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Millenkovics 320 Millenkovics
Bänden ohne Angabe seines Namens
erscheinen. Es ist. wie ans vorstehender
Uebersicht zu ersehen, eine reiche und
anregende Thätigkeit, mit welcher M.
zur Erforschung und Aufhellung der Ge>
schichte seines engeren Vaterlandes Böh«
men in einer Reihe von gründlich ge-
arbeiteten größeren und kleineren Schrift
ten und Werken beigetragen. Mehrere
in- und ausländische Vereine und Akade»
mien haben auch den rastlosen Forscher
unter ihre Mitglieder aufgenommen.
Mi l lauer erfreute sich keiner festen
Gesundheit, was ihn jedoch nicht hin»
derte, thatig und nützlich zu sein und zu
wirken; seit dem Jahre 1827 kränkelte
er oft, bis im Jahre 1840 sein Leiden
einen so ernstlichen Charakter annahm,
daß es ihn auf's Krankenlager warf,
von dem er sich nicht wieder erheben
sollte. M. starb im Alter von 86 Iah-
ren, zu früh für die Wissenschaft, der er
sein Leben und seine Thätigkeit gewidmet.
Das Cisterzienser-Sti f tH ohenfurth in
Böhmen. Aii2 Anlaß der sechshundertjährigen
Jubelfeier seines Bestehens verfaßt von Dr.
Franz Isidor Proschko (Linz in Oberöster-
reich o. I . ll8."'9). Babette Em'ich, gr. 8".)
S. 64. — Abhandlungen der kön. böh«
mischen Gesellschaft der Wissenschaften. Fünfte
Folge, I. Band/ S. 37. — 8 I o v n i k
UHuöu)'. üoänktor Dr. I'i-ant. I^aä. l i io-
36r, d. i. ConuersationL<Lerikon. Redigirt
uon Dr. Franz Lad. Nieger (Prag l859,
I . L. Kober. Ler. 8°.) Bd. V, S. 333 snach
diesem geboren am t7. December !784^. —
Oestcrreichische Nat ional » Encyklo«
pädie uon Gräffer und Czikann (Wien
i833, 8«.) Bd. 711, S. 68a ^auch nach dieser
geb. am 47. December <784^,
Millenkovics, Stephan von. Pseu-
donym Stephan M i low (Poet, geb.
zu O rsova an der österreichifch-walachl»
schen Grenze 9. März 1836). Sein Vater
war Oberst-, von sechs Söhnen, welche
alle als Officiere in der kaiserlichen Armee
gedient, ist nur mehr Stephan am Leben. In der Jugend wechselte er mit
seinen Eltern öfter den Aufenthalt, wie
dieß durch die militärische Stellung seines
Vaters bedingt war. Gleichfalls für
den Militarstand bestimmt, trat er im
Jahre 4849 in die mittlerweile auf-
gelöste Cadeten.Compagnie zu Olmütz,
wurde von dort' im Jahre 4832 zum
37. Linien-Infanterie-Regimente ausge<
mustert und gleich darauf zum Officier
befördert. Nach zweijähriger Dienstzeit
bei diesem Regimente wurde er dem mili-
tarisch.geographischen Institute in Wien
zugetheilt, wo er, nur zeitweilig zu Ver«
mefsungsarbeiten ausgesandt, fortwäh-
rend verweilt und
stufenweise
zum Haupt-
mann und Adjutanten des Institutes
avancirte. Im Februar 1863 vermalte
er sich mit der Tochter Elsa des Feld-
marschall'Lieutenants Joseph Freiherrn
von Reichlin-Meldegg. Dieß ist in
Kurzem sein äußerer, nicht eben sehr be«
wegter Lebensgang. Die Lust zum poeti-
schen Schaffen erwachte schon im zartesten
Knabenalter in ihm, und zwar ganz
spontan, da ein äußerer Anstoß hiezu
nicht da war. Wiewohl seiner Abstam-
mung nach ein Slave, so wurde in sei»
nem Elternhause doch stets deutsch ge-
sprochen, und all sein Denken und Sinnen
ist durch und durch deutsch. Seine freie
Muße benutzte er zu der für den Beruf
deS Dichters nothwendigen Ausbildung:
zum Studium der Philosophie, der Lite«
ratur, Sprachen u. s. w. All das konnte
freilich, da seine Erziehung eine andere
Grundlage hatte, und er, einmal Sol-
dat geworden, seiner amtlichen Stellung
genügen mußte, nur lückenhaft betrieben
werden, waS jedoch immerhin sein ästhe-
tiscbes Gefühl so weit läuterte und klarte,
daß er kaum mit einem poetischen Ver-
suche zu Ende gekommen, eben gerade
wieder so weit vorgeschritten war, um
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon