Seite - 249 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Bild der Seite - 249 -
Text der Seite - 249 -
249
logische Tabelle der Grafen von Migazzi".
nach dem Manuscript des Herrn Reichsgrafe
Hugo von Walde rdorff zu Hauzen»
stein. — Kneschke (Ernst Heinrich Pro'
Dr.), Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart
(Leipzig 1853, T. O. Weigel, gr. 8<>.) Bd. I I I ,
S. 249. — Derselbe, Neues allgemeinei
deutsches Adels'Lexikon (Leipzig 1863, Bernh.
Friedr. Voigt, gr. 8".) Bd. V I , S. 289. —
Gothaisches genealogisches Taschen^
buch der gräflichen Hauser (Go
Iustus Perthes, 320.) XQ. Jahrgang (1867)
S. 366. — Historisch«heraldische«
Handbuch zum genealogischen Taschenbuch
der gräflichen Häuser (Gotha 1833. I . Per.
lhes, 32<>.) S. 602. — Schön.feld (Ign. Nid
ter v.), Adels'Schematismus des österreichi"
schen Kaiserstaates (Wien 1823. Schaumburg
u. Comp.. 80.) I I . Jahrg. S. i39.)
Peftnders denkwürdige Mitglieder des
Vrasengeschlechtes Miga))i. Humbert, odei
wie er urkundlich heißt, Qberto, lebte im
Jahre 1231. besaß im Bezirke Pedesina im
Veltlin mehrere Güter und ertheilte, wi,
dieß aus einer Urkunde vom Jahre 1304
erhellet, welche sich auf eine ältere vom Jahr
1251 bezieht, auch Investituren. Seit dieser
Zeit schloß die. Familie eheliche Verbindun
gen, anfanglich mit vornehmen Familien I t a
liens, als mit den Venosta, Fontana.
Paravic in i , Capi tani , Feder ic i ,
Roccabruna u. A., seit dem letzten Jahr»
Hunderte aber auch mit deutschen und
ungarischen Adelsfamilien, als mit den
Trapp, Künig l , Trautson, Thür<
heim, Szent ' Iväny i f Marczibänyi
u. A. — Erst zu Anbeginn des fünfzehnten
Jahrhunderts zog ein Wilhelm in das
Trientinische und siedelte sich zu Cogolo im
Jahre 1420 an, wo er den sogenannten
Thurm der Migazzier und die schöne
Pfarrkirche erbaute, daher sich seine Nach.
kommen öfter Lurri äs HÜF222Ü5 schrie«
den. Im Jahre 1458 erhielt Wi lhelm von
Kaiser Friedrich I I I . nebst der schon er»
wähnten Bestätigung seines Adels auch noch
das sogenannte I>riviIsFiv.w. tainiliüritatis.
Seine Söhne Gervasius, Johann,
Mart in und Anton Bonaventura
unterzeichneten im Jahre 1473 vor dem Ti«
roler Landeshauptmann Robert von Spaur
eine feierliche Vollmacht, durch welche sie
zwölf adelige Personen als ihre ^oorlrätorss
zur Besitznahme der von ihrem Vater in dem
Trientinischcn, Mailändischen und anderwärts zurückgelassenen Güter bestimmt haben. —
Von den Kindern eines Jul ian Migazzi,
desselben, dem mit 14. Juni 1578 daS ade-
lige Wappen bestätigt worden und der mit
Therese Iu l iana von Pezzen vermalt
war, war Jacob im Jahre 1597 Feldhaupt«
mann gegen die Türken und Nikolaus
(gest. ,1615) im Jahre 1S98 Bischof von
Großwardein. — Ein Iustinian — der
nachHoPf's genealogischer Tafel nur Fähn«
rich gewesen und schon 1606 gestorben —
erscheint bei Schönfeld als Oberst de5
Regiments des Generals Freiherr« von
Pl essen unter Kaiser Ferdinand I I .
und ist zu Kaschau im Jahre 1639 gestorben.
Sein Bruder Jacob war Domherr zu
Trient und Brisen, auch Propst der dortigen
Collegiatkirche. — Ein Johann Kaspar
(gest. um 1698) war Oberst»3andhauptmann
in Tirol, dessen Sohn Vincenz, nachdem
er dem Hause Oesterreich im Reiche und in
Italien gedient, Kaiser Leopold's I. Käm«
merer und Regierungsraib in Innsbruck, und
wurde in Anerkennung seiner und der Ver-
dienste seiner Familie mit seiner Muttrr zur
Grafenwürde erhoben. Dessen Sohn, gleich»
falls Vincenz, war geheimer Rath, Frld»
zeugmeister und Commandeur in Tirol, als
welcher er am 15. Mai 1784 starb. Seines
Bruders Christoph Bartholomäus
Anton, des Cardinals und Erzbischofs von
Wien. ist bereits oben sS. 244) in einer aus'
führlicheren Lebensskizze gedacht worden. Ein
Neffe der beiden Vorgenannten, CHristoph
Vincenz (geb. 8. October l?3?, gest. 13. Juni
1770), ein Sohn des Grafen Kaspar Franz
Michael Anton (geb. 22. Juli 1708. gest.
28. Juli 1771) aus' dessen erster Ehe mit
Maria Franz iska Margaretha Gräfin
Trapp zu Churburg, war k. k. Oberst.
Der heutige Familienstand besteht eben aus
den Nachkommen des genannten Obersten
Christoph Vincenz und seiner Gemalin
Nana Anna Gräsin Vimigl (geb. 1741. im
Jahre, 1771, nach ihres ersten Gatten Tode.
nachmals vermalt mit Christo pH Wilhelm
Grafen Thürheim, gest. 11. October 1798).
Die Kinder Christoph's Vincenz waren.-
Mar ia Anna (geb. 13. April 1?64, gest.
3l>. October 1829), vermalt (seit 4. Juni 1758)
dem Franz Freih. v. Raglovich, kön. bayer. geh.
Rath, Reichsrath und General der Infante»
rie; Christoph Alexander Vincenz Anton
(geb. 26. Mai 1765, gest. lS. December 1829),-
Ferdinand Alexander (geb. 1768, gest.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon