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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 321 -
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Millenkovics 32! MillenkomcS ihn als schlecht zu erkennen und zu ver« werfen. Mit dem gleich durch seine erste Arbeit als Dichter von nicht geringer Begabung bekannt gewordenen Ferdi- nand von Saar lebt er seit vielen Jah- ren in dem innigsten Verkehre; beide Freunde, wie dieß unter gleiche Ziele ver- folgenden strebenden Sangsgenoffen nicht selten der Fall ist, tauschten und recen- sirten wechselseitig jede ihrer Arbeiten: lyrische Gedichte, Epen, Dramen, und schritten so gewissermaßen vereint dem Ziele, in der Poesie etwas, was sich über das Maß des Gewöhnlichen erhebt, zu leisten, entgegen. Auch die Philosophie Scho- penhauer's blieb nicht ohne Einfluß auf sein Dichten und Schaffen, wobei es ihm jedoch bald bedenklich erschien, den Schopenhaue r'schen Pessimismus nur einfach und ungeläutert in die Poesie zu übertragen, eine Erscheinung, der man in neuester Zeit in Werken jüngerer und viel versprechender Poeten leider nicht selten begegnet. Im Jahre 1864 trat M. mit einem Band „Gedichte" (Heidel« berg, Verlag von Georg Weiß; zweite Auflage ebd. 1867, Miniaturformat) zum ersten Male in die Oeffentlichkeit. M. ließ dieselben unter dem in seinem Namen Mi l lenkovics enthaltenen Pseudonym M i low erscheinen, und Pro« fessor von Reich l in«Meldegg, ein Namensverwandter der Frau des jungen Poeten/durch Inhalt und Form der anmuthigen, gehaltvollen Poesien gewon» nen, gab der ersten Auflage in einem empfehlenden Vorworte das Geleite in die Oeffentlichkeit. Die Kritik verhielt sich aufmunternd, wenn sie gleich von der politischen Strömung der Gegenwart fortgerissen, denselben wie aller Dichtung überhaupt, weniger Aufmerksamkeit zu«' wendete, als eS echte Poesie, zu welcher Zeit immer sie erscheinen mag, in der v. Wurzbach, biogr. Lexikon. XVIII. Regel verdient. Den „Gedichten" folgte die Erzählung: „Verkrenes Glück" (Hei« delberg 1866, G. Weiß. 8".), welche übrigens die widersprechendsten Urtheile, das wärmste Lob und den herbsten Ta< del erfuhr. Diese Erzählung erschien in dem für literarische Erzeugnisse so un« günstigen bewegten Jahre 4866, und noch in demselben Jahre erschien die bereits erwähnte 3. Ausgabe der Ge- dichte, welche um einen Elegien»Cyklus unter dem Titel: „Mit Weib und Kind" vermehrt ist. In jüngster Zeit aber (1867) ließ M. einen größeren Elegien« Cyklus: „Zlut der schalle" (ebenfalls bei G. Weiß in Heidelberg), erscheinen, zu welchem sich jene wenigen der zweiten Ausgabe der „Gedichte" angefügten Elegien wie unwillkürlich erweiterten, wie dieß auch im Prolog zu „Auf der Scholle" ausgesprochen ist. Dieses Werk hat bei der Kritik einstimmiges Lob und einen entschiedenen Erfolg errungen; es wurde in vielen Journalen und mit Recht sehr warm besprochen. M.'s bisher in die Oeffentlichkeit gedrungenen Arbei« ten haben, wie das immer so vorkommt, wohl manche flüchtige, theils briefliche, theils personliche Berührung mit lilera» rischen Persönlichkeiten nach sich gezogen, m Uebrigen lebt er aber doch fortwäh. rend in der größten Zurückgezogenheit seinem Berufe, seiner Familie und der mit ihr in innigster Verbindung stehen- den Muse, wie ja dieß auS allen Dich« tungen so deutlich herausklingt. Ge« genwärtig, heißt es, ' arbeitet er an einer größeren Dichtung, die den Titel: Hymne" führen soll, auch soll er ein Trauerspiel fast vollendet und im Pulte liegen haben. Nach den bisher erschiene« nen Arbeiten M.'s zu urtheilen, tritt uns in M. ein Poet in des Wortes edel- ster Bedeutung entgegen, der mit schwung- r. 31. Jänner 1868.) 21
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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