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len in Görz, ging dann nach Gratz, wo er
die Philosophie und Theologie beendete und
aus beiden die Doctorwürde erlangte. Darauf
trat er in die Seelsorge, wurde im Jahre
1669 Pfarrer zu Chiopris. später an anderen
Orten, bis ihn nach des Bischofs Jacob G o.
r izut t i Tode der Kaiser zum Bischof von
Trieft ernannte. M. war ein ausgezeichneter
Bischof, der, als er im Alter von 83 Jahren
starb. 33 Jahre die priesterliche, 29 Jahre
die bischöfliche Würde bekleidet hatte. Er liegt
in der Lorettocapelle der Triester Kathedrale
bestattet, und ein Denkstein daselbst bewahrt
die Erinnerung an seine Wirksamkeit, ^ o -
?»6tti ttt öcüött/s^ e^H^o), liitoi-ia. äsN2
Lontea äi 6c»r!2ia (Q-orisia 1833, ratsr-
noUi, 8".) lom. III, x. 314.) — 9. Johann
Georg Mi l ler , siehe: Georg Mi l ler
lS. 327. Nr .^ . — 10. Joseph Mi l ler .
ein zeitgenössischer Bildhauer in Tirol, von
dessen Bildungsgang und Lebensgeschichte
nichts Näheres bekannt, über deffen Arbeiten
aber die öffentlichen'Blätter in neuerer Zeit
Nachrichten gebracht haben. So hat er einen
lebensgroßen „Christus" in Marmor für den
Innsbrucker Friedhof gearbeitet, der im Jahre
1865 aufgestellt und von Kennern als ein
Kunstwerk voll Weihe und Würde bezeichnet
wurde. Ebenda befindet sich auch noch ein
anderer „Christus" desselben Künstlers, erste»
rer in der Grießer'schen, letzterer in der
Schlachleitner'schen Arkade. Ein ande-
res Werk seines Meißels ist daselbst. „Chri<
stus. vom Kreuze abgenommen", über der
Riccabona'schen Gruft, an welche drei
Kunstwerke sich noch ein viertes: „Ein Kreuz
tragender Christus" („Folget mir nach"),
klein lebensgroß, aus Holz geschnitzt, anreihen
soll. Von anderen Werken dieses — wie es
scheint — noch jungen Künstlers sind bekannt
vier Statuen: „Der Heilige Joseph", —„Die
h. Mutter Anna", — „Die jungfräuliche
Mutter Gottes" — und „Der Schutzengel",
als Patrone der vier Standesbündnisse der
Männer, Frauen, Jünglinge und Jungfrauen,
welche ob der edlen Einfachheit der Formen und
der schönen, von echter tiefer religiöser Em»
psindung durchlebten Composition gerühmt
werden. ^Tiroler, St immen (Innsbruck)
186ä. Nr. 26. S. 114, u. Nr. 220, S. 1023.
in den „Corrrspondenzen aus Innsbruck".) —
11. Joseph Mi l ler (Schulmann, geb.
zu Linz 19. Februar 1730, gest. 1?88) war
Katechet an der Linzer Normalschule und
Fachschriftsteller. Er hat im Drucke heraus. gegeben: „Anleitung zum Gebrauche des
katechetischen Unterrichtes", 1.—3. Bändchen
(Linz 1783, 8<>.); — „Sammlung kleiner
Erzählungen aus den besten Kinderschriften;
Eltern. Lehrern und Kinderfreunden gewid»
met" (ebd. 1786). Mensel (Ioh. Georg),
Lexikon der vom Jahre 1730 bis 1800 verstor'
benen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1808,
Gerh. Fleischer, 8°.) Bd. IX, S. 184,) —
12. Ludwig Mi l le r , ein zeitgenössischer
Naturforscher, der sein Augenmerk vornehm«
lich auf die österreichische und zunächst die
Wiener Fauna gerichtet, dann aber auch die
Höhlenkäfer der Adelsbrrger Grotte in den
Bereich feiner Beobachtungen gezogen hat.
In den Sitzungsberichten und Abhand»
lungen des „Wiener zoologisch-botanischen
Vereins" sind bereits mehrere seiner entomo«
lagischen Arbeiten erschienen, und zwar im
I. Bande der Sitzungsberichte.- „^äs-
1oi>3 IvkovonkMtzri« (S. 13l); — „Neue
Käfer der österreichischen und Wiener Fauna"
(S. 10 u. 109); — im I I . Bande: „Neue
Staphylinen der Wiener Fauna" (S. 26); —
im I I I . Bande: „?r63toQ7eku5 der Karst»
höhlen" (S, 154); — im IV. Bande der
Abhandlungen: ^spdoärus Lcdmicltii,"
(S. 23); — im V. Bande der Abhandl.:
„Beiträge zur Kenntniß der Grottenfauna
Krams" (S. 303), und im VI . Bande der
Abhandl. : „Beschreibung zweier neuen
Grottenkäfer" (S. 027 u. 633). Ludwig
Mi l le r zählt zu den verdientesten Keleopte-
rologen der Gegenwart. — 13. Mar t in
Mi l ler und Sohn ist die Firma einer in
den Dreißiger'Iahrrn des laufenden Jahr«
Hunderts berühmten Gußstahlfavrik in Wien^
deren Fabrikate zu solcher Vollkommenheit
gediehen waren, daß sie mit dem englischen
Gußstahle wetteiferten. Diese Fabrik wurde
schon im Jahre 1835 anläßlich der Gewerbs»
Producten-Ausstellung für ihre Fabrikate mit
der silbernen Preismedaille ausgezeichnet.
Unsere unten genannte Quelle gibt nähere
Nachrichten über die von ihr in besonderer Güte
gelieferten Fabrikate. lOesterreichische Na-
tional» Encyklopädie von Gräffer und
Czikann (Wien 1835, 8«.) Bd. VI, S. 333.)
— 14. Phil ipp Mi l ler (geb. zu Gratz in
Steiermark im Jahre 16l,3, gest. 7. April
1676). Trat, 16 Jahre alt, in den Orden der
Gesellschaft Jesu. erlangte an der Universität
zu Gratz die theologische und philosophische
Doctorwürde, und wurde dann im Lehramte
verwandet. Neun Jahre trug er Philosophie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon