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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Band 17
Seite - 144 -
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Seite - 144 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Band 17

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Maurer 144 Maurer größten Antheil. Die Morgenstunden brachte M. in der Akademie zu. Dort wurden ihm bald eine silberne und zwei goldene Medaillen als Preis für den besten gezeichneten Kopf. für die beste Draperie und die gelungenste Gruppe nach der Natur zuerkannt. Seine in- zwisclM erlangte Fertigkeit im Prakti« schen der Malerei beWeifen ein von ihm allein und auf eigene Rechnung gemaltes, 10 Schuh hohes, über 8 Schuh breites Aitarblatt (der sterbende Joseph), welches nach Ungarn kam, und ein Johannes von Nepomuk. für die Capclle an der 3erchenfelder«Linie in Wien. Ein drittes Altarblatt, einen Heiligen aus dem Cajetanerorden, malte er fast gleichzeitig für die Cajetanerkirche in Wien, dasselbe kam in der Folge in den Besitz des Für< stcn von Liechtenstein. Um aber leben zu können, muhte er zum Bildnißnialen seine Zuflucht nehmen. Hierin war er aber nun glücklicher, als das erste Mal. Er erhielt von Baron Sperges, dem damaligen Präses der Akademie der bil- denden Künste, Bestellung auf drei lebens- große Porträte, des Kaisers Franz I.. Joseph I I . und der Kaiserin Mar ia Theresia, welche nach Mantua be< stimmt waren. Die Gemälde erhielten den Beifall des Fürsten Kaunitz und bestimmten diesen, eine Bestellung auf sein eigenes Porträt in Lebensgröße im Toisonkleide zu machcn. Diese vottreff. lich gelungene Arbeit, wurde von dem Fürsten der Kaiserin gezeigt, und Mau- rer als würdig erkannt, sein Talent als Pensionär in Rom noch mehr zu bilden. M. stand schon in einem Alter, das die Kunst mit männlichem Auge anschaut, mit Ernst das Studium derselben treibt und von dem Schwierigen des Mechanischen wenig mehr beirri wird. Er hatte 34 Jahre zurückgelegt, als er nach Rom eilte. Im Jahre 4772 langte er dort an und kam unter die Aufsicht Mar on's j^ s. diesen Band, S. 5^, des damaligen Directors der deutschen Künstler. Dieser führte ihn zuerst im Vatican ein, und wies ihn dort an die großen Muster Raphael's und in der Sirtinischen Capelle an Angelo. M. fing damit an, einige Köpfe und ganze drapirte Figuren nach Raphael, theils mit Crayons. theils mit Oelfarben zu copiren. Je mehr Bilder von Raphael aber und je öfter er sie betrachtete, desto bestimm« ter entstand in ihm das Gefühl, daß Raphaelen mechanisch nachmalen, noch nicht Raphael studiren heiße, daß man wohl Konturen und Tinten richtig nach» ahmen, und doch sich noch nicht Rechen- schaft über Ursache und Wirkung geben, doch noch nicht aus dem Gesehenen Grundsähe abziehen könne, welche den großen Meister bestimmten, es so und nicht anders zu machen, und welche dcr hohen Kunst ewig zum Grunde liegen. Dieß machte M. beinahe muthlos und senkte ihn auf längere Zeit in eine tieft Melancholie, aus der ihn erst Cristoph Unterberger's Bekanntschaft wieder weckte. I n diesen drang er, ihn bei Bot' toni und Mongs einzuführen. Untei> berger leistete ihm diesen Dienst, und Maurer's bis dahin in Rom gemalte Copien erwarben ihm bald die Freund« schaft der beiden Letzteren. Nun ward vorzüglich Mengs sein Vorbild. Durch ihn lernte er den seltenen Stufengang kennen, auf welchem sich Raphael nach den Grundsätzen seiner Führer Perugino, Masaccio, Leonardo, Buonarat t i , Bartholomäus von St. Marco , einen jeden derselben ver- bessernd und übertreffend, bis zur Voll- kommenheit emporgeschwungen hatte. Angelo's kühner Pinsel gab Mau-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Maroevic-Meszlenn, Band 17
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Maroevic-Meszlenn
Band
17
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
506
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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