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Meyer, Ludwig 93
9 5. Mayer, Ludwig (Maler). Zeit-
genoß. Ein noch junger in Wien lebender
Künstler, dessen Arbeiten die Aufmerksam-
keit der Kunstkenner und der Regierung
erregten, welche letztere ihm im Jahre
1863 den Auftrag zu einem größeren
Bilde, das einen religiösen Gegenstand
behandeln sollte, ertheilte. Dieses Bild:
„Jerusalem mahrenb der Kreuzigung Christi",
war im Jahre 1866 in der December.
Ausstellung des österreichischen Kunst«
Vereins zu sehen, und fand von Seite der
Fachkritik eine ernste, aber würdige Auf«
nähme. Es kam nach Paris zur Ausfiel«
lung des Jahres 1867. Der Künstler hat
seine Ausbildung an der k. k. Akademie
der bildenden Künste in Wien erhallen,
sich daselbst vornehmlich inKupelwie«
ser's Schule gebildet, hat dann Italien
besucht und ist erst Ende 1866 von seiner
Studienreise nach Rom zurückgekehrt.
Die etste Arbeit, mit welcher M. in die
Oeffentl ich keit trat, war eine Reihe von
Bleistiftzeichnungen zu Ludwig Tieck'S
Ballade: „Die Zeichen im Walde", welche
im September 1833 im österreichischen
Kunsiverein ausgestellt gewesen. Es waren
mit Inbegriff des Titelblattes eilf Blät«
ter, sinnig erdacht und ausgeführt, welche
jedoch damals nur geringe Aufmerksam»
keit erweckten. Die nächsten Arbeiten
waren in den Iahresausstellungen der
k. k. Akademie der bildenden Künste bei
St. Anna in Wien zu sehen, und zwar
im Jahre 1838: „Maria Magbalena, im
Hanse des PhüNZaerH die Fusse des Heilands
salbend", Eigenthum des Herrn Dechants
Anton Helm in Tefchen, und ebenda
im Jahre 1839 ein Carton: „Gruppe
aus einer Naröarensch lacht" (lOO st.), welche
Vorstudie für ein größeres Werk von
dem Künstler in Venedig ausgeführt
wurde. Die März-Ausstellung des öster«
reichischen KunstvereinS 1862 brachte Luise 96
sein Aquarellbild: „Franz GH al ha mm er,
Gemeiner des 59. Intanterir-Negiments, Zchiesst
mit grosser Kühnheit einen feindlichen Okimer
«um Pterde <M. Mai 1859)", jene im Octo«
ber d. I . sein Altarbild: „Ner H. War-
tin" , welch letzteres als mit großem
Fleiße und sorgfältigem Studium gemalt,
bezeichnet wurde, und die im April 1863
das Altarbild: „Der H. Aanrentins". für
die Pfarrkirche zu Alberndorf in Nieder-
österreich. Seit dieser Zeit trat M. erst
im Jahre 1866 mit oberwahntem, im
Auftrage des Staatsministeriums gemal>
ten „Jerusalem während der Kreuzigung
Christi" auf, welches in einer Kritik als
„Erstlingswerk" bezeichnet wurde, das
eS nach vorstehendem nicht ist. I n letzter
Zeit erhielt M. den Auftrag zur Mitwir-
kung an der Ausführung von Fresken in
der neu erbauten Elisabethkirche in Wien.
Verz eichniß der öffentlich ausgestellten Kunst»
werke an der k. k. Akademie der bildenden
Künste bei St. Anna (Wien. C, Gerold's
Sohn. 8°.) 1858. S 1.7. Nr. 246; 1859. S. 7.
Nr. 107. — Fremden-Blat t von Gustav
Heine (Wien. 4«.) 1866. Nr. 342; 1867,
Nr 4. — Neues Fremd en.Vlat t
(Wien, 4°.) 1866. December'AuWl'llung, —
Neue freie Presse (Wiener polir. Blatt)
1866. Nr. 834. — Wiener Zei tung l862,
Tagesbericht Nr. 228; 1867, Nr. 2.
96. Meyer-Dustmann, Luise (sän-
ger in , geb. zu Aachen im Jahre
1823). Luise, die ihrem Familiennamen
Meyer nach ihrer Heirath den Namen
ihres Gatten D u s t m a n n beifügte,
ist die Tochter einer guten Sängerin,
die an vielen Bühnen und längere Zeit
in Breslau sang. Den ersten Unterricht
im Gesänge leitete die eigene Mutter
dann kam
sie
zu ihrer weiteren Ausbildung
nach Wien, „wo sie", wie ihr Biograph
in der „Illustritten Zeitung" mysteriös
genug schreibt, „während der October«
tage des Jahres 1848 mit vielen Schwie-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon