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MeyLrhofer 486 Meyerhoftr
Mayr Edl. v. Melnhof, Rudolph (35).
— Simon. Tonsetzer (108).
— Simon. Aräntrkt (109).
Meier, Friedrich Sebastian, Sänger (42).
Meyer, Anna. Bildnißmalerin (5).
— Bernhard Nitter von (l8).
— Erenbelt. Abt von Kreinsinimster (29).
— Franz Anion von, Schriftsteller (38).
— Hermann, Maler (3l).
— I. B. A.. Pliblicist (33).
— Johann Iac-od. Maler u, Kupferstecher (70).
— Karl. Theatcr-Director u. Schauspielcv (87).
— Leopold. Clavier Virwoö (9i).
— . Dustmann, Luise (9ss).
— Rachel. Schriftstellerin (l«ll).
— Ursula (liä)
Mehr, Johann, heutige Firma: Meyr's
Ncsse (<!U).
—- Joseph. Industrieller (8l).
Meyerhoftr, Karl (k. k. Hof - Opern
sanger, gcb. zu Wien im Jahre 1828).
Ein Sohn d^s k. k. Hofschauspielers
Fl. anz Meyerhöfer. Für den Stand
seines Vaters bestimmt, erhielt er auch
eine demselben entsprechende Erziehung.
Frühzeitig entwickelte sich das Darstel»
lllngstalent des Knaben, der, fünf Jahre
alt, an der Seite feines Vaters in Raab
seine theatralische Laufbahn begann. Im
folgenden Jahre kam er nach Wien und
wnrde im Theater an der Wien in Kna-
benrollen verwende^. Im Alter von sie«
ben Jahren wurde er in der Rolle von
Tell 's Knaben im Burgtheatcr zu eimm
Probespiele für Kinderrollen zugelassen,
und löste seine Aufgabe so glücklich, daß
auf ihn die Wahl siel. So spielte er bis
zu seinem 47. Jahre, anfangs in Kinder«,
spater in entsprechenden jugendlichen
Rollen, im Burgtbeater. Als er dasselbe
verließ, warf er sich, da er Talent dazu
zeigte, auf's Zeichnen und Malen, und
besuchte die k. k. Akademie der bildenden
Künste in Wien. Seine Arbeiten gefielen
und einige derselben kamen in die öffent-
licbe Ausstellung. Als sich aber im fort.
schreitenden Jünglingsalter seine Stimme zu entwickeln begann, erfaßte ihn ein
solcher Drang zur Musik, namentlich
zum Gesänge, daß er das Zeichnen und
Malen aufgab/ und sich nunmehr aus»
schließlich dem Gesänge widmete. Der
tüchtige Bassist Seipel t wurde sein
Lehrer, der berühmte Staud ig l , den
er oft bei seinen Studien am Piano be«
gleitete, sein Vorbild. Das Jahr 1848
hatte in Oesterreich und Deutschland für
einige Zeit den Sinn für Kunst nieder-
geschlagen, und da sich dem talentvollen
Kunstjünger gar keine Aussichten daibo»
ten, ging er auf's Geradewohl, mit den
dürftigsten Mitteln versehen, nach Frank-
reich, wo er Lab lache, Mar io hörte
und studirte. von Paris über den Canal
nach London, und stand dort in der unge»
heueren Weltstadt ohne Empfehlung, der
Noth, dem Kummer preisgegeben, allein
und verlassen da. Nur das Vertrauen auf
sein Talent half ihm auf. und nachdem es
ihm nach manchen Entbehrungen gelun«
gen, einige Stunden in Musik und Ma-
lerei zu geben, und er so vor der äußersten
Noth geschützt war, strebte er unablässig
rüstig vorwärts. Es gelang ihm, sich
bald bemerkbar zu machen, er bekam Zu-
tritt in höhere Kreise, erreichte es. zum
Auftreten in Concerten zugelassen zu
werden, in Oratorien zu singen, und so
braä) er sich. ausnahmsweise seine Künst-
lerlaufbahn dort beginnend, wo Andere
sie zu beschließen pflegen, mit seinem
Talente Bahn. Während seines ober»
wähnten Verkehrs mi tStaudig l , den
er beim Gesänge oft am Clavier zu be«
gleiten pflegte, erlernte er auch das
Schachspiel, worin S taud ig l , wie es
bekannt ist, Meister war. Aber auch
Meyerhofer brachte es in diesem
Spiele zur Meisterschaft, ein Umstand,
der ihm in London, wo es mit Leiden«
fchaft gespielt wird. trefflich zu Statten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon