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5) Joseph 79
bank ernannt und versah diesen Posten
bis zum 18. August 1850. obgleich ihm
der Alters halber erbetene Ruhestand
bereits mit Allerh. Entschließung vom
9. Jänner 1849 gewährt und ihm auch
bei dieser.Gelegenheit in Anerkennung
seiner um den Staat erworbenen Ver«
dienste der Orden der eisernen Krone
2. Classe verliehen wurde, welchem statu-
tenmaßig im nächsten Jahre die Eiche-
bung in den Freiherrn stand folgte.
Freiher rnstands'Dip lom vom 6. März
l830. — Zur Genealogie und Geschichte der
heutigen Maner Freiherren uon Wraveuegg.
Die Mayer von Gravenegg find eine
ältere Adelsfamilie; ein Georg Mayer war
kaiserlicher Nath und Landpfleger zu Wolken»
stein in Steiermark, und von Erzherzog Ernst
von Oesterreich, als damaligem Administra-
tor der innerösterreichischen Lande, unterm
5. Jänner 1593 in den Adelstand erhoben
worden. Georg Mayer kaufte von den
Georg Nebl'schen Erben das in Steiermark
im Ennsthale liegende Gut Gravenschweig,
und erwirkte unter dem 5. Jänner 1601 die
Erhebung desselben zu einem adeligen Sitz,
um sich darnach, und zwar mit dem umge»
änderten Namen Graoenegg, „von und zu
Gravenegg im Ennsthale" zu schreiben. Sei»
nem Sohne Ghristoph Mayer von und zu
Grauenegg im Ennsthale, der unter der
Regierung des Kaisers Ferdinand I I . die
Stelle eines Hofkammer'Kanzellisten bekleidete,
wurde mit Diplom vom 3. September 1630
der Adel in der Eigenschaft eines rittermäßi«
gen bestätigt und eine Wappenverbesserung
durch Vermehrung mit dem Walter von Wal»
terSweiler'schen Wappen bewilligt. Ein Enkrl
dieses Christoph — dessen Taufnamen auf»
zufinden mir nicht gelang — diente in der
kaiserlichen Armee, und zwar durch eine Reihe
von Jahren bei dem Infanterie Negimentc
Nikolaus Palffy, mit welchem er nebst meh<
.reren Affairen an dem Sturme uon Gran
gegen die Türken theilnahm, bei welcher Ge.
legenheit er, durch die Kugel einer Feldschlange
getroffen, als Hauptmann den Heldentod
fand. Sein Sohn Samuel wurde nach dem
Tode des Vaters in der kais. Ingenieur«
Akademie auf Staatskosten erzogen und trat
dann als Lieutenant in das Geniecorps. Er
war nun in der Lomdardie bei der Ausarbei«
V. Würz dach, biogr. Lexikon. XVII I . Meyer, Joseph 79
tung des Katasters thätig, that dann in meh-
reren Provinzen Kriegsdienste, trat aber später
in k. k. Civildienste über und wurde Vorsteher
der Domänenoerwaltung im Bannte. Dort
leitete er die Arbeiten des berühmten Bega«
canals, der 16 Meilen lang, 1—9 Schuh tief,
1ä Klafter breit ist und Schiffe von 4009 Cent'
ner Last tragend. TemeSvär mit Großbccs»
kerek verbindet. In der Folge wurde M. Vor«
steher der Rechnungskaimner der kais. Fami<
licngüter und dann kais. Waldmeister in Nie-
derösterreich. Samuel Mayer hatte zwei
Söhne. Johann (l.) und Johann Kar l ,
welche beide in der kais. Armee dienten. I o»
hann war zuletzt Oberstlieutenant im Infan»
terie Regimente Graf Colloredo und fiel in der
Schlacht bei Riooli an der Spitze des Regi'
ments, als er dasselbe zum Sturme auf die
Verschanzungen führte, welche auch aenom«
men wurden. Sein Sohn, Johann (II.),
der gleichfalls in die kaiserliche Armee getre«
ten war, fand auch den Heldentod auf dem
Felde der Ehre als Oberlieutenant in der
Schlacht von Aspern. Samuel 's zweiter
Sohn Johann Kar l diente anfänglich eben»
falls in der kaiserlichen Armre und war Lieu-
tenant im Kürasfier'Regimente Bucquoy, mit
welchem er^ m siebenjährigen Kriege gefochten.
Nach dem Hubertsburger Frieden trat er aber
in Civildienste über, diente bei der Post zu
Freiburg im Brcisgau, dann bei den Gefallen
in Fiume und war zuletzt GefällZ'Inspector
zu Agram, in welcher Eigenschaft er für seine
Verdienste mit dem Leopolo«Orden ausge«
zeichnet wurde. Er starb im Jahre 1816, uno
sein Sohn Joseph ist der nachmalige, m
den Freiherrnstand erhobene Vankgouvernrur,
dessen Lebensskizze oben (S. 144) mitgetheilt
worden. — Wappen. Geoierteter Schild mit
Herzschild. Dieses, das Herz schi ld, ist von
Gold und Schwarz in die Quere getheilt. In
der oberen goldenen Hälfte sind drei Schilf»
pflanzen mit ihren Kolben, die mittlere gerade
emporgerichtet, die beiden anderen etwas aus»
wärtsgekehrt, aus drei in der unteren schwär»
zen Schildeshälfte nebeneinander auflodern«
den Feuerflammen hervorwachsend, zu sehen.
Hauptschild, l und 4: von Gold und
Schwarz in die Länge getheilt. Auf der Tyei.
lungslinie erscheint ein silberner aoldgekröntcc
Adler mit ausgeschlagener rother Zunge; 2 u.
3: von Gold und Blau gleichfalls der Länge
nach getheilt, zeigt auf der Theilungslinie den
pfahlweise gestellten Strunk einer Eiche mit
einem zu beiden Seiten hervorgehenden Aste,
. 48. Nov. 1867.) 19
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon