Seite - 311 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
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Mildner Mdorfer
Kunst man bei M. berühren mochte, stets
klang fie wieder. Das gesprochene Wort
war ihm ebenso geläufig wie das in To-
nen verkörperte. Eben darum ist er unter
scines Gleichen sehr hoch zu stellen und
sein Verlust gleich beklagenswerth, wie
nicht leicht ersetzbar, denn selten geben
sich wahre Größen der Zeit zum Lehramte
her. Sie schaffen lieber, oder sie wirken
so lange, wie immer könnend, als Vir-
tuosen zu Nutz und Frommen der hör-
lustigen Welt und ihrer Tendenzen."
Neber Mi ldner als Compositeur ist
nur wenig zu sagen. Die Art und Weise,
wie er sich als musikalischer Humanist
ganz dem Unterrichte und der Förderung
der Musik als Kunst in des Wortes
reinster Bedeutung hingab, ließ ihm nur
wenig Zeit übrig.'sich in die Wonnen
deS Schaffens zn vertiefen, und so ist es
nur Weniges, was von ihm vorliegt. Vor
Jahren, wo M., wie der „Llovnik" bc«
merkt, der Erste war, der uechische Lieder
für die Violine componirte, erschienen
ein Paar derselben im Stiche, von denen
eines eine Phantasie auf ein beliebtes
Volkslied eine sehr große Verbreitung
gefunden hat. I m Nachlasse fanden, sich
einige Compofitionen in Handschrift. Eine
im I . 1860 bei Vei t in Prag erschienene
" trägt das Opuä-Nummer 10.
Nebrigeus wurde der Druck seines must«
kalischm Nacblafses bei den Prager Mu-
si kuerlcgern Christoph und Kühe in
Aussicht gestellt. An die Stelle Mi ld^
ner's. der unstreitig die hervorragendste
Persönlichkeit des Prager Conservato»
riums war. ist R. Dreyschock M . I I I ,
S. 382^ aus Leipzig berufen worden.
Zcllner'ö Blät ter für Theater, Musik u.
s> w. (Wien. schm. 4«.) 1863. Nr. 98, 103
u. ll<i. — Vohemia (Präger politisches
und Unterhaltungsdlatt, 40.) !««:;, Nr. 289,
S> !493; Nr. 290, S. 1U06; Nr. 29l. S. !5l9. — Oesterreichischer Vulks. und Wi r t h,
schafts > Kalende r (Wi^'N. Prandel. gr. 8«.)
Jahrg. 1867. sDaselbst heißt sein Goburlsort
unrichtig Timutz statt Türmitz; Tltrmitz lie^t
in Böhmen. Tümih abc'r in Niedcrösterreich,
unweit Lilicnfeld). — S ch i l l i ng (G. Di'.),
Das musikalische Europa (Sfteyer 1842, F.
C. Ncidhard, gr. 8".) S. 236. — Gaßner
(F. S. vl.-.), Universal.Lexikon der Tonkunst.
Ncue Handausgabe in cinein Bande (Stutt«
gart 1849. Frz, Köhler. Lex. 5".) S. 6l4. —
Neues Uniu ersal.Lerikon der Tonkunst.
Angefangen uon Di-. Julius Schladcbach,
fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden
1837. N. Schäfer, gr. 8«.) Bd. I I , S. 999. —
8lovn.ilc na.u6n^. livÄaktoi' vi'. I^raut.
I^!i.ä. l i io^ur , d. i, Eonucrsationö Lexikon.
Neoigirt uon Dr. Franz Lad. Nieger (Prag
1889, Kober. Lex. 8".) Bd. V, S. 32? z^nach
diesem ist M. am 6. Noucmder 18l3 geboren).
Nildner-ßausitmalllt, Anna. Unter
diesem unrichtigen Namen führt das
Meyer'sche „Conversations-Lerikon für
die gebildeten Stände". Bd. XXI) S. 681.
die berühmte Sängerin Mi lder, auch
Mi lde!>Haupt mann (nach ihrem
Galten so) genannt, auf, über welche in
diesem Lexikon bereits Bd. VIII , S. 73.
und in diesem Bande S. 308 nachträgt
lich Näheres mitgetheilt ist.
Mildorfer, Joseph Ignaz (Maler,
gebürtig aus Tirol, wo er im 18. Jahr-
hunderte lebte und arbeitete). Weder die
Zeit seiner Geburt noch seines Todes ist
bekannt; erstere dürfte jedoch, nach dem
Geburtsjahre 17! 3 seiner Schwester
Mar ia Elisabeth zu schließen, auch
in den Anfang des l8. Jahrhunderts
falleil. Schon sein Vater Michael Ignaz
war Maler, vou dem einige Heiligen»
stücke, Stationsbilder und ein Gemälde
bekannt sind, das den Brand der aus
Holz erbauten Residenz auf dein Nenn-
platze zn Innsbruck im Jahre 1728 voi>
stellt. Dieses Bild befindet sich im Besitze
des National-Museums. Das Titelbild
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon