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Martinitz Martin ih
richthauten gefallen sein, nach Anderen soll die
Ausbreitung seines Radmantels den Fall so
abgeschwächt haben. Nach dem Sturze fand
Iaros law Schutz bei der heldenmüthigen
Polyrena Fürstin Lobko.witz ^Bd. XV,
S. 329, Nr. 43^, welche ihn gegen seinen
Hauptfeind, den Grafen Thurn. verbarg.
worauf er verkleidet aus Böhmen nach Passau
und München entfloh. Die
ständischen Directo«
ren ächteten ihn und consiscirten seine Güter.
Aber mit der Wiederkehr der Ordnung kam
auch Ia ros law Boi-ita in'S Land zurück,
wurde in alle seine Aemter und Würden wie»
der eingesetzt und mit kaiserlicher Gnade aus«
gezeichnet. Er wurde wieder, 1621, Burggraf
von Karlstein, 1623 Hofmarschall. 1624 Oberst.
Landrichter, 1623 Oberstlandkämmerer, 1628
Obersthofmeister des Königreichs Böhmen und
zuletzt. 1638, Prager Oberstburggraf. Mit
Maiestätsbrief ääo. Wien 10. April 1621
v^rde er mit seiner Nachkommenschaft in den
Reichsgrafenstand erhoben und sein Wap»
per: vermehrt. Mit den MaMätsbriefen 6äo.
Wiener-Neustadt 7. August 1625 und Wien
<i. Jänner 1634 erhielt er ferner für sich und
den je ältesten seiner männlichen Nachkam»
inen das Vorrecht, sich „Negierer des Hauses
Smeäno" zu nennen und den Sitz nach den
höchsten Würdenträgern des Landes auf dem
Landtage; endlich übertrug ihm der Kaiser
am 26. September 1633 das Palatinat, kraft
dessen er in den Adelstand erbeben und Wap>
penbriefe ertheilen konnte, von welchem Vor»
rechte er auch steißig Gebrauch gemacht hatte.
Graf Ia ros law erlebte auch noch das
Ende des dreißigjährigen Krieges, der mit
seinem Sturze aus dem Fenster eigentlich den
Anfang genommen hatte. Auch mit dem Ende
desselben verfolgte ihn noch das Unglück, denn
als Prag am 12. Juli 1648 durch die Schweden
überrumpelt wurde, erhielt er durch einen
Schwertsireich eine Wunde an der Hüfte und
gerietb in schwedische Gefangenschaft. Im fol<
genden Jahre, nachdem er 6? Jahre alt ge.
lvorden, ereilte ihn der Tod. In seiner vier»
uialigen Ehe, zuerst (seit 12. Februar 1601)
mit Maria Eusebia uon 5lernberg, dann mit
Utaria lltagdalena von Vrlbu (gest. 1643). dar»
auf mit Vatharina l^ udmilla uon Talacko und
zuletzt mit Helena Barbara Aostomlatska von
Vresovio, hatte er nur von der ersten Frau
sieben Söhne und sieben Töchter. Von den
Söhnen ist des Bernhard Ignaz und
Georg Adam unter Nr.. 1 und 4 gedacht
I.Tagesbote aus Böhmen (Prager polit.
v. Wurzbach. biogr. Leriton. XVII . ^ Blatt). 1861, Nr. 19.- „IacoSlaw uon Marti»
nih und die kön. Stadt Schlan", — Il lu»
strirte Chronik von Böhmen. I. Band,
S. 93—lil): „Der Präger Fenstersturz"
(S. 1"6 Bildniß). — 0d6ons list?, d. i.
Gemeinnützige Zeitung (Prag, bei Kober. 4<>.)
Jahrg. 1860. S. 30 u. 33: „Osu 23. U^'o 1618
V ?l22s", d. i. Der 23. Mai 1513 in Prag.
Von F. B. Mikowec. — (Hormayr's)
Archiv für Geschichte, Statistik. Literatur
und Kunst (Wien, 4°.) III. Jahrg. (1812).
S. 310, im Aufsatze: „Denkmale der vater»
ländischen Vorzeit"; XIX. Jahrgang (1828).
S. 363 (durch einen Druckfehler irrig 356):
„Miszellen aus Prag". — Potträt. I . F.
Ieonart 5«. (kl. Fol.). — Medaillen.
1)Avers: Wappen. Umschrift: I.4.
Revers: Wappen. Umschrift:
ä.üLINIO. ova 2
. Ietton in Gold. Silber und Kupfer;
Avers: Wappen. Umschrift:
Revers. Umschrift- o >VO-
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^. Auf
einer viereckigen verzierten Tafel: I' VKTIt^.V'X'
! X^NI.isl'A^N I skV - 1Ul0. Silberne
Klippe,) — 9. Iaroslaw Voöira von M..
siehe: Otto Bor i ta von M, lS. 5", Nr. 14,
im Terte^z. — id. Johann Noi'ita von M.
lebte im 14. Jahrhunderte und war ein Sohn
Hron Boi i ta 's von M. aus dessen Ehe
mit Sophie Freiin von Warrenberg.
Johann Bor i ta wurde im Jahre 131ij
von Kaiser Ludwig dem Baner in der
Schlacht wider Friedrich den Schönen von
Oesterreich zum Ritter geschlagen. Aus seiner
Ehe mit Iüljunna Freiin von 5wllmberg hatte
er außer einer Tochter noch den Sohn Otto
ss. d. Nr. 14). — 11. Johann Noi'ita vou
M. (Geburtsjahr unbekannt, gest. im Jahre
1479) war ein gewandter Staatsmann. Im
Jahre 1433 bis 1461 war er Obersthofmar-
schall. des Königs Ladis laus, der ihn im
Jahre 1454 an den französischen Hof gesandt
hatte; im Jahre 1463 bis 1463 Obersthof'
meister der Königin Johanna, Gemalin,
Georg's von Podiebrao. Im Jahre 1474
war er Kammergerichts-Beisitzer und Haupt»
mann des kön. Schlosses Landswerth bei
Brür. Auf der Zusammenkunft in Böhmisch«
brod, am 10. Juni 1472, wurde er zum Land»
friedensrichter im Schlaner. Kreise erwählt,
Phi l ipp der Oute, Herzog von Burgund,
28. Jänner 1867.) 4
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon