Seite - 9 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Bild der Seite - 9 -
Text der Seite - 9 -
Metaftafio Metaftasio
chen, vornehmlich aber in's Französische,
über welche I . M. Quörard: ^La
blaues litterairö« (?ari8 ^823), Bd.VI,
S. 92, und Bourquelot : Fortsetzung
Qu6rard'S. Bd. V, S. 381. Auf-
schlüsse gibt; von den englischen Neber«
setzungen ist jene von Hovle (London
1800). in 3 Bänden, zu bemerken. In
deutscher Sprache sind einige Dramen
einzeln, wie „Der TemistokleS" und der
Artarerxes (v.J. v. Bollö), Demetrius,
von I . F. B.(ramigk), übersetzt erschie»
nen. Eine Uebersetzung seiner gesammel«
ten dramatischen Gedichte von Ioh.
Anton Koch in acht Theilen erschien .in
Wien noch bei des Dichters Lebzeiten,
1768—4776; das unstreitig Beste über
ihn und aus ihm enthält die Schrift von
I . Ad. Hi l ler : „Ueber Metastasio
und seine Werke. Nebst einigen Ueber«
setzungen aus denselben" (Leipzig 1786.
Dyk, 8".). Das Melodiöse in Metasta-
sio's Dichtungen führt uns noch auf
seine Beziehungen zur Musik. Die ersten
und besten Componisten seiner Zeit haben
zu seinen Stücken und Oratorien die
Musik geschrieben, eö seien hier nur die
Namen genannt: Bon o, Caldara,
Confor t i , Cont i , Giovanni Co»
stanzo, Fux. Gaßmann, Gluck,
Hasse, Lionardo Leo, Porpora,
Porsile, P r e d i e r i , Reu t te r .
Sarro, V i n c i und Wagenseil.
Aber er selbst war ein tüchtiger Musiker,
in Composition und Gesang wohler«
fahren; einen sprechenden Beweis dafür
gibt seine Schülerin, die berühmte Ma«
rianna Mar t in es, welche im Ausdruck
als Sängerin kaum ihres Gleichen be-
saß, wie dieß in ihrer Lebensskizze auch
bericktet worden. Aber er selbst hat
Mehreres componirt und Einiges von
seinen Kompositionen ist sogar im Stiche
erschienen, und zwar: Oansonii zu Wien, o ooro oon
Daß eS ihm auch sonst nicht an Ehren
fehlte, wie sie_außer den üblichen Gunst«
bezeugungen der Großen dieser Erde,
welche durch ihre Verschwendung an Un»
würdige täglich mehr den Werth ver»
lieren, dem Genius von den Zeitgenossen
und 'der Nachwelt dargebracht werden,
versteht sich wohl von selbst. Sein Bild«
niß würbe oft gestochen s^iehe S. 13 die
Uebersicht der Portrate Metastasio'^,
das ähnlichste derselben ist von ManS«
feld , nach dem Gemälde von I . S tei-
ner. Sein Freund Mart inez hatte zur
Verherrlichung des Andenkens an den
Dichter eine Denkmünze auf ihn prägen
lassen, aber auch von anderer Seite
wurden ihm ähnliche Huldigungen erwie<
sen; der Bildhauer Vinazer gab dem
Steine in der Büste, die er von dem
Dichter vollendet, neues Leben und
Cardinal Riminaldi ließ eine andere
Büste Metastasio's im Jahre 1787
im Pantheon zu Rom aufstellen; der
Abb6 Guido Ferrari aber dichtete auf
ihn das nachfolgende Distichon, welches
auf sein Grab hätte geschrieben werden
sollen, und das man nicht nur dort nicht
angebracht, sondern auch auf das ihm
jüngst errichtete Denkmal in der Michae»
lerkirche einzumeißeln unterlassen hatte.
Das Distichon lautet:
'^ULtria 5g.m2.rli,
Ueber die vorstehenden Momente, wie
über die zahlreichen Biographien ver»
gleiche das Nähere in den Quellen. '
l. Uebersicht der Dramen, Wratorien, Dichtuli-
gen und übrigen Werke Mctastasio's, in chrons»
logischer Folge, mit literarhistorischen Rothen.
1) Dramen mit Musik, „cl iust ino", ^ e
Tragödie, von M. im Alter von 14 Jahren
gedichtet, und ganz nach dem Muster der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon