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zurückkehrte, ihn wieder gekräftigt, bis
der Tod seiner Gattin im Jahre 1838
ihn tief gebeugt hatte. Nach wiederhol-
ten Krankheitsanfällen erlag er denselben
im hohen Alter von fast 76 Jahren.
Storch (Franz vr.). Skizzen zu einer natur.
historischen Topographie des Herzogthums
Salzburg (Salzburg l«37. Mayi-, 8«.) S. 13.
im Aufsatze uon Heinrich Reihen deck: „Ge>
schichte der botanischen Forschungen in Salz»
bürg".— Oesterreichisches botanisches
Wochenblatt (Wien, s".) Jahrg. 185l:
„N rkrolog", verfaßt von Weiienweber. —
Porträt. Unterschrift: Facsimile des Namrnö-
zuges: Mielichhofer. Lithogr. Weinmann.
gedr. Stießberger (8». u. 4«),
Wer, Adam Graf (k. k. Oberst-
lieutenant und Ritter des Maria The-
lesien-OrdenS. geb. zu Woczuczin in
Galizien im Jahre 1774, gest. zu Lern-
bergti. Jänner 1833). Entstammt einer
.iltadeligcn schottischen Familie, über
welche die Quellen Näheres berichten.
Graf Adam ist ein Sohn der Grafen
Johann, General-Majors in polni«
schen Diensten und Castellans von Lief»
land, aus dessen Ehe mit Anna Gräfin
Tarnowska. Graf Adam, dessen
Vater von Kaiser Joseph den österrei-
chischen erbländischen Grafenstand erlangt
hatte, trat im Jahre 1791, erst 17 Jahre
alt, als Lieutenant bei Karaczay.Che»
vaurlegers in kaiserliche Dienste, wo er
sich in den französischen Kriegen als
Parteigänger durch seine Umsicht und
Bravour so ausgezeichnet hatte, daß ihm
das höchste Ehrenzeichen soldatischen
Muthes verliehen, dieser selbst aber durch
den kaiserlichen Sieger vonAspern auf daS
Glänzendste gerühmt wurde. Unier den
siegreichen Handstreichen und ruhmvollen
Waffenthaten des Grafen Mier sind be-
sonders hervorzuheben seine trefflich aus»
geführten Angriffe auf den Feind in den
Gefechten bei Würzburg und Aschaffen«
bürg am 2., 4. und 6. September 1796, wo er an der Spitze einer Escadron den
Feind ununterbrochen in Flanke und
Rücken beunruhigte, ihm 23 Munitions»
wagen abjagte und zugleich viele Gefan-
gene machte. Wenige Wochen später,
am 6. October, führte er die Aufhe-
bung deS französischen Agenten Haus.
mann, Commissärs der vollziehenden
Gewalt in der Gegend von Friedingen,
aus. Im Feldzuge des Jahres 1800
gelang ihm bei Donaueschingen am
28. Mai die Ueberrumpelung eines
feindlichen Detachements, bei welcher
Gelegenheit er den Commandanten mit
6 Officieren und 130 Mann zu Ge«
fangenen machte, den Rest aber nach
Schaffhausen versprengte. Bald darauf
führte er mit einer Anzahl bewaffneter
Bauern die Allarmirung des Feindes im
Kinzinger Thale mit großem Erfolge
durch, denn der Feind wurde allenthal»
ben vertrieben, mit dem Reste in
seine Verschanzungen von Kehl zurück,
gedrängt, während er überdieß viele
Gefangene zurücklassen mußte. Erzher«
zog Kar l bestätigt in einem Zeugnisse
vom 28. Februar 1801, „daß Mier als
Führer von Streifparteien nicht nur wie»
derholte Beweise persönlicher Bravour,
sondern auch besondere Thätigkeit. Ein-
ficht und Fähigkeiten dermaßen an den
Tag gelegt habe, daß derselbe sich durch
die auf diese Art dem Feinde so zahlreich
als hockst empfindlich zugefügten Nach»
theile des Erzherzogs völlige Zufrieden«
heit erworben hat. und daß seine Ver»
Wendung in allen feindlichen Vorfallen«
heilen ebenso rastlos als muthvoll war".
Der Graf war im Laufe des Feldzuges
vom Jahre 1800 zum Major und nach
dem Friedensschlüsse zum Oberstlieutenant
im 3. Uhlanen.Regiment vorgerückt. In
der 66. Promotion (vom 18. August
1801) wurde er für seine Waffenthaten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon