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gen von Chocholousek j M . XIV,
S. 4l6^, Kl icpera ^Bd. XI I , S. 88^.
Kneisel u. A. Nngedruckt noch ist seine
«echiscbe.Ueberfetzung der „Valentine
von Gustav Freitag. Ferner erschien
von ihm eine Nebersetzung der Märchen
von Andersen unter dem Titel: „Lo-
_??. (7. ^tt^s/'Hann.
s« (Prag 1863. Ko<
bcr, 8".). Nach Kober's Tode über-
nahm er die Leitnng des nationalen Ver«
lags der Kober'schen Buchhandlung
und im Jahre 1863 die Redaction des
Vkloälavln, eines den vielseitigen Interes»
sen der Typographie gewidmeten Blattes,
das seinen Einfluß in der gefälligeren
Ausstattung und typographischen Ver-
vollkommnung der äechischen Druckschrif-
ten ziemlich merkbar äußert.
slovni'k uauLN)'. Noäaktn!' 1)1'. I<'i'2,nl.
I^aä. It, ioFsr, d.i. Conversations'Lexikon,
Redigirt von Dr. Franz Lad. Ricg cr (Prag,
Lcx. «".) Bd. V, S. 221.
Wkllli, Karl (Ton setz er, geb. zn
Czernowitz in der Bukowina 20. Octo«
ber 1821). Sein Vater, ein Armenier,
lebt zu Czernowitz als Kaufmann und
Gutsbesitzer. Der Knabe zeigte früh Ta<
lent für die Musik und erhielt den Unter-
richt in den ersten Elementen derselben
in seiner Vaterstadt. I n einem Concerte,
welches der bekannte Virtuose Franz
Kolberg (gest. 1830) in Czernowch
gab, horte M. zum ersten Male einige
Compositionen Chopin'S vortragen, die
ihm so mächtig in's Gehör sielen, daß er
sie ohne Noten nachspielte, worauf die
Eltern seinen inständigen Bitten, ihn den
Unterricht Kolberg's genießen zu las»
sen, nachgaben. Nach einem Jahre ernster
Arbeit — M. war bereits tüchtig vorge-
bildet — erklärte Kolberg, daß sein
Schüler so weit sei, um sich öffentlich
hören zu laffen. Die Vorliebe Mikul i 's für Chopin's Compositionen, die sich
beim ersten Hören derselben kundgab,
wurde durch Kolberg nur genährt,
und M. gab sich immer mit besonderem
Eifer dem Studium seines Lieblingsmei»
sters hin. Indessen setzte M. auch seine
übrigen Studien fort. und wählte zur
Z'.'it der Reife die Medicin zu seinem Be<
rufe. Er begab sich
zum Studium derselben
im Jahre 1839 nach Wien. wo das rege
musikalische Leben, das dort in jener Zeit
herrschte, auf seine weitere musikalische
Ausbildung nicht ohne nachhaltigen Ein»
fiuß blieb. Als endlich sein Wunsch,
Paris zu besuchen, im Jahre 1844 von
seinen Eltern gewährt wurde, da ward
denn auch der Inbegriff seines Sehnens
erfüllt, denn unter Ch opin's ummttel«
barer Leitung legte er die letzte Feile an
sein Spiel, wahrend er bei Reber den
theoretischen Unterricht in der Harmonie-
lehre und im Contrapuncte nahm- Die
Revolution des Jahres 4848 unterbrach
seine Studien. M. kehrte in seine Heimat
zurück und setzte im Elternhause für sich
selbst die Ausbildung fort. Nun wollte er
es mit einer Kunstreise versuchen, die wider
Erwarten gut ausfiel, denn die Piano»
Concerte, welche er zu Kiew, Zemberg
Iafsy, Bukarest und <m anderen Orten
Südrußlands gab, waren von glänzen-
dem Erfolge begleitet und machten seinen
Künstlernamen allenthalben bekannt. Im
Jahre 1838 berief ihn der Lemberger
Mufikverein als artistischen Director. Auf
diesem Posten entwickelte M. allen Eifer
zur Hebung der daselbst nicht eben ver-
nachlassigten, doch nie gehörig geleiteten
Musikzustände. Auch rief M. dort eine
Musikschule in's Leben, wodurch die Liebe
ür diese Kunst noch mehr geweckt wurde.
So entfaltete M. als Lehrer der Har>
monie und Komposition, als Director
des Orchesters und der Chöre, wie denn
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon