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ktichaeler 209 Michaeler
beibehalten worden, da doch Alles, was
für katholische Bänder anstößig erschien,
besonders was daS Papstthum betraf,
bescheiden gemildert war. Voigt 's
Scheingründe bewirkten demnach. daß
dieses Bück, obgleich mit Belobung be»
ehrt. für akademische Vorlesungen unan-
gemessen erklart wurde, eben als er von
einer anderen Seite gedrungen ftia)
ward. es zu Innsbruck, lateinisch über-
seht, für seine Vorlesungen auf eigene
Kosten auflegen zu lassen, was er auch
that." sDie Titel von Michaeler's
Welken folgen weiter unten.^ Im August
1782 wurde Mickaeler liootoi- inkZ'ni-
kous zu Innsbruck, welche Würde er
aber bald einem Anderen überließ, da
die Universität aufgehoben und an deren
Stelle in Innsbruck ein Lyceum errichtet
wurde. Von dieser Veränderung erhielt
M. auf einer R,'ise nach Wien Kenntniß,
wo er nunmehr das Weitere abzuwarten
beschloß. Als lim diese Z'.'it durch den
Tod des Professors der allgemeinen Ge-
schickte an d^r Universität .zu Prag diese
Stelle erledigt ward, eröffnete sich ihm
eine Aussicht für diesen Posten, und eben
im Begriffe, zur Uebernahme desselben
dahin abzureisen, ,zog er es aber vor, die
viel bescheidenere. ?ben damals ledig
gewordene Stelle eines (Gustos, uno nicht,
wie es hie und da heißt, Scriptors, an
der Wiener Universitats-Bibliothek zu
übernehmen, weil er an derselben die
wissenschaftlichen Hilfsmittel, deren er'zn
seinen literarischen Arbeiten bedürfte, in
reichhaltigerer W '^ise zu sinden hoffte.
Er bekleidete diese Stelle bis an sein
Lebensende, welckes im Jahre 1804. und
nickt, wie es in der österreichischen Natio-
nal-Gncykloftädie heißt, bereits 1803 er-
folgte. M. war auch Freimaurer, u. z.
Mitglied der Loge zu den drei Bergen in
Innsbruck, ein Umstand, um deffentwillen
v.Wurz bach.biogr.Lexiton. XVIII. ^ ' t er viel und heftig angefochten wurde.
Die Angriffe gingen meist von seinen
Standescollegen aus ^Näheres darüber
weiter unten in dem Verzeichnisse der
Schriften Mickaeler's^. und arteten
nicht selten bei beiden Theilen — denn
Mickae le r blieb seinen Angreifern
nichts sckuldig — in arge Persönlich»
keiten auv. Im Uebrigen wird M.
von der „Österreichischen Biedermanns»
Chronik" als ein freimüthiger, recht»
schaffendenkender Mann und ein war-
mer Menschenfreund geschildert, der im
Stillen das Seinige zur Aufklärung
beitrug und von mehreren gelehrten G?>
sellschaften aus eigenem Antriebe zum
Mitgliede aufgenommen worden. Ver>
möge seines friedliebenden Charakters
hat er niemals jene Männer, die anders
dackten und seine Grundsätze oder Schrif.
ten bostritten, als Feinde angesehen.
Als Schriftsteller hat M. eine große
Frllchtbarkeit entwickelt und in chronolo»
gischer Folge nachstehende Werke ver-
öfscntlickt:
i 1776, 8".); — „
, 8".); — ^^^s^a?-/
.«vs?-sas« (idiä. 1780.
'.), es ist dasselbe Geschichtswerk, dessen
schon oben in der Biographie gedackt
und das durch Voigt 's Umtriebe seine-r
-.5. Dec. 1
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon