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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
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Metastasw Mtastasio bald die Runde in weiteren Kreisen machte. Der Ruf feiner Dichtungsgabe gelangte bald zur Kenntniß des damali- gen Vicekönigs von Neapel, Marc Antonio Borghesi, der M. zu sich bescheiden ließ und ihm den Auftrag gab, zur Feier des Geburtsfestes der Kaiserin E l i s a b s t h Chr is t ine , Gemalin Karl 's VI . . ein Gelegenheitsstück zu schreiben. Dieses Stück war betitelt: „Oiti VLFkiiäi") und wurde mit einem ungeheueren Erfolge gegeben, den nur noch jener seiner „Oiäono HddÄQäonI.tg>" über« traf, in welchem die berühmte Romanina Bulgar in i (in einigen Biographien M e« tastasio's heißt sie Bu lgare l l i , ihr Familienname war Giusti) den Triumph des Dichters durch den Zauber ihres Gesanges vervollständigte. Die Bulga» rini hatte darin die Rolle der Oiäo gesungen. Nicht nur in Neapel war die Aufnahme dieser Oper von glänzendem Erfolge begleitet, derselbe wiederholte sich in allen Städten, wo sie gegeben wurde. Die Bulgar in i war schon, ehe Metastasro für sie dichtete, eine berühmte Sängerin, aber die das Ohr berauschenden Verse deS Dichters erhiel» ten in ihrem Munde einen noch höheren Zauber. Bald fanden sich die Herzen des Dichters und der Sängerin, und in dieser Verbindung der Dichtung mit der Kunst des Gesanges fand die Liebe Beider nur erhöhte Nahrung. Im Hause der Bu lgar in i , in welchem sich die Spitzen der vornehmen Welt zu versam« meln pflegten, lernte M. viele einflußreiche Männer kennen, was wesentlich zur Ver» breitung seines Ruhmes als Dichter bei« trug. Noch ein paar andere, nicht min» der gelungene Stücke folgten, und M. gewann damit nicht nur Ruhm, sondern auch Geld, so daß er bald in der Lage war, seine Schulden in Rom zu bezahlen. Nichts hinderte ihn nun mehr, in seine Vaterstadt zurückzukehren, wohin ihm auch Romanina folgte. Auch dort war sie daS Organ seiner Dichtungen, und der Zauber derselben, verbunden mit enem ihrer Stimme, erneuerte die Triumphe, welche beide in Neapel ge» feiert hatten. Dasselbe wiederholte sich n Venedig, wohin Dichter und Sängerin 5ch für einige Zeit begeben hatten. Der alte Apostolo Zeno. der bisher in Wien die Stelle eines Hofpoetcn bekleidet hatte, fühlte sich indessen diesem Posten nicht mehr gewachsen oder vielmehr sehnte sich nach Ruhe und nach Rückkehr in sein Vaterland. Es galt also. die Stelle deS Hofpoeten zu besetzen, die Wahl fiel auf Metastasio, dessen Ruf damals bereits bis in die Kaiserstadt gedrungen. Zeno elbst billigte nicht nur die Wahl, sondern erklärte ihn auch für den Würdigsten, der fein Nachfolger sein könnte, und durch den Hofmusi kg rasen des Kaisers Kar l VI., Prinz Ludwig Pius von Savoyen, erhielt M. am 31. August 1729 die Berufung an den Wiener Hof als kaiserlicher Poet mit einem ange- sehenen Iahrgehalt. Nur eines erschwerte ihm die Annahme des vortheilhaften, in jeder Hinsicht glänzenden Postens — denn der kaiserliche Dichter am Wiener Hofe wurde nicht zur Rolle des Lustig« machers, wie dieß an einem benachbarten Hofe der Fall war, herabgesetzt — die Trennung von der Au lgar in i , die ihm mit schwärmerischer Neigung zuge« than war. Auch ihre Kunst und Liebe hatten bisher sein Leben erheitert, und sein dankbares Herz fühlte es nur zu sehr, wie wesentlich sie zu seinem Glücke, ja selbst zur Gewinnung der gegenwärti» gen schönen Stellung beigetragen hatte. Mit Schmerzen riß sich M. aus den Armen der geliebten Frau, die nicht nur
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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