Seite - 119 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Bild der Seite - 119 -
Text der Seite - 119 -
Georg Aug. 47 119 ) Georg Aug. 47
Wutky und Anderen, in fortgesetztem
freundlichen Verkehre stand, aufmunternd«
Anerkennung und die vornehmlichst«
Stütze, welche ihm ermöglichte, trotz dem
Widersprüche der übrigen Verwandte^
ungeachtet der mutterlichen Besorgmß
vor Unsicherheit und Kostspieligkeit, die
Künstlerlaufbahn zu betreten. August
Str ixner, der genialste Aquarell» und
Miniaturmaler nach Daff in ger's Zeit,
und A. Schrödl, der feinsinnige Gestal
ter des Thiergartens, und Andere, welche
Freunde der Familie M. waren, legten
ihren Einfluß zu Gunsten des talentvol-
len Jungen in die Wage. Im October
1847 kam M. in die Vorbereitungsschule
der Akademie der bildenden Künste unter
Professor Gsel hofer sBd. V, S. 443),
' Richter und I . N. Geiger Md. V,
S. 423^, mußte aber gleichzeitig auch bei
Hol le als Zimmermaler prakticiren, um
für den Fall der Noth ein Handwerk zu
erlernen. Die Märzrevolution endete den
Curs und die Octoberereignisse die Lehr»
zeit. Ende 1849 brachte ihn der Groß.
vater zu I . M. Aigner ȟd. I, S. 9^
schon in einigen Wochen malte er seinen
ersten Kopf nach der Natur zur Zufrie»
denheit des Lehrers. Im Wintermrse
1849/30 der Akademie zeichnete er sich
beim Kopfmodellmalen unter A. Pit t-
ner, I . Gnder , M . IV, S. 38).
Kupelwieser sBd. XI I I , S. 392)
und Für ich iWd. V, S. 3) vortheilhaft
aus. Als darauf Na hl Professor wurde,
zählte er zu dessen eifrigsten und talent»
vollsten Schülern, und wanderte mit
demselben in die neu gegründete Meister-
schule (in der Feldgaffe). Dort malte er,
18jährig, sein erstes großes Bild: „Dir
mrZchiedene Wirkung des Weines", zwei Figu»
ren, Knieftück in Lebensgröße, in nieder»
ländischem Costume. Das Bild fand im
österreichischen Kunstverein freundliche An- erkennung und wurde später im Wiener
Künstleralbum. I. Jahrg., vervielfältigt.
Leider zwang ihn die Ungunst eingetreten
ner häuslicher Verhältnisse nur zu bald,
die Schule zu verlassen und sich auf den
Broterwerb zu verlegen, wozu ihm durch
den Kunsthändler Plach Gelegenheit'
geboten wurde. Gs folgten wohl noch
einige kleinere Genrebilder, wie z. B.:
„Adrian Gstadr, zechende Äanern malend", —
„Nie erste Nrticil! eines Nnnchcrä" und „Nie
drei Musketiere lwli Uarachelle", sämmtlich
Bilder, welche fleißiges Studium der
niederländischen Schule und Talent ver-
rathen. In den nächsten Bildern. „Spie-
lende Kinder", im Album Ihrer Majestät
der Kaiserin Elisabeth, und „Ner
erste AllStnblsnch", neigte er'sich mehr der
Dannhauser'schen Richtung zu. Im»
mer mehr zwingende Verhältnisse dräng-
ten zum Gelderwerb, welcher dem echten
Künstlerstrebeu wenig förderlich ist. Ein
kurzer Aufenthalt in Venedig, Padua und
Verona wirkte neu belebend. M. begann
nun Bildnisse zu malen, unter denen
die Künstlerporträts der Sanger Wi ld,
Staudig l , Dr. Gunz. der Hof-Opem-
sangerm Emilie Hoffm an, des Schau»
pielers Find eisen, der Schauspielerin
Mel l in , des Dichters Ludwig Foglar,
der Maler A. Eisenmenger und
Ios. Hoffmcinn, sowie ein Selbst«
porträt besonders anzuführen smd. Das
darauffolgende Bild: „Äichnrd der Dritte",
gesiel durch lebendige Charakteristik und
Tiefe der Farbe. Obgleich die genannten
Arbeiten seinem Namen immer weitere
Verbreitung verschafften, so beschloß er
doch, um den vielen mißlichen Namens»
Verwechslungen zu entgehen, das land«
äusige Mayer wegzulassen und nur
als August George zu fungiren. Drei
Jahre, von i860 bis 1363, lebte M. in
Ungarn, zumeist in Posth, wo seine Skizze
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon