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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 61 -
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Metternich 61 Metternich ternich in seiner Eigenschaft als k. k. Minister in die Hauptstadt der österrei» chischen Niederlande zurück. Der Einzug M.'s, als er am 3. April in Brüssel ankam, glich einem Triumphzuge, die Bürger selbst zogen den Staatswagen, in welchem er saß, durch die Stadt bis zu seinem Quartiere. Und ebenso wurde seine Gemalin, als sie einige Tage spater in Brüssel eintraf, mit größtem Pompe und ausgezeichneten Freudenbezeugungen empfangen. Indessen war die Wieder« eroberung der Niederlande ein kurzer Traum gewesen und dessen Wendepunct die Schlacht bei Fleurus (26. Juni). Mit dem Rückzüge der Armee zogen sich auch die Behörden zurück, das General- Gouvernement wurde aufgelöst und auch M. begab sich nach Wien. Daselbst lebte nun der Graf ohne Verwendung im Staatsdienste, bis er im December 1797 zum ersten kaiserlichen Bevollmächtigten bei dem Friedenscongresse in Rastatt ernannt wurde. Die Friedensverhand, lung in Rastatt kann als der Schluß von deS Grafen Franz Georg poli» tischer Wirksamkeit betrachtet werden, wenn er auch, während der Abwesenheit seines Sohnes im Jahre 1310, vorüber» gehend dem Ministerium der auswarti» gen Angelegenheiten vorstand. Der Graf war für seine als Staatsmann geleisteten Dienste zu verschiedenen Malen ausge» zeichnet worden. So erhielt er bereits im Jahre 1780 das Großkreuz des St. StephaN'Ordens und bei Ausbruch des Krieges mit den Franzosen, im Jahre 1792, das goldene Vließ. Der Graf hatte theilweise in Folge der politischen Verhältnisse, theilweise aber durch den Aufwand, den seine hohen Aemter erfor« derten, nicht geringe Verluste erlitten. So war des Grafen gesammteS Eigenthum auf dem linken Rheinufer in Folge der Revolution sequestrirt, endlich confiscirt worden. Es bestand dieß aus den Reichs- Herrschaften Winnenburg und Beilstein, aus den Besitzungen Peterswald. Rein» hardstein bei Montjoie, den Herrschaften Pouffeur, Oberehe bei Hillesheim, Mont« clar an der Saar, Nauenheim u. s. w. Für die Reichsherrschaften (3l/2 Quadrat« meilen, 6200 Seelen, mit 30.000 fl. Einkünfte) wurde ihm mit der Abtei Ochsenhausen, von der man jedoch Thanri' heim, ihr bestes Amt, abgelöst, und welche man noch mit einer bestandigen Rente von 20.000 fl. belastet hatte, ein magerer Ersatz. Der Graf, der für seine Person vergeblich Rettung auS den finanziellen Verwicklungen, in denen er sich befand, gesucht hatte, begab sich frei» willig unter die Curatel seines älteren Sohnes, Clemens Wenzel, deS nach. mali'gen Staatskanzlers ss. d. S. 23^ >, dem er bereits am 11. Jänner 4804 die Herrschaft KonigSwart abgetreten hatte. Diese Curatel verkaufte die Reste von dem Brömser Erbe. die Güter zu Rüdesheim und Geisenheim, dann die Herrschaft Spurkenburg. Der Erlös von den verkauften Gütern konnte jedoch von ferne nicht reichen, die ungeheuere Schul» denlast zu tilgen; das zu bewerkstelligen, hat der Sohn Fürst Clemens Wen- zel gewaltige Opfer bringen, namentlich ' das Fürstenthum Ochsenhausm, um die Summe von 4,300.000 Gulden an Württemberg und die zu einer Rente von 60.000 neapolitanischen Ducati bestimmte Dotation des von König Ferdinand I. ihm verliehenen Herzogthums Portella an Neapel verkaufen müssen. Einigen, wenn auch bei weitem nicht ausreichenden Ersah erhielt der Fürst in der ihm am 3. Juni 1803 vom Kaiser für seine Per» son und für den jedesmaligen Chef seiner Nachkommenschaft im Mannsstamme ver»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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