Seite - 66 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Band 17
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Klarr Marx
Capitel des Jahres 1810 erhielt M. in
Anerkennung seines ausgezeichneten und
in entscheidendem Augenblicke so einfluß
reichen tapferen Verhaltens daS Ritter»
kreuz des Maria Theresien«Ordens. Im
Jahre 1812 rückte er zum Major vor
und kam als solcher in das Chevaux-
legers'Regiment Graf Klenau. Mit die-
sem Regimente kämpfte er noch bei
Dresden und Culm und dann bei Leipzig
in der Division des Feldmarschall-Lieute«
nantS Grafen Crenneville. Im Juni
1822 trat er ob seiner durch Wunden
und Kriegsstrapazen geschwächten Ge<
sundheit mit Oberstlieutenants-Charakter
in den Ruhestand, den er nur wenige
Jahre mehr genoß. Im Jahre 1827
starb er im Alter von 34 Jahren.
Hirtenfeld.(I.), Der Militsr«Maria There-
sien'Orden und seine Mitglieder (Wien l8ö7,
Staatsdruckerei, 4".) S. 9l6 u. l?46.
März, Gratian (Schulmann und
Priester des Ordens der frommen
Schulen, geb. im Jahre 1720, gest. zu
Leoben in Steiermark im Jahre 1810).
Der Geburtsort dieses um Oesterreichs
Schulwesen seinerzeit viel verdienten
Mannes ist nicht bekannt. Im Jahre
1737 trat er, 17 Jahre alt. in den
Orden der frommen Schulen, in welchem
er, während er seine eigenen Studien
fortsetzte, bald im Lehramte verwendet
wurde. Er versah dasselbe an den
Unterrichtsanstalten seines Ordens aus
verschiedenen Gymnasial- und philoso«
phischen Gegenständen und war zur Zeit,
als unter Maria Theresia die Stu-
dieN'Reform in's Leben trat, Vorsteher
derSavoyischen Ritter-Akademie in Wien.
Die Studien, besonders auf den Gymna«.
fien, waren bis dahin meist der Leitung
der Jesuiten überlassen, selbst die Piaristen
leiteten ihre Gymnasien mehr oder
weniger nach dem Plane, den die Jesuiten sich vorgezeichnet, und nach diesem bil>
deten Religionsübungen und das Lesen
einiger römischer Clajsiker die Haupt,
beschäftigung in den Gymnasialclaffen.
Obgleich die Nothwendigkeit einer Re.
form bei einer so abgeschmackten geist«
und sinnertödtenden Methode immer
dringender sich fühlbar machte, und be,
reits im Jahre <736, dann in den
Jahren 1731 und 1764 Versuche nach
dieser Richtung gemacht worden waren,
so scheiterten dock dieselben und erst nach
der Aufhebung des Jesuitenordens, im
Jahre 1772, war es möglich, irgend
etwas in dieser Richtung zu beginnen.
Denn nun war die Pflege der Studien
dem Staate anheimgefallen und die
Kaiserin ernannte im Jahre 1774 eine
StudieN'Hofcommission unter dem Vor«
sitze des Staatsrathes Franz Kar l
Freiherrn Kr essel von Gualtenberg
d. XII I , S. 201). Damals wurde
Adam Franz Kol lar v. Keresztön
d.XII) S. 324) Studiendirector. Dieser
Letztere entwarf auch einen Studienplan,
aber bei seiner vorherrschenden Liebe für
alt-orientalische Sprachen machte er das
Griechische zum Haupt», alles übrige zum
Nebengegenstcmde, und war unter solchen
Umstanden ein gedeihlicher Erfolg auch
nicht zu gewärtigen. Da trat der be«
rühmte Hofrath Mar t in i ^S. 33 dies.
s.) mit einem Lehrplane vor, den
der damalige Geschichts»Profefsor an der
Wiener Hochschule Mathias Ignaz
von Heß M . VIII, S. 427) in einer
Schrift, betitelt: „Entwurf zur Errich-
tung der Gymnasien in den k.k. Staaten",
niedergelegt hatte. Heß ordnete in diesem
Plane Fächerlehrer an, schrieb eine
Stundeneintheilung nach den Lehrgegen»
ständen vor, machte die Geschichte
zum Hauptgegenstande und sollten alle
übrigen abzuhandelnden Materien in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon