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Mattausch
Bd. XX, S. 1043 ^daselbst wird seine 38jäh<
rige Thätigkeit sogar auf 25 Jahre herabge«
setzt). — Porträt. Unterschrift: Franz Mai«
tausch. Lithogr. ohne Angabe des Z. u. Iith.
^auch im obigen „Album"). — Ein Alois
Mattausch, zur Zeit Hauptmann t, Classe
im k. k. Infanterieregimente Folliot de Cren<
nevike Nr. 75, hat als Feldwebel bei der
!0. Compagnie des k. k Infanterie-Regiments
Großfürst Constantin Nr. 18 durch eine aus»
gezeichnete Waffenthat seinen Namen in die
Annalen der Kriegsgeschichte eingezeichnet.
Bei Custozza nach der Erstürmung des letzten
Terrainabschnittes mit einer halben Compa-
gnie in der Nahe der Plänklerkette vostirt,
sah er sich hier von einer feindlichen Batterie
stark belästigt. Er veränderte daher die Auf'
stellung und besetzte mit mehreren Freiwilligen
seiner Mannschaft einen vorwärtigen Wasser«
riß, von wo die Geschützbedienung so wirksam
beschossen wurde, daß die Batterie ihr Feuer
einstellen und sich zurückziehen mußte. Die
Bedeckung derselben suchte zwar ihn mit die«
sem Theile seiner Leute zu vertreiben; vier«
mal stürmte sie den Graben, wurde aber je«
oesmal blutig zurückgewiesen. Bei dem letzten
Angriffe hatte sie Mattausch kaltblütig auf
50 Schritte ankommen lassen und dann mit
solchem Nachdrucke empfangen, daß der Feind
das Gepäck wegwarf und in eiliger Flucht
hinter der Höhe verschwand. M. trachtete nun
seinerseits die vortheilhaftc Höhe zu erreichen,
während er den zurückgelassenen Rest seiner
Mannschaft in den Wasserriß zog. Im selben
Augenblicke geschah der Cavallerieangriff. und
M. fand kaum so viel Zeit, sich mit seinen
Leuten noch zu decken. Wie die piemontesischcn
Reiter aber an den Graben knmrn und hier
schwenken wollten, gab die eben eingetroffen?
geschlossene Abtheilung eine Decharge M.
nahm den Feind mittelst eines wohlgenährten
Tirailleurfeuers in die Flanke. und derselbe
räumte den Kampfplatz mit solcher Hast, daß
eine rückwärts befindliche Infanterie-Colunnc.
dadurch in Schrecken und Verwirrung gc»
bracht, sich dcr Reiterabtheilung anschloß und
mehrere Wägen im Stiche lassend, im vollen
Laufe zurückeilte. Der linke Flügel drs Feindes
war dadurch entblößt, und als gleich darauf
der letzte entscheidende Angriff des zweiten
Bataillons stattfand, rückte dasselbe auf dir»
sem Puncte nicht nur leichter vor, sondrrn es
sielen ihm auch jene mit Cassen und veischie«
ttencn Trophäm beladenen Wagcn in die
Hände. Feldwedel Mattausch, der schon Mattn
früher für eine tapfere Wassenthat mit der
Tapferkeits.Medaille 2. Classe belohnt worden,
wurde nun für die obenerzählte Brauour mit
jener der i, Classe ausgezeichnet. sMil i tär«
Zei tung, herausg. von I . Hir tenfeld
(Wien. gr. 4<>.) XI I . Jahrg. (1859), S. 288.
in der „Geschichte des k. k. Linien'Infanterie»
Regiments Großfürst Constantin" von I . M.
Guagenbcraer.)
Mattei, Johann
(gelehrter Mön.ch. geb. zu Ragusa
in Dalmatien. Geburtsjahr unbekannt,
gest. im Jahre 1788). I n den jüngst
herausgegebenen Schriften 8ä.faklk's
über die südslavische Literatur wird M.
ein Mitglied des Franziskanerordens ge-
nannt, dann aber von ihm berichtet, daß
er nach in Rom vollendeten Studien die
Doctorwürde in beiden Rechten erlangt
habe und in den Jesuitenorden getreten
sei. Das letztere ist das Wahre, M. war
Jesuit, aber nie Franziskaner, obgleich
ein großer Theil seiner nicht unwichtigen
Handschriften in der Bibliothek der Fran»
ziskaner zu Ragusa aufbewahrt wird,
wohin sie aber aus der Büchersammlung
des Fra Innocenzo Ciulich gelangt
sind. M. war ein bedeutender Gelehrter
und insbesondere ein tüchtiger Linguist,
der mehrere Werke über die iüyrische
Sprache versaßt hat, von denen jedoch,
wie es dm Anschein hat, keines im Drucke
erschienen ist. Er war nicht minder ein
steißiger Sammler und Forscher in der
Geschichte seines Vaterlandes Dalmatien,
und wird in dieser Hinsicht die Aufmerk«
samkeit der Geschichtsforscher auf seine
in der ovbenannten Bibliothek des Fra
Innocenzo Ciulich befindliche Samm-
lung historischer Collecianeen aller Art
aufmerksam czemacht. Der Katalog dieser
Bibliothek erschien im Drucke unter dem
Titel: „Lidliowoa äi I?ra
Oiu l iok nella. Ubreria äo'
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon