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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 461 -
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Seite - 461 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16

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Marko 461 Marku Dilettant auf der Flöte. Dabei sprach er geläufig Ungarisch, Deutsch, Slovakisch, Wallachisch, schon daheim Französisch und Englisch und besonders gewandt Lateinisch, später gleich zweiter Mutter» spräche Italienisch. Nicht minderen Ruf hatte er als Fechter in allen Waffen. Als Porträtift wurde er in Wien immer gesuchter, sowohl in Miniatur als in Oel, auch malte er zierliche Miniaturen für Bracelette, zugleich lebensgroße Figuren, z. B. eine Venus für Baron Geymüller. Ganz versunken in sein Kunststreben und nur bemüht, seiner Familie Unterhalt zu schaffen, hielt er nicht viel auf „Aeußerlich. keit". Anfänglich wollte M. der Historie sich zuwenden, aber die Modelle kamen ihm theuer zu stehen. So kehrte er denn wieder zur Landschaft zurück. Im Jahre 4826 verließ der Künstler Wien und zog sich nach Eisenstadt im Oedenburger Comitate zurück, um nur wohlfeil zu leben, und dort malte er ausschließlich Landschaften. Absr im Jahre 1830 be- gab er sich von neuem nach Wien, wo er nun bis zum Jahre 4834 blieb. Er malte in dieser Zeit vornehmlich für Baron Geymüller, und zwar unga» rische Landschaften, weßhalb er wieder» holt Ausflüge nach Gömör machte und gewöhnlich in Begleitung seines Lands» mannes und Kunstgenoffen Karl Van» drä.k. Aber so fleißig er war, so floffen ihm doch nur spärlich die Subsistenz» mittet zu. Seine Abgeschlossenheit und sein sich Fernhalten von allem Verkehre traten ihm in diesem Puncte wenig för> derlich entgegen, auch hatte er Eigen- heiten, die ihm sein Fortkommen in nicht geringem Maße erschwerten: nicht nur, daß er mit seinen Kunstoollegen jeden Verkehr vermied, er pflegte Briefe gar nicht zu beantworten, hatte nicht einmal ein Tintenfaß im Hause und seine ganze Bibliothek trug er immer mit sich. sie bestand nur aus einem Buche und dieses war „Homer". Endlich trat mit dem Jahre 1834 ein Wendepunct in dem Leben des Künstlers ein. Mit Unter- stützung des Baron Geymüller ging M. im genannten Jahre nach Rom, einst« weilen allein, die Familie blieb in Wien zurück. Schon damals hatte er angefan« gen, jenes Genre kleiner, idealer, im Detail ungemein reicher und steißig durch« geführter Bilder zu cultiviren, daS später seinen Ruf begründete. I n Rom aber wollte er ein Meisterwerk, auf große Darstellung berechnet, „Noah's Opfer", ausführen, er trug sich mit diesem Ge» danken, so lange er lebte und noch wenige Tage vor seinem Tode entwarf er eine leider auch unvollendet gebliebene Skizze zu diesem Bilde. Was seine kleineren Bilder, deren einige er nach Rom mit- gebracht und auch einige dort malte, anbelangt, so fanden diese in den dor« tigen Künftlerkreisen jene eigenthümliche Auffassung, die den Künstler mehr vev» letzte als aufmunterte. Man konnte nicht umhin, zu loben, aber man sprach ihm bei seinem unverkennbaren Talente für kleine Sachen mit minutiös fleißiger Aus» führung die Begabung für Bedeutendes und alle höhere Auffassung ab. Aergerlich über solch Nrtheil und um zu beweisen was er leisten könne, malte er einige größere im Privatbesitze befindliche Land« schuften, womit er seine Tadler wirklich eines Besseren belehrte. Es ist eine große Landschaft, die nachmals in Besitz des Hand schuhfabrikanten Iaquemar in Wien überging; dann die „Ansicht von Rom", welche nun Graf Kärolyi in Foth besitzt, ein herrliches, poesievolles Bild, und eine „Sturmlandschaft", wie sein Biograph schreibt, ganz dekorativ, nach völlig neuer Manier, pastos, von
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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