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280 Mikola^euny
Raszkow, vereinigte daselbst die in der
Umgegend zerstreuten Bewohner armem«
schen Bekenntnisses zu einer Gemeinde,
brachte ihre Satzungen in Ordnung, er-
baute ihnen eine Kirche, stiftete eine
Pfarre, die er selbst zuerst versah und
daselbst bis zu seinem Tode verblieb.
Auch verfaßte M. eine Chronik von Ka«
mieuiec podolski. welche nebst anderem
MehrereS für die Geschichte des armeni-
schen Volksstammes in Galizien Beiner-
kenöwerthe enthält.
I 'o6ro2 äo?c>lLki X. Alinea I>K2«S2-
Fianek, d. i. Reise nach Polen des Priesters
Minas Pezeszgianc (Venedia l830. l2«)
u^oii OrmiliQ ^ polsoo, d. i. Biographien
denkwürdiger Armenier in Polen (Lemberg
l83«. OssolinSki'sche Druckerei, s".) S. <^?.
Mikotajewicz, Jacob (armenischer
Theolog, geb. zu Stan is lawow
im Jahre 1780, gest. zu Zolkiew
26. Juli 1849). Von armenischen Eltern
geboren, trat er noch, während er die
Theologie studirte, zur lateinischen Kirche
über. Nach erlangten Weihen wurde er
Caplan, dann Kathedral-Vicar und Ka«
rechet am Gymnasium zu Lemberg. Im
Jahre 1809 erhielt er die Pfarre zu
Kolomea, wo er ob seiner Tüchtigkeit in
der Seelsorge schon im Jahre 1813 zum
Dechant ernannt wurde. Im Jahre 1818
in gleicher Eigenschaft an die Pfarre
nach Zolkiew übersetzt, versah er daselbst
auch daS Amt eines Schul>OberaufseherS.
Die Stadt Zolkiew verdankt seiner Umsicht
die Erhaltung eines geschichtlichen Denk«
mals, das ohne seine Dazwischenkunft wohl
für immer der Vernichtung anheim gefal»
len wäre. In der Zolkiewer Pfarrkirche
befanden sich nämlich vier Gemälde von
größtem Umfange, welche die Türken«
schlachten bei Wien, Parkan, Chocym
und Kluczyn vorstellten. Diese Bilder,
von unbekannten Künstlern, oder wie es den. Anschein hat, nur von Einem
gemalt, befanden sich im Zustande
der größten Verwahrlosung, die Nah-
men sielen auseinander, Alter, Moder,
Feuchtigkeit hatten an den Farben
und an der Leinwand das Werk der
Vernichtung begonnen, die Bilder aber
waren der Porträte und Darstellung
wegen werthvolle Vermächtnisse einer
denkwürdigen Vergangenheit. M. erstat-
tcte über die Zustände derselben ausführ-
lichen Bericht an die galizischen Stände
nach Lernberg, welche die Sache sofort in
ihre Hand nahmen und die erforderlichen
Anstalten trafen, um die alten Gemälde
vor Zerstörung zu retten. Es wurde eine
Summe von mehreren Tausend Gulden
angewiesen, und im Jahre 1823 die Re°
stauration der Gemälde durch den Maler
Joseph Engerth. herzoglich Anhalt'schen
Hofmaler, der sich im Jahre 1823 in
Lemberg niedergelassen, wo er auch im
I . 183l gestorben, angeordnet. Dechant
Mikotajewicz, dem die Rettung die«
ser Kunstdenkmäler zu verdanken ist, war
überdieß ein ausgezeichneter Kanzelred'
ner. Er starb nach kurzer Krankheit im
nahezu vollendeten siebenzigsten Lebens«
jähre.
^ I^olsoo, d. i. Biographien denkwürdiger
Armenier in Polen (Lemberg l866, Osso«
linöki'sche Druckerei. 8".) <Z. 200. — Noch ist
eines Dritten desselben Namcns, des Ste-
phan Stehno Mikota jewicz. zu geden«
kcn. Dieser war Licentiat der Theologie und
hat als Caplan folgendes Werkchen: „ ^ '
HOP815 i'tiOoloFjg.o c:d.ri2tia,na<2 <1o
I). 1772, 8".) herausgegeben, von welchem
Werke die unten benannte Quelle den Aus<
spruch thut, „daß es Zeugniß gibt von dem
erhabenen Verstände deS Autorü und von
dessen Bewandertheit in den Schriften der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon