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r^ Johann 63 138 Meyer) Johann 63
mehreren Anlässen, insbesondere aber
bei Dresden durch seinen kaltblütigen
Muth und durch die Umsicht hervor, mit
der er bei Vertheidigung dieser Stadt
gegen den furchtbaren Angriff Daun's
die Maßregeln ergriff und leitete. Dieß
war aber auch Mayr 's letzte Waffenthat.
Nachdem Daun sein Lager vor Dres
den am 16. November 1738 aufgehoben
und sich nach Böhmen zurückgezogen
hatte, folgte ihm Mayr auf dem Fuße
bis an die böhmische Grenze. Anfangs
December bezog er das Winterquartier
zu Plauen. Eine hitzige Krankheit, die er
sich durch die großen Kriegsstrapazen der
letzten Zeit zugezogen, brach nun bald
mit aller Heftigkeit aus. und schon nach
wenigen Tagen war er derselben im
Alter von erst 43 Jahren erlegen. Es
war ein bewegtes Leben, das M. geführt.
Ehrgeiz, seltene Tapferkeit, verbunden
mit einer durch tüchtige Kenntnisse und
große Erfahrung geschulten Umsicht hat»
ten ihn in einer kriegerisch bewegten Zeit
rasch emporgebracht und ein jäher Tod
ihn einer Laufbahn entrissen, auf welcher
er, wenn er länger gelebt hätte, zu hohen
Ehren gestiegen wäre. Bemerkenswerth
erscheint es, daß, wahrend um dieselbe
Zeit ein Auslander, der aus Liefland
gebürtige Loudon, mit der Führung
der leichten Truppen, deren Wichtigkeit
bereits erkannt worden, so günstige Er-
folge erzielte, von dem preußischen
Kriegsmeister Friedrich ein Oester-
reicher gewonnen wurde, um leichte
Truppen im Heere zu organisiren und
mit ihnen Erfolge zu erzielen, wodurch
unserem Heere und den zu seiner Ver»
proviantirung im Felde getroffenen An»
stalten so großer Abbruch geschah.
Pauli (Carl Friedrich Dr.). Leben großer Hel<
den des gegenwärtigen Krieges, gesammlet
von — (Halle 1759, Chr. Pet. Franck, 3".) Bd. I l l , S. 442—188. — Neue g
gisch'historische Nachrichten, Theil V,
S. 296 u. f. und S. 1083 u. f.
64. Mayer von und zu Gravenegg,
Johann (I.) und Johann (II.), siehe:
Mayer von und zu Gravenegg, Joseph
Freiherr, S. 144. Nr. 79 ^Genealogie).
es. Mayer von Mähern, Johann
(Rechtsgelehrter und S t a a t s -
beamter, geb. zu Komotau 28. De«
cember 1713, gest. 26. November 1739).
Beendete die Studien an der Präger
Hochschule und widmete sich anfänglich
der Advocatur, trat aber dann in den
Staatsdienst, in welchem er die politische
Laufbahn einschlug und im Jahre 1746
Secretär bei dem Kreisamte zu Kaurym
wurde. Auf diesem Posten leistete er bei
der Einführung des neuen Katasters, bei
der Regelung des Manipulationsdienftes
in den Kanzleien der Kreisämter ausge»
zeichnete Dienste und gab auch zu diesem
Zwecke ein Handbuch unter dem Titel:
Anleitung ;nr MllnipnllltillN der Nreisregistra-
wen" (Prag 1731) heraus. Zur Zeit
des siebenjährigen Krieges wurde M.
dem General'Quartiermeisteramte zuge>
theilt, und sorgte für die Bequartierung,
Unterkunft und Verpflegung der Truppen
auf das Beste. Nach beendetem Kriege
kehrte er auf seinen früheren Posten
urück. wurde aber, da er sich durch seine
Tüchtigkeit in bedrängter Zeitperiode
bewährt hatte, im Jahre 1773 zum
Professor der Kreisamts»Wissenschaft, die
mit dem Begriffe der politischen Verwal-
tungskunde heut zu Tage zusammenfällt,
an der Prager Hochschule ernannt. Nun
gab er auch seine „Einleitung M knisamt-
lichen' MssetiZchllkt im Königreiche Mheim"
(Prag 1776, Clauserin) heraus. Bei der
später erfolgten neuen Organisirung der
Kreisämter, ferner bei politischen Ange«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon