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213 Michälko
polnischen in Galizien erscheinenden Lan«
deSzeitung „0a.26ta ^vo-wska" und des
literarisch-belletristischen Beiblattes „K02-
mait08c:i", das als einziges Culturdenk»
mal in jenen Tagen der Censur für die
Landesgeschichte nach allen ihren Rich>
tungen eine wichtige, leider jetzt schon
ungemein selten gewordene Quelle ist.
Vor Michalewicz war der berühmte
Johann Nepomuk Kamii iski j^Bd. X,
S. 417^ > von den Jahren 1827—1834
Redacteur beider Blatter. I n dem K02-
maitoLai vornehmlich hat M. mehrere
seiner literarischen Arbeiten, darunter
auch Uebersetzungen aus deutschen Classi«
kern, veröffentlicht. Unter seinen Mit-
theilungen sind noch zu erwähnen: „ku-
"i d. i. Nu»
dolph Graf von Habsburg, deutscher
Kaiser. Historisches Gemälde; — „^nug.
Libli i"^ d. i. Von den slavi«
schen Nebersetzungen der Bibel. diese
letztere Abhandlung steht in dcm Journal
I^^vovvialiin, im Jahre 1847, abgedruckt.
M. war als Linguist, d. i. als Kmmr
seiner Muttersprache und ihrer Literatur,
eine anerkannte Autorität. Noch im
Jahre 1838 erließ seine Witwe einen
öffentlichen Aufruf: das eigenhändige
Manuscript seiner Sprachlehre, das er
an seine Schüler auszuleihen pflegte und
dessen Herausgabe durch den Druck sie
beabsichtigte, ihr zurückzustellen. Die Re-
daction, welche diesen Aufruf veröffent«
lichte, setzte hinzu, „daß diese Grammatik
nach dem Urtheile von Gelehrten die
beste von allen bisher erschienenen sei"
Ob dieser Aufruf einen Erfolg
gehabt, ist dem Herausgeber dieses Lexi-
kons nicht bekannt. Die polnische Ency» klopadie berichtet auch, daß er eine pol»
nische Literaturgeschichte in Handschrift
zurückgelassen habe. Michalewiez, den
Herausgeber dieses Lexikons, der sein
Schüler war, persönlich kannte, war ein
stiller — wie es schien, etwas kränklicher
— Mann, aber sein Fach betrieb er mit
Ernst und einer seltenen Gründlichkeit'
an der Bildung scines Idioms und Er«
Haltung der Reinheit desselben durch
tüchtige Schüler, die er sich aufzog, in
jenen, alles nationale Leben nivellirenden,
wenig erfreulichen Tagen, hatte er wesent»
lichen Antheil. Milde in seinem Wesen,
ein Freund seiner Zuhörer, denen er gern
feine eigenen Hefte zum Abschreiben ans-
lieh. legte er auf literarische Production
minder Werth, wohl aber streute er den
Samen zu einer später aufschießenden
Saat durch '.'inen tüchtigen, den Geist
des Gegenstandes eindringenden Vor»
trag. Er starb, allgemein betrauert, im
vollen Manneöalter.
I?i'2 ^^ aoloi ä omo>v^, d. i. Der Hausfreund
(Lemderger llntcrhaltungsklatt, 4°.) 185k,
Nr. 6, S. 4ü. — Nne^kloxsä^a po-
VU200I1NÄ, d. i. Allgemeine Encyklopädie
(Warschau 4864, S. Orgclbrand, gr. L".)
Vd XVIII, S. 46.
Michlllkll, siehe: Mihlllkll, Anton.
MMlko, Paul lslovenischer Schrift-
steller, aus Ungarn gebürtig, Geburts-
jahr unbekannt, gest. im Jahre 1823>.
Schon gegen Ende der zweiten Hälfte des
achtzehnten Jahrhunderts im Lchramle
thätig, war er zuletzt Lehrer der evange-
lischen Gemeinde zu Piliß, einem Markt-
flecken in Ungarn. Er ist der Erste, dcv
ein Lehrbuch der Physik in slovakischer
Sprache, ein Elementarbuch ohne mathe»
matische Beweise, nach den Werken von
Mundt, V le th , Helmuth und
Hopsn er bearbeitete und unter dem
Titel: „^M^K
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon