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Miesbach 240 Miesbach
^. Dod. ^ x
^ ^ äo^oä. ^ä2iyo2H08oi); auch
wurde sein Nildniß in der Capelle des
Armenhauses mit entsprechender Auf.
schrift aufgestellt, und sein Nekrolog steht
an der Spitze des Buches, welches der
Erinnerung verstorbener, um den Verein
ganz besonders verdienter Mitglieder —
deren Zahl sich auf nicht mehr denn
sechzehn belauft — gewidmet ist.
^Visuiso, d. i. der Kranz (ein Unterhaltungs'
blatt in Krakau. 4°.) 1862, Nr. 4. — Noa--
5kies<), d. i. Jahrbücher der Krakauer Gelehr-
ten.Gesellschaft (Krakau. 8«.) Bd. XI , S. 125.
von Professor Czayk 0 wski. — Ein Bruder
des Obigen. Johann Miero szewski,
war Senator des Freistaates Krakau, gleich
seinem Bruder Stan is laus Mitglied der
Krakauer Gelehrten«Gesellschaft und Verfasser
des geschätzten Werkes: „'W^'öä 030IN7 0
i 5 LVoLohHeK 22,prO'',V2<i2S!iiH
'^»ok Ii,2eo2? xo2i>o!ity^", d. i. Allgemeine
Anleitung von der Nützlichkeit und den Me.
thoden der Ginführung eines geordneten und
dauerhaften Bergbaues in den Gegenden der
Republik <Krakau. 8°.).
Miesbach, Alois (Industrieller
und Humanist, geb. zu Röschitz in
Mähren 4. Jänner 1791, gest. zu Ba»
den bei Wien 3. October1857). Mies-
bach widmete sich im Anbeginn dem
Ingenieur« und Baufache, spater der
Oekonomie, die er einige Zeit als ökono-
Mischer Beamter auf fürstlich Kaunitz»
schen Herrschaften auch praktisch ausübte.
Die Jahre 1808 und 1809 riefen auch
ihn zu den Waffen. Er war Fähnrich
des Brünner Landwehr-Bataillons, spä«
ter des Linien » Infanterie - Regiments
Beaulieu Nr. 68. focht 1809 die Schlach-
ten bei Wagram und Znaim mit, legte
aber nach abgeschlossenem Frieden seine
Officicrscharge nieder, trat in die Dienste
des Fürsten Kaunitz-Rietberg'Que-
stenberg, und begleitete diesen in der Eigenschaft eines Secretärs auf den Ge.
sandtschaftsreisen nach Madrid (1816)
und nach Rom (1817), wo er bis 1819
mit dem Fürsten blieb. Schon in dieser
Periode gab Miesbach solche Beweise
gründlicher Studien auf ökonomischem
und industriellem Gebiete, daß ihm die
Pariser Ackerbau-Gesellschaft zur Aneife-
rung der National'Industrie, die Madrider
„amiFo ä^i xais" und mehrere andere
ihre Diplome zuschickten. Im Jahre
1819 übernahiL Miesbach die Ziegelei
und Oekonomie in Meidling nächst Wien.
und gelangte 1826 und 1829 durch Kauf
in den Besitz der Herrschaft Inzersdorf
am Wienerberge. Daselbst bestand schon
seit 1737 eine Ziegelbrennerei, welche
zur Zeit, da sie Miesbach über»
nahm, nicht mehr als drei Brennöfen
beschäftigte und jährlich 1,200.000 Ziegel
lieferte. Sie umfaßte im Jahre 1757
einen Flachenraum von 3 Joch 260 Qua«
dratklaftern. zur Zeit. da Miesbach
starb, einen Flachenraum von 430 Joch.
Um mit einem Male ein Gesammtbild
der umfassenden Thätigkeit M.'s nach den
verschiedenen Richtungen, in denen er sie
entfaltete, zu geben, lassen wir die folgen-
den Zahlen sprechen. Miesbach besaß
30 Bergwerke, eine Terracotta-Fabrik
und neun Ziegelwerke nn'4-786 Schlag-
tischen und 4743 Arbeitern. Die Ziegel-
werke liefern jahrlich im Durchschnitte
117l/2 Million Stück Ziegeln im Werthe
von 2 Millionen Gulden; die Terracotta«
Fabrik beschäftigte an 90 Arbeitem. die
30 Bergwerke in Ober« und Niederöster-
reich, Steiermark, Mähren und Ungarn
bestehen aus 843 Lehen mit 499 Mu«
thungen, welche jährlich an 2000 Centner
Alaun und 4 Millionen Centner Stein»
kohlen an das Tageslicht fördern. Daran
waren und sind 2310 Arbeiter beschäftigt,
welche jährlich um 2 Millionen Gulden
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon