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Redaction von Eduard Glatz stehenden
„Pesth-Ofner Zeitung" zu schreiben. Die
Märzbewegung des Jahres 1843 erfaßte
auch M. Er trat als Hauptmann in den
ungarischen Generalstab und wurde bei
verschiedenen Befestigungsarbeiten, na-
mentlich in Preßburg und in der kleinen
Festung Leopoldstadt an der Waag ver«
wendet. Auch gegen die Serben in der
Bacska lag er zu Felde. Doch war seine
Betheiligung an der Bewegung der Zeit
stets eine reservirte und am 8. Jänner
1849 stellte er sich dem in Pesth ein«
rückenden Fürsten Windisch-Grätz.
Nach beendigter kriegsrechtlicher Unter»
suäning trat er eine Neise nach Italien
für das „Constitutionelle Blatt aus Boh-
men" (Redacteur Franz Klutsch ak) an
und lieferte „Reisebilder aus Italien",
denen sich später „croatische Bilder", so
wie „Skizzen aus der Wojwodina", „<ms
der österreichischen Walachei" („unter den
Daco»Romanen^) u. s. w. anschlössen.
Den Winter 4849/80 verlebte er litera-
risch beschäftigt in Wien. Im Frühlinge
1830 verehelichte er sich, nachdem er
seine Ofsicierscharge quittirt, mit einer
Schwester des bekannten Orientalisten
Moriz Wicker hauser und siedelte nach
Prag über, wo er eine Stelle im Re<
dactionsbureau deS „Constitutiouellen
Blattes" übernahm; Nun erschienen M.'s
Feuilletons, aus der Honvedzeit gesam«
melt, als Buch bei Friedrich Manz in
Wien unier dem Titel: „Bilder an5 dem
Hllimedleben", welche später in Kober's
„Album" (Jahrgang 1834) in zweiter
Auflage gleichzeitig mit den „Haidebil«
dern" herauskamen. Das Eingehen des
„Constitutionellen Blattes'' nöthigte M..
Prag nach dreijährigem Aufenthalte zu
verlassen. Er trat Ende November 4853
in daS Redactionsbureau der amtlichen
„Graher Zeitung", deren Redaction er bald darauf übernahm und bis zum
letzten December 1866 fortführte. Mit
1. Jänner 1867 wurde M. in das
Preßbureau des Staatsministeriums nach
Wien berufen. Auch das belletristische
Beiblatt der „Graher Zeitung", der
„Aufmerksame", redigirte M. durch meh>
rere Jahre, ebenso nach dem Tode I . A.
3 ö se r's die deutsche AuSgabe der „Iris",
während seine Gemalin die französische
Ausgabe dieses Damenjoumals besorgte.
Die Hauptaufgabe, welche sich M. in
Gratz gestellt hatte, war aber die, wenn
auch nicht nominelle, so doch factische
Redaction der „Tagespost", die er von
dem schwachen und unscheinbaren Anfange
bis zum Herbste 4862, wo sie bereits das
verbreitetste und einflußreichste Blatt der
Steiermark geworden war, führte. Diese
vielseitige Redactionsthätigkeit konnte den
Buchschriftsteller M. nur hinderlich
fein und so erschienen nebst den oben
genannten Werken nur noch „Stillleben
eines Grenzofsiciers" und „Pflanzer und
Soldat", beide im Jahrgang 1834 deS
Kober'schen „Album" und „Vor hun»
dert Jahren" (Ein deutsches LebenS» und
Sittenbild) im Jahrgange 1864. Die ge»
meinnützigen Interessen und die TageS»
politik scheinen M.'s ganze Thätigkeit zu
absorbiren. Er wurde Mitglied der mei»
sten gemeinnützigen und wissenschaftlichen
Vereine von Gratz und im Herbste 1863
von den Märkten Leibnitz, Ehrenhausen,
Wildon, St. Georgen, Eibiswald und
Arnfels in den
steiermärkischen Landtag
gewählt. In diesem betheiligte er sich
bei allen Fragen des Volks« und höheren
Naturrechts, war in verschiedenen Aus«
schüssen thätig und stimmte mit der
deutsch.liberalen Partei, welche in Steier-
mark anders nuancirt ist, als beispiels»
weise in Niederösterreich, den Namen
„Autonomisten" führt und unter der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon