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^ Leopold 93
über die Betrage, welche ihm als Ver<
waltungsrath der niederösierreichischen
Escompte'Gesellschaft und des Credit-
Vereins gebührten, zu Gunsten des Per>
sonals der nieoerösterreichischen Es
compte-Gesellschaft. Diese Betrage, welche
die Gesellschaft stets verzinste, wurden
nach Mayr's Tode in der runden
Summe von zehntausend Gulden ö. W.
mittelst Stiftsbriefes der Erben in das
Eigenthum der Betheiligtm förmlich ein<
geantwortet und bilden nun die Zinsen
des unter dem Namen: „May r« Fonds"
gegründeten Stiftungs-Capitals einen
der eigenen freien Verwaltung den Beam
ten übergebenen Unterstützungfonds für
Beamte und Diener, deren Witwen und
Waisen. Mayr bekleidete außer den
bereits angeführten Aemtern noch die
eines Ausschusses und Rechnungs-Di«
rectors der wechselseitigen Brandschaden«
Versicherungsanstalt, eines DirectorS der
ersten österreichischen Sparcasse und
eines Landtags'Abgeordneten für Nieder,
österreich. Für seine Verdienste war er
mit dem Titel eines k. k. Hofbaumeisters,
mit der mittleren goldenen Civil'Ver»
dienstmedaille und mit dem goldenen
Verdienstkreuze mit der Krone ausgezeich.
net worden. M. war seit dem Jahre
1833 mit Theresia Klee, der Tochter
des Landschaftsmalers Hermann Klee
^Bd. XI I , S. 3 ^ , eines Schülers des
berühmten Calame, vermalt. Aus die«
ser Ehe stammen ein Sohn Mor iz und
eine Tochter Leopoldine, welche letz»
tel.e mit Johann Liebig, der im Jahre
1861 Mitglied des Abgeordnetenhauses
des österreichischen Reichsrathcs war, ver>
mält ist.
Wald Heim'S Illustrirte Ze i tung (Wien,
kl. Fol.) I. Jahrg. (tti62), S. 2ls. — Wald-
Heim's Illustricte B lä t ter (Wien, gr. 4".)
4866, S. 102. — Presse (Wiener politisches
Blatt) 1866, Nr. 79. -Neue f re ie Presse r, Leop. von
(Wiener polit. Blatt) 1867, Nr. 973: „Ein
Beispiel von Uneigennützigkeit". — Porträte,
l) Nach dem Leben lithographirt von A. Dau»
thage (Wien t5Ul. Fol.), Kniestück. A.
Dauthage's Selbstverlag; — 2) Holzschnitt,
ohne Angabe des Zeichners und Xylographen,
in Wald Heim's Illustrirter Zeitung 1862,
S. 220.
9 4. Meyer, Leopold von (Clav ier.
V i r tuos und Tonseher, geb. zu
Baden bei Wien 20. December 4816).
Sein Vater war Badearzt in Baden und
nicht, wie es in der englischen Biographie
steht, Staatsrath (Itats oQiin56ll.0l anä.
kni^ut at tks auLtrian oourt). M ,
für den Staatsdienst bestimmt, machtö
die üblichen Studien, erhielt aber, da er
Talent für die Musik zeigte, auch Unter»
richt in derselben. Als aber sein Vater
plötzlich an der Cholera starb, wurde die
Musik, bisher Nebensache, zur Hauptsache,
und M. wählte sie zu seinem Lebonsbe»
rufe. Unter Cz erny's < M lll, S. 103)
und Fisch Hof'S M . IV, S. 234) An-
leitung machte er seine Clavierstudien
und bildete sich zu cinem trefflichen Pia-
nisten aus. Bald ließ er sich in einigen
Salons der Wiener höheren Gesell-
schaft hören und als er gar die Erlaub»
erwirkte, vor Ihren Majestäten
dem Kaiser F e r d i n a n d und der
Kaiserin Mar ia Anna zu spielen,
a hatte er auch den Geleitsbrief zu
einer Virtuosenlaufbahn, die wenige
Menschen, welche sie, wie sehr auch mit
Beruf zur Kunst und wirklichem Talent
ausgestattet, betreten, so geebnet vorsin«
den mögen, wie dieß bei Leopold Meyer
der Fall war. Neunzehn Jahre alt,
machte M. seine erste Kunstreift, und die
Walachei war sein erstes Reiseziel. I n
Bukarest, wo, wie es sein englischer Bio«
graph berichtet, sein Bruder Hosarzt des
regierenden Fürsten und Präsident der
Akademie der Wissenschaften gewesen sein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon