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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 242 -
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Miesbach 242 Miesbach Residenz, dessen thätiges Mitglied Mies bach nicht gewesen wäre; es leben in den verschiedenen Schichten der bürger- lichen Gesellschaft nützlich wirkende Man« ner, denen im Anbeginn ihrer Laufbahn alle Mittel fehlten, sich fortzubilden. MieSbach wendete ihnen jene reichliche Unterstützung zu, die sie in den Stand sehte, Das zu werden, was sie sind. Für daS Wohl seiner Arbeiter aber war Mies« bach wie ein Vater besorgt. Sie bildeten alle zusammen Eine große Familie, an deren Spitze er stand. Auf allen seinen Besitzungen hatte er Arbeitercolonien ge- gründet, diese mit Spitalern, Schulen, Kirchen, Kleinkinder>Bewahranstalten u. dgl. m. reich dotirt; er kaufte die Lebens» mittet und sonstigen für die Arbeiter er« forderlichen Gegenstände im Großen und zu billigen Preisen, und ließ sie zu Ein- kaufspreisen seinen Arbeitern verabfol- gen; daher gingen an denselben alle den Haushalt' in der Gegenwart so sehr er« schwerenden Preisschwankungen spurlos vorüber, es besteht unter ihnen ein gro> ßer Wohlstand, der sonst in diesen Schicht ten der Gesellschaft nicht anzutreffen, und Schöpfer alles dessen ist Miesbach, den sie alle wie einen Vater verehrten und liebten. Als ein Zug seines Charak» ters möge folgende Thatsache dienen: Ein bekannter Ingenieur hatte ihm das Modell einer Maschine vorgelegt, durch die täglich 30 bis 40 Arbeiter erspart worden waren. Miesbach ließ die Ma> Maschine bauen, aufstellen, versammelte seine Arbeiter, ließ das Werk in Gang setzen und der Erfolg übertraf die Er- Wartungen. M i es bach ließ hierauf die Maschine in Gegenwart feiner bestürzten Arbeiter wieder zerlegen und sagte zu ihnen: „durch die Maschine Euerer Hände bin ich reich geworden, bei dieser Maschine will ich auch bleiben". Vom Auslande durch beneidenswerthe Beloh. nungen geehrt, im Vaterlande durch die Verehrung, die Hochachtung seiner Mit- bürger ausgezeichnet, starb er zu Baden nächst Wien — wo er Genesung suchen wollte — im 67. Jahre seines thaten» reichen Lebens, und sein Tod entlockte tauftnd und tausend Augen Thränen ungeheuchelten Schmerzes. Miesbach war ein Charakter in der Bedeutung dieses Wortes, welche in unserer veo schwommenen, alles nivellirenden Zeit taglich seltener zu werden pflegt. Sein Leichenbegängniß, welches in der Uesid enz stattgehabt, war eine traurige Feier, aber eine so großartige, wie deren nur wenige selbst in der Reichshauptstadt vorkom» men. — Sein Erbe, Heinrich Dräsche, der ihm seit 1828 als Geschäftsleiter, nachheriger Gesellschafter und Director zur Seite stand, setzt, von dem Geiste und den Absichten Miesbach's be. seelt, die großartigen Unternehmungen fort. Nekrolog des Alois Miesbach, Güter<, Berg. werks« und Fabriksbesitzer. Vicepräsident der nieder»östnr. Handels« und Gewerbekammer u. s. w. u. s. w. (Wien l8ä?. Druck von A. Benko in L. Förster's alt. Anstalt, 8«.). — I l lust r i r te Zei tung (Leipzig, I . I . We- der). V. Band (Monat Juli bis December l845). Nv. 114. S. !53, im Aufsatze: „Die österreichische allgemeine Industrie-Ausstellung in Wien. VI. Thonwaaren"; >- dieselbe, XXX. Vand (Monat Januar bis Juni 1338). S. 44 ^Nachruf, geschrieben von dem Herausgeber dieses Lexikons. — Steg er (Fr.). Erganzungsblätter (Leipzig u. Meißen, Lei. 8".) Bd. X I I I , S. 39. — Wanderer (Wiener politisches Vlatt) 4857, Nr. 483. — Wiener Vorstadt < Zeitüng 1857. Nr. 272. — Sonntags 'Ze i tung (Pesth. gr. 4".) Jahrg. i858. Nr. i l , S. 58. — Wiener Theater 'Zei tung. Herausg. uon Adolph Bäuerle (Wien. gr.4<>.) l837, Nr. 228. ^Die Nekrologe der letztgenannten vier Journale sind theils Auszüge, theils wörtlicher Nach. druck aus dem Nekrologe der „Illustrirten Zeitung" ohne Angabe der Quelle, und unter
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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