 1790 Unter-, im Octo«
ber 1797 Oberlieutenant und im Novem«
ber 1899 Hauptmann wurde. Wahrend
seiner 41jahrigen Dienstzeit, innerhalb
welcher er 16 Feldzüge mitgemacht, hatte
sich M. bei verschiedenen Gelegenheiten
ausgezeichnet. So zuerst bei Landrecy,
wo er am 20. April 1794 als Lieutenant
der Erste das feindliche Lager erstürmt
und ungeachtet einer schweren Verwun-
düng daS Gefecht nicht verlassen hatte.
Wenige Monate später, am 20. Septem«
ber. rettete M. durch einen freiwilligen
und rasch ausgeführten Angriff bei
Barr iöre Clermont den Feldmar»
schall-Lieutenant C Haftel er vor Gefan-
genschaft, und bald darauf übersetzte er
mit 50 Freiwilligen den Rhein und
schaffte Angesichts des Feindes, ohne
einen Mann zu verlieren, so viel Fourage
und Mundvorrathe über den Strom, daß
die Division Quosdanodich für mehrere
Tage damit hinreichend gedeckt war. Im
Jahre 1795 erstürmte er am 26. Novem-
ber freiwillig mit 40 Grenadieren,. daS
Dorf G roß fischt in gen bei Landau;
im Jahre 1796 rettete er am 10. August im Treffen bei Neresheim durch Kriegslist
die Grenadier.Division Splänyi vor Ge»
fangenschaft- im Jahre 1800 im März
führte er ein kleines Streifcommando,
mit dem er die Gegend von San Seba-
stiano und Cella bis gegen Genua Ange.
sichts des Feindes durchzog und demsel«
ben namhafte Transporte abnahm. Im
Treffen bei Vado. am 6. April d. I.,
machte er unter heftigem feindlichen Feuer
als Compagniecommandant im Vado<
thale gegen den feindlichen linken Flügel
eine so geschickte Bewegung, daß dieser
seine bisher innegehabte vortheilhafte
Aufstellung aufgeben und sich auf die
zweite am Monte Ajuto zurückziehen
mußte. Während der Vorpostengefcchte.
welche am Vorabende der Schlacht bei
Marengo (14. Juni 1800) statthat-
ten, eilte er, als er die Croaten weichen
sah, unter sie, ermuthigte sie und führte
sie auf den verlassenen Posten zurück.
Nicht minder zeichnete er
sich im Feldzuge
des Jahres 1803 zu wiederholten Malen
aus, daS eine Mal am 4. November, in«
dem or bei dem Rückzüge der Unseren
die denselben benutzende und auf unsere
Abtheilungen einhauende feindliche Reite-
rei mit seiner Compagnie bei San Pietro
mit Erfolg angriff, und am folgenden
Tage- wieder, indem er ein Bataillon
'eines Regiments und eine Schwadron
Kienmayei'Huszaren. welche, von der
Armee durch die Piave getrennt. bei
Rosano zurückgeblieben und von den
indlichen Abtheilungen fast eingeschlos-
sen waren, vor Gefangennahme rettete.
Im Jahre 1809 wurde M. zum General-
stabe eingetheilt und der adeligen Insur»
rectionsarmee beigegeben. Auch hier gab
bei mehreren Gelegenheiten, so bei
Karakö am 9. Juni, bei Päpa am
11. und am Vorabende der Schlacht bei
Raab (14. Juni) neue Beweise seines
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon