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Mi Kolasch 284 Wkolasch
heilten Vät^r". Ohne ebcn lohteres zu bc»
streiten, sind die uon Baracz mitgetheilten
AuSzü^e llickt der Alt/ um irgend Jemand
uon dclll erhabenen Verstände des Autors zu
überzeuMi, vielmehr zru^'N die Proben da-
für, daß sich das ganze nicht über. das >;e»
wohnliche Niveau aSzelischer Vetrachtunüen
erhebe. sH^?-^^ ^6ac5o^, am bezeichn. Orte,
S. !98.1
Mikolasch, I .E . (Schriftsteller,
qeb. zu Meinetschlag in Böhmen im
Jahre 48N, gest. zu Wien 11. Sep-
tember 1848). Der Sohn armer Land-
leute, der von früher Jugend auf sich
selbst und seine Talente angewiesen war.
Durch Unlerrichtertheilen brachte er sich
mühselig fort, vollendete die Studien,
erlangte die juridische Doctorwürde, und
dem Lehramte der Staatswissenschaften
sich widmend, wurde er Professor dersel-
ben an der Theresianischen Ritterakade-
mie. Die Mußestunden seineS strengen
Berufes gehörten den Musen, und unter
dem Pseudonym Ulrich Kosheim ließ er
mehrere Novellen in verschiedenen Alma»
nachen erscheinen, die eine nicht gewöhn-
liche Erfindungsgabe und ein unoestreit-
bares poetisches Talent verriethen. I n
den letzten Lebensjahren schrieb er auch
Dramatisches, ohne, ungeachtet deS Znre»
denS seiner Freunde, sich entschließen zu
können, Einiges davon, was
sich vollends
für die Oeffentlichkeit eignete, derselben
zu übergeben. Endlich gelang es seinem
Freunde Otto Prechtlor. ihn zu über.
reden, daß er ein größeres Stück, daS
dreiactige Lustspiel: „Hie urchimglN25ll»!k
Nrise" der Hofburg. Theater» Direction
zurAuffühmng überreichte. Der damalige
Oberstkämmerer, Moriz Graf Dietrich-
stein, fand daS Stück aufführbar, zeigte
dem in Miko lasch'S Abwesenheit in
dieser Angelegenheit bevollmächtigten
Freunde Otto Prechtler dessen Auf.
nähme an, und als dieser dem Dichter die erfreuliche Nachricht überbrachte, fand er
ihn auf dem Todtenbette. DaS erwähnte
Lustspiel wurde auch in den ersten Tagen
des Decembcr 1845 gegeben und fani)
eine sehr freundliche Aufnahme. Der
Dichter weilte seit einigen Monaten schon
nicht mehr unter den Lebenden. Wohin
sein poetischer Nachlaß, der auS mehre-
ren anderen dramatischen Arbeiten und
Studien bestand, gekommen, ist nicht
bekannt. Wie freundlich ibm auch die
Muse zulächelte, seinem wissenschaftlichen
Berufe hatte sie ihn jedoch nicht ent»
fremdet, dafür zeugm die zahlreichen
rechtswijsenschaftlichen Abhandlungen, die
seit dem Jahre 1824 in der Wag.
ner'schen „Zeitschrift für österreichische
Rechtsgelehrsamkeit" und im „Jurist"
erschienen sind. ES sind in ersterer. 1837:
„Mit welchen Erfordernissen muß die
gemeinrechtliche Cession eineS Wechsels
versehen sein?« (Bd. I , S. 54); —
„Haben bei einer Cession die mittelbaren
Vormänner dem Cessionär zu haften?"
(Bd. I I , S. 311); — 1838: ,Ist der
Pflichttheil immer nach dem SchatzungS-
werthe der VerlaffenschaftSstücke zu be-
messen?" (Bd. I I , S. 134): — .Ist
die Einwendung, daß ein Wechsel, der
sich äußerlich als förmlich darstellt,
ein unförmlicher sei. zulässig?" (Bd. I,
S. 356); — 1839: ,Ist ein nachtraglich
ausgefüllter Firo in dianeo gültig oder
nicht?" (Bd. I , S. i43): — .Ist der
Erbe einer unterthänigm Realität, die
er mit gerichtlicher Legitimation vor der
Einantwortung gekauft hat. zur Ent-
richtung deS LaudemiumS verbunden?"
Md. I, L. 317): — 1840: „Gebühret
daS RetensionS- und Compensationsrecht
den förmlichen Wechseln an sich oder
nur den Wechfelfordenmgen der Kauf-
leute?" (Bd. I I , S. 57); — 1841:
„Erläuterung der Allerh. Entschließung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon