Seite - 90 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Band 17
Bild der Seite - 90 -
Text der Seite - 90 -
Massinger 90 Maftalier
Massinger, Andreas (Kup ferste,
cher, geb. zu Wasserburg in Oester«
reich im Jahre 1759, gest. zu Wien im
Jahre 1808). Die Nachrichten ĂĽber diesen
KĂĽnstler, der sich der Kupferstechkunst
gewidmet, find sehr mangelhaft. Er
arbeirete, wie Nagler berichtet, in Wien;
wer seine Meister gewesen, ist nicht be»
kannt. auch sind seine Blätter, die sich
übrigens durch besonders sorgfältige
Behandlung auszeichnen, nicht zahl»
reich. Von denselben sind bekannt: „Nie
Kreuzigung Christi" (kl. Fol.); — „Maria
mit dem schlafenden Kinde" (kl. Fol.); —
„Die h. Familie" (kl. Fol.). Maria reicht
dem Kinde die Brust; — »^s ^,an?'s/i-
^5'n^?-") nach Stubbs (Qu. 4".); —
„ l^/6 F7-65 ck'^'^s/s?'", nach Holmes
(Qu. 4<>.)'. — „^5. ^5eän?-l'nF",- —
drei Blätter „Ghierstücke", nachH. Roos,
und zwar ein Stier, Böcke und Schafe
auf Wiesenplätzen (gr. Fol.), und vier
Blätter „Schafe und Widder in Gruppen",
gleichfalls nach Roos, wie Nagler
bemerkt, äußerst zart und geistreich radirt;
' — „Nie Niiste eines Ariegers" (8".).
Nagler (G. K. Or.), Nru^s allgemeines
KĂĽnstlcr-Lenkon (MĂĽnchen l83!>. E. A, Fleisch,
mann. 8°.) Vd.VI l l , S.4U«. — Tschischka
(Franz), Kunst und Alterthum in dem öster«
reichischen Kaiserstaate (Wien. Fr.Beck, gr. 8«.)
S. 378.
Mastalier, Karl (Dichter und
Schriftsteller, geb. zu Wien21. No-
vember 1731. gest. ebenda 6. October
1793). M. trat im Jahre 1749, damals
18 Jahre alt, in den Orden der Gesell»
schaft Jesu, in welchem er nach abgeleg«
ten OrdensgelĂĽbden, die philosophische
MagisterwĂĽrde erlangte und dann im
Lehramte verwendet-wurde. Er lehrte
die Dicht« und Redekunst im Profeßhause
des Ordens in den letzten zehn Jahren
vor Aufhebung der Gesellschaft, wurde
dann Titular-Canonicus von Laibach und starb als solcher vom Schlage
gerĂĽhrt im Alter von 64 Jahren. M a-
stalier gehört, wie Iö rdens treffend
bemerkt, zu der kleinen Anzahl derjenigen
merkwürdigen Männer, welche bald nach
dem Anfange der zweiten Hälfte des
achtzehnten Jahrhunderts sich angelegen
sein lieĂźen, den guten Geschmack in den
schönen Redekünsten zu Wien und in den
österreichischen Ländern zu verbreiten.
Durch vertraute Bekanntschaft mit den
classischen Werken des Alterthums hatte
er sich eigenen, festen und gebildeten
Geschmack erworben und documentirte
denselben durch eine, wenn auch nur
geringere, Anzahl Oden, die, so wie ver-
schiedene Nachbildungen des Horaz von
seinen damaligen Zeitgenossen mit ein«
stimmigem Beifalle aufgenommen wur»
den. Er genoĂź die Ehre, daĂź Deutschland
ihn, wie den wĂĽrdigen Denis ^Bd. I I I ,
S. 238^, seinen Landsmann und Freund,
dem Chor seiner vorzĂĽglicheren Dichter
beigesellte. Mastalier's Gedichte wur»
den anfangs theils einzeln gedruckt, theils
in den Anthologien, Musenalmanachen
u. s. w. seiner Zeir bekannt gemacht.
Die von ihm herausgegebenen einzelnen
Gedichte und Schriften sind in chrouo»
logischer Folge: „Aalirebe ant den heil. Ui>
liait, Nigchaff, Apostel und Märtyrer der Frcm-
keii" M i m 1764. 4".); — „Unlirede unl
ken heil. Ulrich, VischaĂś zu Augsburg" (ebd.
1763, 4".); — „Graurrrkde ant Fransen l.
Mm. Uuiser" (ebd. 1763, Fol.), davon
erschien auch eine französische Uebersetzung
im nämlichen Jahre; — „Hachzritgetnchti:
ant die Vermählung Hase pH'5 tie5 II. mit
uan Na^mi" (Wien 4763, 8«.)'.
ant den heil. BeschĂĽtzer der ge-
tiirZtetln Gratschatt Lqrlll" (ebd. 1766, 4".)',
— „<M ant den Glld de5 k. k. Feld marsch alls
Graten van Naun" (ebd. 1766,
', — „Lobrede ant den heil. Franz van
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon