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MkuU 298 Mikysch
auch als ausübender Virtuos, der über-
dieß ein schönes Compositionstalent be>
saß, nach mehreren Seiten eine frucht»
bringende, seine Bemühungen lohnende
Thätigkeit. Von Mikul i 's Compositio-
nm ist nur ein sehr kleiner Theil gedruckt.
Es sind. so weit es mir möglich war,
seine Werkc zusammenzustellen:
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0p. 9 (Wien. bei Spina); —
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«, 0p. 13 (^Vien 1866); -
", 0p. 14 (ebd.); —
<nn VK l^'tt2!/o7ll") 0p. 13 (ebd.); —
„Sechs Lieder" fton Eichendorff 2,
Zedlitz, Burns. Mathisson. Uh-
land). 0p. 16 (ebd.); — „FechZ Mder"
svonHoffmann v. Fallersleben3.
Heine. Geibel. Goethes 0p. 17
(ebd. l86(i). Außerdem sollen noch ein
„0 Llüutiiris Iiostia", Offertorium, für
einen Tenor mit Orchesterbegleitung,
und die „Chöre zu KorzeniowSki'S
Drama: der Mönch" im Stiche erschie«
nen sein. Ungleich mehr aber besitzt er in
Handschrift, darunter ein Album franzö-
sischer Gesänge, ein anderes, polnischer
Volkslieder, welche sich in den Samm«
lungon des^Lemberger Musikvereins be»
finden sollen, eine „rumänische Vocal-
messe", componirt anläßlich der Einwei«
hung der Kathedrale der Rumanen in
Czernowitz im Jahre 1864, u. dgl. m.
Die Fachkritik spricht sich über alle Werke
M.'s in sehr anerkennender Weise aus.
und Rudolph H irsch, bekanntlich Mu. sik.Rcscl.-ent der amtlichen „Wiener Zei«
tung", schreibt über M.'S Compositionen:
„ich kann mich deS Erstaunens nicht er»
wahren, wie solche Tonwerke bis zur
Stunde völlig echolos bleiben konnten!
Miku l i . . . ist aber ein Sonderling,
dem man die Manuscripte gewissermaßen
abringen muß. Ich sage hier nur ganz
kurz: diese Lieder gehören zu dem Besten,
Edelsten, was im deutschen Liede vor»
Handen; sie sind, um sie zu charakterisi.
ren, natürliche Ausläufer der Schu«
mann'schen Muse, bester Periode. Wenn
unsere Herren Verleger da nicht aufhor«
chen, nicht selbst auf solche Manuscripte
fahnden, so darf es keinen Menschen
Wunder nehmen, daß neunundneunzig
Procent der neuesten vaterländischen mu«
sikalischen Literatur eben nur Schund sind
und Schund bleiben".
WienerZeitung 1863. Abendblatt Nr. 79.
S. 3l4.
MiklM, Abund (barmherziger Bru-
der und Tonsetzer, geb. zu Taub in
Böhmen im Jahre 1733, gest. zu Gratz
in Steiermark 9. April 1782). Trat im
Jahre 1733, zwanzig Jahre alt, in den
Orden der barmherzigen Brüder, in wel>
chem er bereits im folgenden Jahre die
Ordensgelübde ablegte. Nun kam er nach
Wien, und versah, da er ein sehr ge«
schickter Musiker war. in der Kirche
seines Ordens die Chorregenten-Stelle,
zugleich aber nahm er bei Haydn und
Seuche Unterricht im Contrapuncte
und in der Compositionslehre. Mehrere
Jahre blieb M. in Wien. bis ihn sein
Orden nach Gratz schickte, wo er gleich»
falls als Chorregent in der Kirche des»
selben thätig war. Hier aber erwarb er
sich mit seinen Compositionen großen
Ruhm, sie wurden nicht allein in der
Kirck'e seines Ordens, sondern auch auf
anderen Kirchenchören vorgetragen und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon