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Meyer. Hermann ot) 122 Meyer, I . A. 82
mehrjähriger Mühe. wurde von M. noch
während der Tage seiner Krankheit,
welche mit seinem Tode endete, zum
Drucke vorbereitet; — Iovilabium, zur
Versinnlichung des Laufes und des wah-
ren Ortes der Iupiter-Trabanten und
ihrer Finsternisse; — Eine für die Pol-
höhe von Komotau berechnete Tafel für
die zeitgemäße wahre Höhe und^ das
Azimuth jedes beliebigen, innerhalb deS
30. Grades nördlicher und südlicher Ab-
weichung beobachteten Gestirnes nach
Maßgabe seiner Declination und des
Stundenwinkels. Die Reconstruction der
alten massivenStadtthurM'Uhr, im Jahre
1847 veranlaßte ihn zu tief eingehenden
Studien ^über die Theorie der Schwere,
wobei er dem Meister bei diesem Erst-
lingsversuche im größeren Uhrenbau durch
seine mathematischen und physikalischen
Kenntnisse ein willkommener Nathgcber
wurde. Mayer selbst aber veröffentlichte
eine kurze Beschreibung des Compen-
sationspendels und anderer seltener Vor»
richtungen dieser vorzüglichen Thurm«
uhr in der Prager Zeitschrift Bohemia
1848. Nr. 34. Mit einer von ihm selbst
construirten Elektrisirmaschine und ande-
ren zu diesem Zwecke angeschafften Appa»
raten machte er wissenschaftliche Versuche
über Elektricität und Magnetismus.
Endlich veranlaßte ihn ein in der medi«
cinischen Vierteljahrschrift für praktische
Heilkunde von Dr. Ios. Engel mitge-
theilter Aufsah: „Ein Beitrag zur Physik
des Auges", zu einem mehrmonatlichen
Studium der Theorie des Lichtes, welches
damit schloß, daß er nach zahllosen Ex»
perim'enten, gegen jene von Dr. Engel
ausgesprochene Ansicht auftrat und in
ebenderselben Zeitschrift in zwei Abhand»
lungen seine Ansichten darlegte, nämlich
im VII. Jahrg. (1850), 4. Band, in der
außerordentlichen Beilage: „Ein Beitrag zur Physik des Auges, nebst Beweisen
für ein willkürliches Accomodations.
vermögen. Mit einer lith. Tafel"', und
im VII I . Jahrg. (1831), 4. Band.
S. 92 u. S. 130: „Zur Physik des
Auges", mit 1 lith. Tafel. Eine dritte
Abhandlung hat sich, unvollendet, im
Nachlasse gefunden. Schließlich muß noch
seiner Verdienste um das Komotauer
Gymnasium gedacht werden, daS er nicht
nur vor der Herabsetzung auf vier Classen,
wo nicht gar vor gänzlicher Auflassung
rettete, sondern zu einem achtclafsigen
Obergymnafium vervollständigen half,
wie er denn cn^ch die vollständige Aus«
stattung dcs physikalischen Cabinctes be<
sorgt hatte. Seit dem Frühlinge 1832
bereits leidend, nahm sein Uebel unaus.
gesetzt so sehr zu, daß er zuletzt fortwar)»
rend das Zimmer hüten mußte, bis end-
lich der Tod dieses der leidenden Mensch«
heit und der Wissenschaft gewidmete
Leben im schönen Mannesalter von erst
40 Jahren endete. Er ließ eine Witwe
mit 6 Kindern, deren ältestes erst zehn
Jahre zählte, zurück.
Programm des k. k. Obergymnasiums zu
Komotau für oaö Schuljahr l8:;3 (Prag 1853,
Gottl. Haase Söhne. 4".) S. 3: „Dr. Her»
mann Mayer. Biographische Skizze", uon
Thnnutheus Faßl.
Ul. Meyev, Hermann (Maler, lebte in
den Zwanziger<Iahren des laufenden Iahrhun«
dcrts in Wien). Er war ein ausgezeichneter
Bildnißmaler und hatte sich mehrere Jahre in
London unter Sir Thomas Lawrence gebil«
det. Im Jahre 1820 war sein Nuf bereits ge»
gründet. Auf dieses Wenige beschränken sich die
Nachrichten über diesen Künstler.
Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines
Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann,
8".) Bd. IX, S. 221.
32. Myer, I . A. (Kupferstecher
in Brünn, der in der ersten Hälfte des
18. Jahrhunderts lebte), siehe S. 116,
Nr. 43: Mayer, G. A., im Texte.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon