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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 28 -
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Seite - 28 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18

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MUennch 28 Metternich Hoffnung einer ganzen Nation auf's Spiel gesetzt würde. Aber statt zum Vergleiche kam es zur Schlacht, und nicht zu einer allein, es folgten 'sich die Siege von Brienne, Champaubert, Montmirail, und diese erst brachten den Kaiser zu einem Entschlüsse. Er schrieb dem Herzog von Vicenza. nichts zu unterzeichnen, ohne seinen ausdrücklichen Befehl, da er allein seine Lage kenne 8ition"). «Wir müssen Opfer bringen", antwortete ihm in aller Hast der Herzog von Vicenza, „und wir müssen sie bei Zeiten bringen, sonst entschlüpft uns wieder, wie es bei Prag geschehen, der geeignete Augenblick. Diese Unterhand- lung, ich stehe nicht an, es zu wieder- holen, gleicht keiner anderen. Sie ist gerade der Gegensatz von allen jenen, welche Majestät bisher geleitet haben. Wir sind weit entfernt, gebieten zu kön» nen, man will nichts als einen Vor« wand, und finden wir uns außer Stande, uns dem Zwange der Umstände zu fügen, so wird uns Alles entgehen. Ich bitte Euere Majestät, wohl zu überlegen, welche Wirkung ein Bruch der Verhand« lungen in Frankreich hervorbringen wird und die Folgen genau abzuwägen." Diese Worte des Herzogs waren nichts weiter als die. wörtliche Wiederholung der vertraulichen Mittheilungen des Für» sten Metternich an ihn. Metternich war damals mehr denn je entschlossen, die napoleonische Dynastie aufrecht zu erhalten, war ja doch der Imperator der Schwiegersohn seines eigenen Monar» chen. Diese Familienbande und das stets wachsende Mißtrauen gegen Rußland mochten auf ihn bestimmend wirken. Er sah den Sturm sich erheben. Das Ueber« gewicht. das er jenseits des Rheins bisher besaß, begann nach und nach zu schwinden; England schien sich den Bourbon's zuzuneigen und auch Ruß- land hielt sich an diese Idee. Napo« leon aber kämpfte noch immer mit sich selbst und verlangte, bevor er überhaupt verhandle, daß der französische Boden von fremden Truppen geräumt werde. „Kaiser Napoleon", rief Metter- nich, „will uns Romane dictiren, er begreift nicht die Gefahr der Situation." Endlich öffnete Paris die Thore dem Fürsten Schwarzenberg, und wäh> rend Kaiser Franz und sein Minister zu Dijon verweilten, um nicht der Einnahme der Hauptstadt beizuwohnen, wo Mar ia 3 0 uise regierte, zerhieb Kaiser Aleran> der, von einer Salonintrigue gewonnen, Angesichts der durch Erschlaffung er- schöpften Nation, die dynastische Frage. I n Dijon leitete Metternich die Ver« Handlungen mit Monsieur, Bruder Lud. wi g's XVIII . (nachmals Ka r l X.), wel- cher in Nancy eingetroffen war. Nach erhaltener Nachricht von der Kapitulation von Paris begab sich der Fürst in Be» gleitung der Minister von Großbritan» nien und Preußen, welche den Unterhand« lungen in Dijon beigewohnt, nach der Hauptstadt, wo er die mit Napoleon geschlossene Uebereinkunft von Fontaine« bleau unterzeichnete. Er unterhandelte nun im Namen Oesterreichs den Pariser Frieden. Nach Abschluß desselben begab sich der Fürst im Auftrage seines Kaisers nach London, wohin sich gleichzeitig der Kaiser von Rußland und der König von ^ Preußen begeben hatten. Gleich den beiden Monarchen, welche bei Gelegen« heit eines Besuches der alten Universi» tätsstadt Oxsord daselbst in feierlicher Weise dieDoctorwürde empsingen, wurde auch dem Fürsten mit den Feldmarschäl- len Wel l ington und Blücher diese Auszeichnung zu Theil. Von London
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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