Seite - 28 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Band 17
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gegebener Rath, ein Gesuch um ein
Anstellung in der Landarmee einzureichen
wurde von ihm anfanglich nicht befolgt,
und erst einer zweiten Mahnung, daß
Fürst Windischgratz die Einreichung
eineS solchen Gesuches ausdrücklich
wünsche, kam er nach und bat um Ein.
löihung in die Landarmee. Anfangs
Februar 1849 an das Hoflager nach
Olmütz berufen, übergab er das Marine
Obercommando in die Hände des Civil
und Militär «Gouverneurs von Trieft,
Feldmarschall'Lieutenant Grafen Gyu
l a y. In Olmlch angekommen, erfuhr er
aber seine neue Bestimmung als kaiser
licher Gesandter am königlichen Hofe in
Neapel. I n schwerer Zeit übernahm M.
diesen Posten: Mittel« und Nnteritalien
standen damals noch in revolutionärer
Gahrung und offener Empörung; Si
cilien war in Aufstand; in Rom herrschte
M a z z i n i und die Revolution; der
Papst weilte als Flüchtling in Gae'
der Großherzog von Toscana stand in
der Gewalt der Neuerer und war fast
ein Gefangener in der Hauplstadt; die
piemontesische Armee vermehrte sich tag-
lich und stand unter dem Polen Chrza»
nowski an der österreichischen Grenze,
und König Ka rl Albert handelte nur
unter dem Drucke der Revolution, die
ihn zum Kriege gegen Oesterreich trieb.
Am 22. März 1849 übergab Feldmar-
sch all-Lieutenant Mar t in i zu GaÄa
dem Könige Ferdinand seine Creditlve
und verblieb auf diesem Posten bis Ende'
April 1860. Nach 33jähriger ununter-
brochener Dienstzeit erbat er sich nun
wegen geschwächter Gesundheit den Ueber»
tritt in den Ruhestand, wurde, als er
ihn erhielt, zum Feldzeugmeister ernannt
und mit dem Großkreuze des Leopold.
Ordens ausgezeichnet. Aber nicht lange
genoß er diese Ruhe; schon gegen daS Ende des folgenden Jahres starb er im
Alter von 70 Jahren. Feldzeugmeister
Anton Stephan von Mar t in i ist ein
Oheim des Maria Theresien'Ordens-
ritters Joseph Karl Ignaz Freiherrn
Mart in i von Nosedo, dessen Lebcns-
skizze folgt.
Anton Stephan Ri t ter uon M a r t i n i ,
k. k. Feldzeugmeister. Nekrolog (2eparatad<
druck aus der „Oesterreichischen militärischen
Zeitschrift" 1862, I I I . B^nd) (Wim l562.
Gerold, gr.,8°.). — M i l i t ä r .Z ei tung.
berausg, von I , Hir ienfeld (Wien, qr. ^'.)
Jahrg. 1862, S. 6; — dieselbe, S. 5i)ö, 6l3.
62U u. 630: „Martini als Marine'Oberconi'
lnandant". — Porträt. Mit Facsimile der
Namensunterschrift. Pr inz hofer lich. l«ö4
(Wien, gedr. bei I . Höfelich, Hald-Fol).
Martini von Noscdo, Joseph Karl
Ignaz Freiherr von (k. k. Feldmar-
schall» Lieutenant und Ritter des
Maria Theresien-Ordens. geb. zu Neu-
Gradisca in Slavonien 6. M5rz l8u6).
Officierssohn und Enkel des General-
Majors und Temesotner Fesiungscom-
Mandanten Joseph von Mar t in i, der
mit Diplom vom 16. Juli 18<)4 in den
österreichischen Adelstand erhoben wurde.
UebrigenS soll die Familie schon von
früher her adelig sein und einem alten
talienischen Gescdlechte entstammen, das
bereits im 46. Jahrhunderte in kaiserl.
Staats-, und Militärdiensten gestanden,
dessen Familienschriften jedoch' in frühe«
ren Zeiten in Verlust gerathen sind. I o-
seph, der Enkel, trat am 12. Juni 1818
n das 1. Szekler Grenz'Infanterie-Regi'
ment Nr. 14 als Privat'Cadet ein und
erhielt in der Gratzcr Cadetm>Compagnie
ie militärische Ausbildung. Nun kam er
am 1. Jänner 1819 in das Infanterie»
Regiment Piret Nr. 27, aus diesem am
. März 1821 als Kaiser-Cadet in das
Infanterie«RegimentWohlgemuth Nr. 14,
aus welchem er am 21. April 1324 zum
Lieutenant im damaligen 2. Szekler
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon