Seite - 148 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Band 17
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graph, bemerkt hinsichtlich dieses Bildes,
daß es von Englandern, die es gesehen,
für ein Werk Raphael's gehalten wor
den; — „Nrr heilige Apostel Petrn5 wird
durch einen Engel ans dem Kerker oetreit
daneben die zwei schlafenden Wächter,
Marblatr, 14 Schuh hoch, 8 Schuh breit,
für die Kirche zu Kalksburg, im Auftrage
des Herrn von M a ck, hat aus gleichen
Ursachen, wie das vorige, durch Feuch
tigkeit stark gelitten; — «Gine betende
Maria", Bruststück; — „Nie heilige Mutter
Inna", gleichfalls Bruststück und wie das
vorige im Auftrage des Herrn v. Mack,
haben beide gleichfalls schon sehr gelitten;
— „<ölltt Vater, in den Walken schwebend",
in der Stiftskirche auf der Laimgrube in
Wien; — „Nie heilige Katharina als Braut
Christi", Seitenaltarblatt in der kaiserl.
Hofcapelle, 9Schuh hoch. 3 Schuh breit;
— „HlaT'iH ?'m?naatt?ttta") ganze Figur,
im Auftrage des Kaisers Franz für
eine Kirche in Karnthen; — „Maria Mt",
für den Betschemel der Kaiserin Mar ia
Ludovica; — „Aa2Lei die Kleinen zn mir
Kummen", großes Bild, Gruppe von 23Fi-
guren, im Auftrage des Kaisers Franz
für die Beluedere«Gallerie; — „GhriZtns
nm Gelberge", im Hintergrunde der schla«
sende Petrus', ganze Figur, auf Holz,
Cabinetstück. im Jahre 1796 gemalt; —
„Nie heilige Familie", Maria sitzend, das
Iesukind auf dem Schoße, Joseph dane»
den stehend, dem Iesukinde Früchte vor-
haltend, zwei große und ein kleiner Engel
umstehen die Gruppe, in den Wolken,
von drei schönen Engeln umgeben, Gott
Vater, die heilige Familie segnend, Al»
tarblatt, 9 ^ Schuh hoch, 6 Schuh 4 Zoll
breit. 1808 gemalt; — „IeZM, Maria,
Illäeph unk Johannes", Cabinetstück, 3 Schuh
hoch, 3 Schuh breit, unvollendet, des
Künstlers letztes Werk; — „Nana, aut
thronend", das Iesukind auf ihrem Schoße stehend, von den neun Chören
der Engel umgeben; ober Mariens
Haupte halten zwei große Engel die
Himmelskrone, zierlich ausgeführte Skizze,
nach welcher das Hochaltarblatt der
Jesuiten am Hofe gemacht wurde. Wie
schon bemerkt, hat M. außer diesen Bil>
dern noch viele andere, jedoch von klei»
neren Dimensionen, gemalt. Bei diesem
Fleiße müßte man wohl vermuthen, daß
M. durch seine Werke sich ein kleines
Vermögen gesammelt habe, dem war
jedoch nicht so; erstens ließ er sich seine
Arbeiten überhaupt schlecht zahlen, und
da der größte Theil seiner Bilder unter
dem Vorwande, sie seien für arme Kir.
chen bestimmt, bestellt wurden, so setzte er
die ohnehin niedrigen Preise, noch niedri«
ger an. Ueberdieß, obgleich verheirathet,
besaß er keine Familie, seine Frau Eleo»
nora Arand, eine Schneiderstochter,
hatte er noch vor seiner Reise nach Rom,
im Jahre 1772, geheirathet. Wie wenig
dieser für das Leben doch so wichtige Act,
im Nebrigen seine Künstlerseele beschäf-
tigte, dafür spricht die Thatsache, daß er.
als die Trauung vorüber war, sich zum
Fürsten Kaunitz begab, wo er eben mit
einem Bilde beschäftigt war, und Abends
in seine Iunggesellenwohnung zurück-
kehrte, indem er völlig vergessen hatte,
daß er verheirathet sei. Wahrend seines
Aufenthaltes in Rom gab er seine Frau
n die Obhut ihrer Eltern; als er aber
dann heimgekehrt, lebte er mit ihr eine
glückliche fünfunddreißigjahrige Ehe. Als
Künstler behauptet M. unter Oesterreichs
Malern eine, ehrenvolle Stelle, als Kir-
chmmaler hat er Vorzügliches, mitunter
Großes geleistet. Seine Gestalten auf
den Altarblättern tragen sämmtlich den
Ausdruck der Duldung, Sanftmuth,
Holdseligkeit und Anmuth an sich. Seine
Madonnen» und Christuü-Figuren sind
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon