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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 245 -
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245 Erhaltung der Ruhe zwischen der Kaiserin als Königin von Ungarn, und den Koni- gen von Spanien und Sardinien am 1. Juni 1732 zu Aranjuez geschloffen wurde. Im Jahre 1756 kehrte er nach Wien zurück und erhielt in kurzer Zeit das Bisthum Waitzen, von dem er aber schon im folgenden Jahre abberufen ward, um die erzbischöfliche Würde in Wien zu übernehmen. Das in Folge dessen niedergelegte Bisthum Waihen er« hielt er zu seinem Erzbisthum im Jahre 4761 von Neuem, behielt es aber nur so lange, bis er es einer Verordnung des Kaisers Joseph I I . zufolge, nach wel-" cher keine geistliche Person zwei mit der Seelsotge verbundene Pfründen zugleich verwalten oder besitzen dürfe, wieder ab. trat. Am 22. November 1761 erhob ihn Papst Clemens XI I I . zum Eardinal. Erzbischof Migazzi . der 52 Jahre Bi- schof gewesen und durch 46 Jahre der Kirche von Wien als Oberhirt vorgestan« den, hat unter vier Kaisern eine denkwür» dige Epoche zurückgelegt und in der Io« sephinischen Periode einen harten Kampf bestanden. Was seine oberhirtliche Thätig» tigkeitzunächst betrifft, so lag ihm besonders die Zierde der Gotteshäuser am Herzen; er ließ die Kirchen in Atzgersdorf und Neu« dorf aus Eigenem mit großem Kosten« aufwande ganz neu erbauen, andere, wie in Penzing und Vösendorf, ließ er bedeu« tend erweitern und verschönern. Taglich fuhr er in jene Kirche, in welcher daS vierzigstündige Gebet gehalten wurde, und brachte daselbst zwei Stunden in der Anbetung des allerheiligsten Altars- sacramentes zu; nicht selten spendete er selbst den Kranken die heiligen Sterbe- sacramente, hielt in verschiedenen Kirchen salbungsvolle Predigten, vermehrte die Pfarreien und erweiterte die Pstanzschule zur Bildung der Geistlichkeit, indem er das Alumnat von' St. Barbara in das Churhaus von St.Stephan übersetzte, und die Plätze in demselben bedeutend ver- mehrte; er ließ zu Mödling ein Exercitien» haus erbauen, und führte daselbst zur fortwahrenden Belebung des EiferS der Seelsorger geistliche Uebungen ein, welche jahrlich zweimal gehalten wurden, an denen sich dann die Seelsorger abwechselnd betheiligten. Aber nicht minder denkwür» dig erscheint Migazzi 's Thätigkeit für Waitzen. wo er, obgleich er dessen Bischof nur einige Jahre gewesen, sich doch in dieser kurzen Zeit durch sein segensvolles Wirken den Beinamen „Waitzens neuer Schöpfer" erworben hat. So erbaute er dort die majestätische, der St. Peters» kirche in Rom nachgebildete Kathedrale, die imposante bischöfliche Residenz, das Seminar und Deficientenhaus; stiftete sechs Domherren aus den bischöflichen Einkünften; errichtete das Kloster der barmherzigen Brüder, einen Theil des Piaristen-Collegiums und einen andern großen Theil des Theresianums, welches später Ludoviceum hieß; legte ferner zum Vergnügen der Bewohner von Waitzm außerhalb der Stadt einen reizenden Garten an, zu welchem eine stattliche schattige Allee führt; bepflanzte einen großen Theil des Donauufers mit Bau« men und belegte ihn mit Quadersteinen. Er stiftete ein Convict für die ärmere ade» lige Jugend, und unter ihm wurden die Gaffen der Stadt gepflastert, das Rath« haus und mehrere andere öffentliche Ge- bäude theils verbessert, theils erweitert. I n wie hohem Maße er sich der Huld und der Gnade der Kaiserin Mar ia Theresia erfreute, so schwierig wurde seine Lage in Anbetracht seiner Grund« sätze und Ansichten, für die er mit der ganzen Kraft seiner priesterlichen Stel- lung eintrat, als Kaiser Joseph seine
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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