Seite - 136 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Band 17
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Maul 136 Maulbertsch
Privilegium verliehen wurde. Nach und
nach gelangten die Apotheke in Bistritz,
die Exjesuiten.Upotheke in Klausenburg
und die Apotheke in Maros'Väsärhely
durch Kauf in seinen Besitz, und sein
Biograph meldet von ihm, daß ihm von
dieser Seite mit Recbt der Ruhm ge-
bühre, dem gesammten Apothekerwesen
in Siebenbürgen Geist und Leben ein-
gehaucht, dasselbe ganz in Ordnung ge<
bracht und die zweckmäßigste Einrichtung
gegeben zu haben. Mit dieser erspieß-
lichen Thätigkeit als Apotheker verband
er einen edlen Bürgersinn, wurde in
Folge dessen zum Senator in Klausen-
burg ernannt, und bekleidete spater die
Posten eines Polizeidirectors und Stadt»
Hauptmanns. Die evangelische Gemeinde
in Klausenburg. deren Mitglied er war.
übertrug ihm die Vorsteherstelle, welche
er durch mehrere Jahre zum Besten der
Gemeinde versah, der er auch durch kraf»
tiges Eingreifen ein namhaftes Kirchen-
capital in Regensburg vom Untergänge
gerettet hat. M. endete im Alter von
78 Jahren sein dem Wohle der Gemeinde
gewidmetes Leben.
Melzer sIacub), Biographien berühmter Zipser
(Kaschau ^1833), Ellinsser. 8°) S. 2«4,
Manl, Christoph (Humanist, geb.
in St ei er mark). Zeitgenoß. Nachdem
er in Gratz die theologischen Studien
beendet, trat er in die Seelsorge und
wirkte, wie die unten bezeichnete Quelle,
leider sehr lückenhaft, berichtet, „durch
ein halbes Jahrhundert als Seelenhirt
der Gemeinde Radkersburg in Steier»
mark, als Kreisdechant, als Gründer
und Verwalter des Krankenhau-
ses, als Mitglied und Filial-Ausschuß
der steiermärkischen Landwirthschafts-Ge-
sellschaft und des historischen Vereins, als
St i f ter und Director der Haupt»
schule in Radkersburg". Streng katho- lisch und religiös, gehörte er der alten
Schule an und galt als „Iosephiner".
Die Frage, warum ein so verdienstvoller
Mann nicht ausgezeichnet worden war,
beantwortet sein Biograph mit der An.
sicht jenes römischen Helden, der sich die
Errichtung von Ehrensäulen verbat,
„weil es rühmlicher sei, wenn die Nach.
welt fragt: „warum wurden ihm keine
gesetzt?" als wenn solche stehen und man
erst fragen muß: warum wurden solche
etwa dem gefetzt".
Lebensbilder aus der Vergangenheit, Als
Beitrag zu einem Gbrenspieael der Steter«
mark, besonders der Stadt Marburg CGrah
18«?.. ?<n?dr ?evrer. 8".) S. 3«: „Cbristppl)
Maul, Dechant".
Maulbertsch, oder Maulpertsch, An-
ton Franz (Historienmaler, geb. zu
3 au gen argen am Bodensee in der
ehemaligen Grafschaft Montfort sjetzt in
Württemberg 7. Juni 1724. gest. zu
Wien 9. August 1796.) I n früher
Jugend bereits zeigte M. Talent für die
Kunst, und so kam er denn, als er sech-
zehn Jahre alt war, nack Wien zu dem
Maler van Roi in die Lehre. Im
nächstfolgenden Jahre, l74l, begann er
die k. k. Akademie der bildenden Künste
;u bchl^en. Mehrere Jahre bildete er
stch auf derselben und erhielt unter
Director van Schuppen einen Preis;
jedoch erst im Jahre 1769 nahm ihn die
Akademie unter ihre Mitglieder auf,
nachdem er zuvor den Plafond ihres
Versammlungssaales mit Allegorien in
Fresco geschmückt hatte. Im Jahre
1770 wurde er zum Rathe der k. k. Aka-
demie ernannt. Seinen bleibenden Auf-
enthalt hatte M< in Wien, jedoch weilte
er, da er sehr gesucht war und viele
Auftrage, meist zu großen Arbeiten
in Oel und Fresco für Private in
Schlöffern und für Kirchen erhielt, viel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon