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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
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Seite - 7 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18

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Metaftasio Mtajtasio Beginn des Jahres 1782 Papst Pius VI. nach Wien kam, gab er dem seinem Ende entgegensehenden Dichter ein Zeichen sei« ner besonderen Huld. Durch den Nuntius Cardinal Garampi schickte er dem sterbenden Greise an seinem Todestage den apostolischen Segen und dann ent« schlummerte M. in einem Alter von 84 Jahren und 3 Monaten. Obgleich es M. verboten hatte, so wurde doch sein Leichenbegängniß auf das Festlichste und Prachtvollste ausgeführt, und seine ir- dische Hülle in der St. Michaeliskirche in Wien beigesetzt, wo ihm 74 Jahre später die Pietät eines Privatmannes, der als Repräsentant der italienischen Gemeinde in Wien und als reicher Kunstfreund seinen Ginfluß geltend zu machen verstand, ein stattliches Denkmal aufstellen ließ. Metastasio hatte, als er gestorben, ein nicht unbedeutendes Vermögen hinterlassen. I n einem Testa» mente vom Jahre 1763 waren sein Bruder Leopold Trapassi, Advocat in Rom, und seine Schwester Barbara die Haupterben seines Vermögens; nur der Tochter des ihm befreundeten Nicolo Mart inez, Mar ianna ^Bd. XVII, S. 22^, in deren Hause er seit vielen Jahren gewohnt und alle Pstege erhal- ten hatte, vermachte er ein Legat von 12.000 fl. Als aber seine Geschwister Leopold und Barbara vor ihm mit Tod abgegangen waren, machte M. in einem Codicill vom !7. April 1-780 die entsprechenden Aenderungen, und setzte die Familie Mart inez im Allgemeinen zu Erben seines Nachlasses und die zwei ältesten Schwestern Mar ianna und A n tonia zu Haupterben, jede mit dem Bc° trage von 20.000 fl. ein. Außerdem setzte er noch einige nicht unbedeutende Legate aus. Da er, wie er in diesem Codicill ausdrücklich ausspricht, durch 40 Jahre seines Lebens oft so entsetzlich gelitten, daß ihm das Leben geradezu zur Last ward, und er, ungeachtet er die geschick» testen Aerzte um Rath gefragt, doch keine Hilfe für seine Leiden gefunden, so ordnete er die Section seines Leichnams an, damit aus der genauen Prüfung seines Innern^ die Ursache seines Uebels erkannt und vielleicht dadurch manchem Unglücklichen, der gleich ihm leiden sollte, Hilfe geleistet werden könnte. TX schriftstellerische Thätigkeit Metastasio's war eine ungemein große; ein langes Leben und in den früheren Jahren eine seltene Leichtigkeit des Schaffens erklären zunächst diese Thatsache, 29 große Dra« men, 8Oratorien sg.2i0nit62.traI.i La.or6), 39 Gelegenheitsstücke bilden den Haupt- theil seiner poetischen Werke, zu denen überdieß ein halbes hundert Cantaten und lyrische Scenen, und eine große Menge Elegien. Idyllen, Sonetten, Canzonen, Sestinen, Terzinen u. dgl. m. gehören. Eine schmucke Auswahl des Schönsten aus M et a stasio'ö poetischen Werken enthält das Büchlein: „?6N8isri äi UstHLtaZio, 8ontbQ26 0 uiasLimo oätratto LU1 oporb" (I>2.riL 1804, 12".). Auch hat er Einiges aus dem Lateini« 'chen, darunter mit besonderem Glücke Horazens ^.rs ^oeti^a in's Italie» nische übersetzt, von seinen prosaischen Arbeiten sind aber eine Analyse der Aristotelischen Poetik und — nicht sehr belangreiche — Bemerkungen und Glos- 'en zum griechischen Tcrte der Tra- gödien von Aeschylus, Sopho» kles, Euripides und der Komödien von Aristophanes bcmerkenswerth. Seines ausgebreiteten Briefwechsels, der einer kritischen Sichtung und der Heraus» gäbe harrt, ist schon oben in der Dar« .stellung seines Lebens gedacht worden. Wenige Dichter der Neuzeit sind in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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