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Meyer, Stephan 177 Meyer-) Stephan
im Jahre 1828. damals 1!5 Jahre alt,
im Hauptseminar zu Gran aufgenom«
men und von dort nach Tyrnau geschickt,
um die philosophischen Studien zu hören.
Daselbst beendigte er auch im Jahre 1834
seine theologische Laufbahn, entwickelte
aber noch während seiner Studienzeit
jene energische Thätigkeit in Förderung
höherer geistiger Zwecke, welche sein
ganzes Leben kennzeichnet und ihn zu
einem wahren Sendboten der Cultur in
Ungarn stempelt. Schon im zweiten
Jahre seiner theologischen Stadien, im
Jahre 1832, wirkte er mit mehreren
Collegen auf das Eifrigste zur Be-
gründung des Vereins für Uebung
der ungarischen Sprache („kla^ar
HV6ivAV3,l50i'i0 6F^6LÜi6t") Mit. 330N
Jugend auf feinen Kunstsinn durch stete
Uebungen im Zeichnen, Malen, wozu
er ein ganz ungewöhnliches Talent
besaß, fördernd und ausbildend, kam er
auch im Seminar den Wünschen seines
Directors nach, und übernahm in den
Jahren 1832-1834 den Unterricht im
Zeichnen, an welchem mehrere seiner theo«
logischen Collegen mit großem Eifer
theilnahmen, und wodurch der Sinn für
die Kunst und das «Schöne auch in
weiteren Kreisen geweckt wurde. Nach
beendigten theologischen Studien, noch
nicht in jenem Aller, welches zum Em-
pfange der Priesterweihe vorgeschrieben
ist, nahm er in der Zwischenzeit die Stelle
eines Erziehers bei den jungen Baronen
Paul und Geysa S enny ey an, und begab !
sich zu diesem Zwecke nach Pesth, wo er!
im Kreise von Männern der Wissenschaft ^
und Literatur neuen Sporn zur eigenen!
Forlbildung und Förderung höherer gei« ^
stiger Zwecke erhielt. Um diese Zeit auch !
wurde er selbst literarisch thätig. Hier
begann er ferner seine Versuche im!
Kupferstechen und die Herausgabe einer ^
v.Wurzbach, biogr. Lexikon. XVIII. l.Gedi Serie von ihm selbst gestochener Heiligen«
bilder, die sich eines solchen Beifalls er-
freute, daß in kurzer Zeit eine dritte
Auflage nöthig wurde. Illustrationen
seiner Hand erschienen im „keFkIo",
„IloriNÜvöLö", „VletköpS^" und in
Vahot 's „Ua.Z^a,l kölä Hg n^ei" ,
d. i. Ungarn und seine Völker, ja selbst
in der „Leipziger Illustrirten Zeitung"
sollen mehrere derselben vorkommen. Als
er im Jahre 1836 die h. Weihen erhielt,
gab er sein bisheriges Erzieheramt auf
und trat in die Seelsorge. I n dieser
richtete er sein Hauptaugenmerk auf die
Schule und wurde in Anerkennung seiner
Bemühungen nach Gran übersetzt, wo
sich seiner Thätigkeit ein größerer Wir«
kungskreis eröffnete. Im Jahre 1842
berief ihn aber der Primas Kopacsy
als Professor in die von dem Primas
und dem Capitel zu Gran gestiftete Prä«
parandenschule. Um sich mit Einrichtung
und Organisnung der verschiedenen Er«
ziehungsinstirute bekannt zu machen,
unternahm er eine Neise, nicht nur durch
alle Theile Ungarns, durch Siebenbürgen
und Cwatien, sondern auch durch die
übrigen Lander Oesterreichs, durch Deutsch«
land und Italien, wo er überall, die vor»
züglicheren Erziehungsinstiiute und da«
mit in Verbindung stehenden Anstalten
besuchte, und die dabei gewonnenen Er«
fahrungen bei seiner Rückkehr auch prck»
tisch zu verwerthen bemüht war. So
waren auch bei den Reformen und neuen
Einrichtungen, welche Katharina Ne«
deczky in Gran, den Forderungen der
Zeit entsprechend, in ihrem Mädchen-Er-
ziehungsinstitute im Jahre 1843 durch»
führte, vornehmlich Majer's Ansichten
und Rathschläge maßgebend. Als Mit-
glied mehrerer Vereine und Gesellschaften
ist M. für die Zwecke derselben ununter«
brochen thätig, so unter andern für die
r. 22. Nou. 1867/j 12
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon