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Natur aus schwachen Augen litten unter
dieser Beschäftigung, und da er als Fami»
lienvater, um für die Seinen das tägliche
Brot zu erwerben, sich nicht schonen
konnte, nahm sein Leiden in bedenklicher
Weise zu. Im Jahre 1837 übersiedelte
er nach Munkäcs, und wohnte daselbst
bis zum Jahre 1862, worauf er wieder
nach Nagybä.M)a zurückkehrte. Im Jahre
1863 unternahm er mit Baron Blasius
Orban eine Kunstreise in das Szekler«
land, wo er 29, bisher noch unbekannte
alte Burgruinen photographirte. Mittler»
weile aber halte seine Sehkraft so sehr
gelitten, daß er, nachdem schon verschie-
dene Curen al6 erfolglos sich gezcigt
hatten, seine letzte Hoffnung auf Grafen-
berg setzte und die Anstalten zur Neise
dahin traf. Aller Mlltel entblößt, veran.
staltete er im Jahre 1863 eine Lotterie
auf zwölf seiner Oelgemälde. Auch von
anderer Seite wurden Schritte gemacht,
dem bedrängten Künstler zu helfen. So-
weit reichen die letzten Nachrichten über
den Künstler.
Ungarische Nachrichten (Pcsthcr polit.
Vlatt) l86l, Nr. W: „Künstlrrlooö". —
Pester Lloyd (polit. Blatt) 1564, Nr lil>,
196; 1865. Nr. 48.
Mezitzky, Franz (gelehrter Jesui t ,
geb. zu Brunn in Mahren 10. Novem-
ber 1713, gest. ebenda 3. März 1796).
Trat im Jahre 1734, einundzwanzig
Jahre alt, nachdem er bereits die philo-
sophischen und rechtswissenschaftlichen
Studien gehört, in den Orden der Ge-
sellfchaft Jesu. I m Orden versah er zu
Teschen das Lehramt aus der Dicht» und
Redekunst, auch jenes der griechischen
Sprache, war mehrere Jahre lioFbus des
Convictes, ein paar Jahre Vorsteher des
Archivs und zuletzt in Prag Vorsteher der
Iesuiten.Buchdruckerei bei St. Clemens.
Als Lehrer noch veröffentlichte er das Werk:
1736,
4o.). Außerdem versuchte er, wie er selbst
eingestand, mit Herausgabe des folgen-
den Werkes eine literarische Täuschung.
I n der Bibliothek zu Prag befand sich
unter anderen als handschriftliche Kost-
barkeit aufbewahrt ein lateinisches Hel»
dengedicht: ^epauiuosneiä) als dessen
Verfasser ein römischer Jesuit bezeichnet
wurde, den man aber nicht seinem wahren
Namen nach, sondern nur unter dem
Pseudonym M. Eudocius Persicus
kannte, llin nun dieses Epos als das
Werk eines I?udI5uL Klin-o — soll dar«
unter ?u.dliu2 Vir^Uius Naro gemeint
scin?l — erscheinen zu lassen, behielt er
nur die Anfangsbuchstaben des Pseudo-
nymm<Verfaffers M. Eudoeius Per«
ficus bei uud gab es unter dem Titel:
heraus; dieses erste Jahr, nach drei
Lustren, oder das sechzehnte Jahr nach
der Belagerung der Stadt Prag, ist das
Jahr 1737. Das Buch ist in der Ordens-
druckerei des Clementinums zu Prag ge>
druckt.
Schcrschnik (.Leoftold Ioh.), Nachrichten von
Schriftstellern und Künstlern aus dem Tesch»
ner Fürstenthlline (Teschen 1310, Thomas
Prohaöka. 8« ).
Mczler von Audelberg, Franz Io-
ftph (Arzt, geb. zu B i rndor f nächst
Waldshut am Rhein im vormaligen
Vorderösterreich, heute Großherzogthum
Baden, 21. März 1787. gest. zu Prag
26. April 1858). Mezler's Familie
stammt eigentlich aus Tirol, und mehrere
Glieder derselben ^vergleiche Näheres in
den Quellen S. 201^ haben sich seit fünf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon