Seite - 277 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
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Graf reichlich aus eigenen Mitteln. So
verdankt denn SiebenbĂĽrgen diesem
einen Manne drei stattliche Institute der
Cultur; eine Scbule, ein Museum, ein
Theater. Aber auch sonst noch ist M. der
Förderer alles dessen, was zur Hebung
deS Vaterlandes und seiner mannigfalti«
gen Interessen nothig ist, oder doch dazu
dienen mag. Die Feuer- und Hagel-
VersicherungS'Gesellschaften traten zllmeist
durch seine Energie in'S Leben, der land»
wirthschaftliche Verein, der nunmehr so
förderlich für Siebenbürgens Landwirth»
schaft thätig ist, verdankt vornehmlich
ihm den machtigen Aufschwung, den er
genommen, und die Idee der Klausen»
burg-Kronstadter Bahn tragt des Grafen
Mik6 Namen an der Spitze ihrer Grün»
der. Aber auch auf dem Gebiete der
Literatur erscheint der Graf als thätiger
und umsichtiger Mitarbeiter; nicht nur
ist sein Haus stets gastlich offen fĂĽr
KĂĽnstler, Gelehrte und Dichter, denen er
mit Nath und That an die Hand geht,
indem er jedes lebensfähige literarische
Unternehmen mit offenen Handen unter»
stĂĽtzt, sondern er ist selbst auf wissen-
schaftlichem Gebiete thätig. Durch die
Herausgabe der „Vrääl^i törlönLiiui
^äatok") d. i. Siebenbürgens histo»
rische Daten, wovon bereits mehrere
Vande erschienen stnd, liefert er spa»
teren Geschichtschreibern ein. ebenso rei-
ches, als wichtiges Material fĂĽr ihre
Arbeiten. Was deS Grafen politische
Richtung betrifft, so ist derselbe ein ge«
mäßigter Liberaler, vielleicht am besten
mit einem Worte bezeichnet: ein Deakist,
und die Antrittsrede, mit welcher er im
April 1861 die erste Sitzung deS sieben-
bürgischen Gubermums eröffnete, möchte
wohl so ziemlich sein politisches Glaubens-
bekenntniĂź enthalten. Sie wurde von
der Pesth-Ofner Zeitung 1861, Nr. 89, ihrem vollen Inhalte nach in deutscher
Uebersetzung mitgetheilt. AlS nach dem
Ausgleiche mit Ungarn Gyula Graf
Andrässy den Allerh. Auftrag erhielt,
ein neues Cabinet zu bilden, wurden mit
Allerh. Handbillet vom 20. Februar
1867 mit dem Grafen Georg FesteticS,
Minister am kais. Hoflager, Bvla Frei-
Herr von Wenckheim als Minister des
Innern, Melchior von Lonyay alö Mini-
ster der Landessinanzm. Joseph Freiherr
von Eötvös als Minister für Cultus
und Unterricht. Balthasar vonHorväth
als Minister der Justiz. Stephan von
Gorovv als Minister fĂĽr Handel und
Emerich Graf Miko als Minister fĂĽr
öffentliche Arbeiten und Communicatio-
nen, in daS Cabinet berufen.
Vas^rnkVi n^sä^, b. i. Sonntagszeitung
(Pesth, 4«.) Jahrg. 1850. Nr. 24: „IliÄvssy
Fi-ul MK6 Iiurs", d. i. Emrrich Graf Mikä
von Hidv6g; — dieselben 1360, Nr. 27:
„(3i-6l kliko Iiurokä-", d. i. An Graf Eine.
rich Miko, von Tompa, Gedicht. — blk-
i5?aroi'L2U3 Hg g, na,F^ vi!a,F, d. i.
Ungarn und die groĂźe Welt (Pesth, gr. 4".)
1863, Nr. 2, S. 26. — Noui20ti kvpsg
naxtllr 1857>äi1c. L-oi-ko^ti. I'otk I^ ö-
i-inc2, d. i. NationalerVildertalendcr fĂĽr l867
von Lorenz T6th (Pesth, Hrclenast, gr. 8".)
S, 62: „H.2 N'äul^i noin^oti mussulli",
d. i. Sicbenbürger National<Museum. —>
Fremden-Blat t uon Gust. Heine (Wien
40.) 1863. Nr. 62: „Corrcspondenz auö Wien
ääu. 21. Februar". — Neue freie Presse
(Wuner ftolit. Blatt) l867. Nr. l04ä: „Die
ungarischen Minister" sdaselbst erscheint Graf
Emerich M. mit dem Taufnamen Michael,
ein solcher kommt, seit die Familie besteht,
in derselben gar nicht uor).
Zur Geilcalogic der Grafen Miko uon Hidvög.
Es gibt mehrere ungarische Adelöfamilien des
Namens Miko. und zwar die Mik6 von
Bö lön , die Miko von Zsögöo. die
Miko von Oroszf.-l und die Miko uon
Hiovsg. Die lehteren, die einzig gräfliche,
sind weitaus die älteste von allen genannten
und fĂĽhren ihre Geschlechtsregister bis in's
zwölfte Jahrhundert zurück, in welchem um
die Jahre llt>2—1l92 Aladäs als Stamm«