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Maschek ltaschek
Jahre verblieb M. im Dienste des Grafen
Nädasdy und hatte während dieser
Zeit auch manches für denselben compo«
nirt. Nun trat M. in gleicher Eigenschaft
in die Dienste des Grafen Georg N i czky,
und da sich mittlerweile sein Ruf als
geschickter Tonsetzer allmälig weiter ver«
breitet hatte, fehlte eS ihm nicht an Auf'
trägen zu Compofitionen von Seite
mehrerer ungarischer und croatischer
Magnaten und Edelleute in Agram,
Oedenburg, Warasdin, Güns u. a. O.
Auch hatte er in dieser Zeit ohne Meister
die Harmonika spielen erlernt und es auf
diesem Instrumente zu solcher Meister«
schaft gebracht, daß er später in Wien als
einer der ersten Harmonikaspieler galt.
Im Jahre 1792 kam er nach Wien, wo er
durch einige Concerte auf der Harmonika
seinen Ruf begründete und sich dann
bleibend niederließ. Er lebte daselbst als
sehr gesuchter Clavierlehrer und Compo«
siteur. Von feinen Compofitionen, die
übrigens sehr zahlreich, aber nur zum
kleinen Theile gedruckt sind, sind bekannt
die Opern: „Valbrnt der Wanderer"; —
„Der AieZenkampi"; — eine „Solenne MesZe"
— und „ZechZ (Quartetten" für den Gra»
fen Nädasdy; — „Na8 allgemeine Wiener
Jutgebllt. Gine charakteristische Sonate" (Wien
4798), außer dieser eigenen Komposition
gab er auch noch eine Sammlung aller
Stücke heraus, welche bei Gelegenheit
des Wiener Aufgebotes erschienen sind
(Wien 1800, Artaria); — „^/His^s
(1798); — „ Sechs Sizmphnnien kür das Ra-
tianaltheater"; — „«Sechs Hllmsillsitianen kür
Nlasinsirumente"; — „Gine Oantate tür die
GllnkünLtler-Slliietiit"; überdieß viele Mes-
sen, Motetten und andere Kirchenstücke,
dann Sonaten, Rondo's, Lieder, Tänze.
Trio'S, Quartetten. Märsche und viele
Arrangements. Von seinen Söhnen, die gleichfalls ihm seine musikalische
Ausbildung verdankten, war Einer, wie
Gaßner meldet, und zwar der älteste,
Musikmeister in Laibach und Director der
dortigen philharmonischen Gesellschaft.
Dessen Sohn war der schon ^S. 7H
erwähnte Camillo M. und wäre somit
Paul M. dessen Großvater.
Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines histo«
risches Künstler»Lerikon für Böhmen und zum
Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag
l815, Gottl. Haase, 4<>.) Bd. I I , Sp. 265. —
Oesterreichische National » Cncyklo«
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
t83S, 8v.) Bd. I I I , S. 388. — Gerber
(Ernst Ludwig). Neues historisch.biographi«
sches Lmkon der Tonkünstler (Leipzig t8l3,
A. Kühnel. gr. 8°.) Bd. I I I , Sp. 348. —
Neues llniversal«3exikon der Ton«
kunst. Angefangen von Dr. Julius Schla-
debach, fortgesetzt von Eduard Berns«
dorf (Dresden i837. Rob. Schäfer, gr. 8".)
Bd. I I , S. 908. — Gaßner (F. S. Dr.),
Universal'Lexikon der Tonkunst. Neue Hand«
ausgäbe in einem Bande (Stuttgart 1849,
Franz Köhler. Ler. 8<>.) S. 592. — Meyer
(I.), Das große Conversations»Letikon für die
gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr.
Institut, gr. 8v.) Bd. XIX, S. 9l8, Nr. 2.
Maschek, Vincenz (Ton fetz er, geb.
zu Zwikowecz in Böhmen 3. April
1733, gest. zu Prag 43. November
1831). Bruder desPaul M. s^iehe den
Vorigen^ und erhielt gleich ihm von
seinem Vater, der Schullehrer in Zwi«
kowecz war. die erste musikalische AuS«
bildung; später wurden der berühmte
I. 3. Dussek M . III, S. 399) und
Segert, letzterer im Generalbasse, seine
Lehrer. Nun machte er mit bem Grafen
von Wrtby Neism und ließ sich in den
größeren Städten Deutschlands, in Ber.
lin, Dresden. Leipzig, Halle. Hamburg,
ja auch in Kopenhagen als Virtuos auf
dem Pianoforte hören. Nach seiner Rück.
kehr erhielt er von den böhmischen Stän«
den eine Anstellung als Musikmeister und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon