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^ Heinrich 48 120 MelM) Heinrich 48
fĂĽr den Vorhang des ungarischen Volks.
theaterS vom ungarischen KĂĽnstlerverein
gewählt und ausgeführt wurde. In
einem von ihm componirtmSzächäny i-
Tableau standen ihm die beiden jungen
Grafen Modell in Zinkendorf. Auch
malte er in Ungarn mehrere Bildnisse,
einige ausgestellte Porträts zeigten von
fortschreitender Entwicklung, dann kehrte
er nach Wien zurĂĽck, wo unter anderem
die Bildnisse von Kriehuber. Schu.
selka und der Carton zu einem Bilde:
„Tu5 Schlachtfeld vllit Hll5ting3" , unter
Rahl's Leitung entstanden. Auch auf
schriftstellerischem Gebiete war M. thätig,
und es erschienen einige Aufsätze über bil»
dende Kunst in Schuselka's „Reform",
welchen dann Gesammtbeurtheilimgen
Rahl's und WaldmĂĽller's folgten.
Der „Wanderer", ein Wiener Journal,
brachte seine Novelle: „Memoiren einer
Statue". Eine größere Broschüre: „Nahl
und seine Schule", in welcher er ein
ĂĽbersichtliches Bild von Rahl 's Wirken
und den Leistungen, seiner Schule zu
geben versuchen will, hat M. unter der
Feder. Im FrĂĽhlinge des Jahres 1867
hat M. sich mit Emma, der Tochter
des Dichters Ludwig Foglar sBd. I V,
S. 276^, vermalt.
Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt)
1867, Nr. 893. im Feuilleton von L.(udwig)
Sp.(eidel). — Kataloge der Monats'Aus.
stellungen des österreichischen Kunstvereins in
Wien (8v.) 1853. December Nr. 4; 1855. Mai
Nr. 33; 1857. Juni Nr. l. 22. Juli Nr. i8.
September Nr. 8 u 9; 1858. Jänner Nr. 22.
48. Februar Nr. 53, Juni Nr. 53. 69, Juli
Nr. 40. 46. 50; 1859. Februar Nr. 48. März
Nr. 30. April Nr. 2 l ; 18l»0. Jänner Nr. 2l
u. 22. März Nr. 76, October Nr. 32; 1854.
November Nr. l0. December Nr. l0; 18ss5,
Jänner Nr. 23, April Nr. 64 u. 63; I8l>0,
März Nr. 21. 44. 62.
43. Mayer , Heinrich (Chef des Wiener
Bankhauses Stam eh < Maye r). Zeitgenoß. Hatte seit Jahren Gemälde von Künstlern der
Neuzeit mit Geschmack und Umsicht gesammelt,
und auf diese Weise cinc ansehnliche Privat»
gallerie von 162 Oelaemalden und einigen Pa<
stellen zu Stande gebracht, welche cine wahre
Zierde Wiens bildete. In dieser Sammlung
waren die ersten lebenden und kĂĽrzlich verstorbe-
nen KĂĽnstler Deutschlands. Belgiens. Hollands
und Frankreichs durch Meisterwerke vertreten.
Durch den Verlust des größten Theiles eines
sehr bedeutenden Vermögens war M. genöthigt,
seine Sammlung zu verkaufen. Sie wurde nach
PariS geschickt und dort im Hotel äoz Vont^,
dem öffentlichen Versteigerungshause, feilgebo»
ten. Bemerkenswerth ist, daß die Pariser Kunst»
Händler Goupi l u. Comv. dem Besitzer der
Sammlung für dieselbe 500.000 Franken angebo»
ten habrn sollen, während daS Gesammterträgniß
der Versteigerung nur 333.706 Franken betrug.
Die österreichische Kunst war durch sechs Bilder
vertreten, und zwar befanden sich in der Samm«
lung von Amer l ing: „Eine junge Mutter"
(1600 Francs);— von van Haanen: „Win«
terlandschaft" (l700 Francs); — von Petten.
ko ffen: „Ungarisches Fuhrwerk" (2600 Frcs.);
— von G a u e r m a n n: „Rückkehr von der Jagd"
(2600 Francs); — von öermak: „Nach der
Razzia" (800 Francs) — und von Grotger:
„Die Wiedcrgencsung eines jungen Polen"
(l00 Francs). Von den ĂĽbrigen Bildern find
besonders anzuführen von Knaus: „Goldene
Hochzeit" (19.000 Fr) und „Der Invalide"
(9000 Fr.); — von Gerome- „Pluyne vor
dem Gerichtshöfe" <2«)..i00 Fr.), — „König Kan<
oawlos" (12,000 Fr.); — uon Huracc Vcr»
net: „Daniel in der Löwengrube" (26,!>00 Fr.),
— „Oesterrcichischer Soldat in der Gefangen»
schaft" (1U.300 Fr.); — von Gal la i t : „De<
lila" (10.300 Fr,); — von deKeyser: „Gode.
froy de Bouillon in Jerusalem" (l62!5 Fr.); —
von Meissonicr.- „Maler in seinem Atelier"
(13.600 Fr) — und von Troyou: „Kühe"
(7000 Fr ). Sonst waren noch um bedeutende
Preise abgegangen Vildcr von Schclfhout,
Tschaggeny. Wi l lems. Ver la t . Ve»
bök Höfen, und mehrere Pastellen von Bro-
chart Wien verlor durch diesen Herkauf wieder
eine seiner schönsten Zierden, welchem Verluste
durch den Verkauf der Sammlung Harrach
und die Uebersiedlung der herrlichen Eßterhllzy»
Gallerie nach Pesth nur noch schwerere folgten.
Der kunstsinnige Sammler Herr Mayer selbst
aber soll den empfindlichsten Verlust erlitten
haben, da man angibt, daĂź die Sammlung,
die beim Verkaufe einen Erlös von 330.000
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon