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Der Untergang des Geschlechtes der
Przemysliden. Tragödie in vier Auf-
zügen (Prag 4834. 12".), und „Oi-
", d. i. Demeter Iwano-
vio. Tragödie in sechs Acten. Mit theil-
weiser Benützung des Schiller'schen
Fragments (Prag 18!!6 , Pospisil,
kl. 8".). Außer diesen beiden im Drucke
erschienenen hinterließ er in Handschrift
noch zwei dramatische Arbeiten: «Die
Schlacht am weißen Berge" Mtva Ds-
lokorsicil.) und „Conrad Wallenrod",
dessen tiefpoetischen Stoff bereits der
polnische Dichter Mickiewicz in seinem
gleichnamigen epischen Gedichte verewigt
hat. Hat sich M. durch dic Gründung
deS „I^umir") des besten der seit je in
öechischer Sprache erschienenen Unterhal-
wngsblatter, ein nicht zu unterschätzendes
Verdienst erworben, ein anderes, nicht
minder erhebliches erwarb er sich durch
die in Gemeinschaft mit den beiden
Künstlern Joseph Hellich >M. V l l l ,
S.280) und Wilhelm Kand ler sBd.X,
S. 429^ veranstalteten Herausgabe deS
Bilderwerkes: „ZMrrtliiiillrr nnd Nrnkninr-
iliglttitrn N°hmrn5" (Prag 1833—1863,
Kober, schm. Qu. 4".), in zwei Bänden,
wovon der erste Band (mit 36 Stahlst.)
vollendet, der zweite, an dem sich dann
K. V. Zap betheiligte, bis zum Jahre
1803 zum 10. Hefte gediehen ist. DieseS
Werk erscheint auck in «echischcr Ausgabe
unter dem Titel : „^/^T-oF/z^aF/e <7, L<?-
7N<?/A?/ 5<3M<3 <5<5H/^ ". Nach diesen große«
ren Arbeiten läßt sich die weitere litera»
rische Thätigkeit von Mikow ec kürzer
zusammenfassen, wenn fie deßhalb auch
nicht minder umfassend ist. Er war ftän»
diger Correspondent der „Wiener (amt>
lichen) Zeitung", in welcher sein größerer,
hie und da in Bruchstücken nachgedruckter Aufsah: „Die Alchymisten in Böhmen"
erschienen ist; ferner betheiligte er sich an
der Bearbeitung des TexteS der in E.
H ölzel'S Verlag in Wien und Olmütz,
1838 u. f., erscheinenden „Mahlerisch«
historischen Skizzen aus Böhmen", unter
denen „Das Stift Hohenfurth" (1859),
— „Die königliche Burg Karlstein", —
„Die Ruine TroSky in Böhmen" (1861)
zu erwähnen sind; dann schrieb er für
die öechische Museal-Zeitschrift^öaLcipis".
und zwei größere Abhandlungen, welche
dort abgedruckt waren, sind auch in
Separat-Abdrücken erschienen:
z/' n^F/zn") d. i.
Math. HutSky, Maler deS Erzherzogs
Ferdinand von Tirol. Biographischer
Umriß (Prag 1833, IetMek. 8".) —
und n MA«/<?5 ^)«<?ie?^ K /?6H/Oz'tt a «H
^)i?/s", d. i. Nikolaus Dacicky von
HeSlo und Kbel (cbd. 1834, 8o.). I n
letzterer Zeit trug er sich mit dem Ge«
danken eines historischen Almanachs,
aber sein Tod vereitelte die Ausführung
dieser zeitgemäßen Idee. Sein geselliger
Charakter, der ihn zu einer der populär«
stcn Typen von Prag stempelte, half ihm
zur Ausführung eines Gedankens, der
ohne ihn wohl nicht so bald zu Stande
gekommen wäre. Er begründete nämlich
im Jahre 1860 den Künstler- und
Schriftsteller « Verein ^rkkäia, dessen
Präsident er war, und mit dessen Hilfe
es ihm auch gelang, die von ihm ange-
regte Idee einer archäologischen Ausfiel-
lung, die im Jahre 186t in unerwartet
reichhaltiger Weise beschickt wurde, aus«
zuführen. M.'s Thätigkeit, dieeine vor.
herrschend journalistische war, schien gar
nicht ermüden zu wollen. Der Cicerone
eines jeden einigermaßen distinguirten
Fremden, suchte er mit besonderer Vor-
liebe, wo er sein mochte, Gelehrte und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon