Seite - 343 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Bild der Seite - 343 -
Text der Seite - 343 -
Minisim 343 Minisim
meißelte dann noch ein zweites, dem
ersten — mit kleinen Ausnahmen —
ähnliches, welches sich viele Jahre im
Atelier des Meisters befand; — „Nie
FchllmIMigkeit". eine weibliche Statue aus
Marmor; dieses ungemein liebliche Werk.
das uns ein fünfzehnjähriges. Mädchen
mit den Zügen der Tilgend, die es be-
sitzt, im Angefichte zeigt, wurde auf der
Pariser Ausstellung mit der goldenen
Medaille ausgezeichnet; — „Nie Dankbar-
keit". Statue in Lebensgröße, auf Bestel-
lung der Frau Therefe Fabr is , verwit-
wete Rubi l i i , in Uoine und für den
Friedhof daselbst als Denkmal bestimmt;
— „Ner H. Ängnstin" und „Ner H. Mrich",
zwei überlebensgroße Statuen, beide für
den Hochaltar der Kirche zu Pavia in
der Provinz Ndine bestimmt, und auf
Bestellung des dortigen Pfarrers gearbei«
tet; - - „Na5 Denkmal drg Ätlinegür NiLlhllt'z
Nrii i to", es stellt die kolossale Statue
deS Kirchenfürsten dar; die Vorderwand
deS Grundsteins zeigt in einem Baörelief
Christus, der das Kreuz trägt und dem
eine Schaar Engeln auf dem Fuße folgt.
Das Denkmal wurde von einer Gesell-
schaft Udinestr bestellt und ist in der
Kathedrale dcr Stadt aufgerichtet; —
„Heraklit" und „Hemllkrit", zwei über-
lebensgroße Statuen. die eine drückt
daS Weinen, die andere daS Lachen aus;
beide sind im Auftrage des Marchefc
Mafsimo Maug i l i ausgeführt und b5>
finden sich in seinem Palaste zu Udinc;
— „HweiGngel", Kolofsalstatuen in Mar»
mor, sie spielen die Harfe zur Beglei-
tung ihres Gefanges auf die Madonna;
sie stehen
auf eimm Altare in der Kirche
äeUü. bltl.<1onng. 6i Kosa. zu äau Viw
äel ^ÄFliÄNiento; — „Nie Wadonull mit
bein ChriZtnZKindr, melcheg der l). Jouchim Neb-
Ku5t". ein Medaillon.Basrelief und oineS
der gelungensten Werke des Künstlers',^ — „Gin Gngel", bestimmt für ein Grab«
denkmal auf dem Friedhofe zu Triest; —
„Nn2 ^r Mntter eilende Kind", eine Mar-
morgruppe; ein Kind, das seine kom>
menoe Mutter erblickt, wirft eine Rose
weg. um in die Arme der Mutter zu
stürzen, ein Werk von einer Sinnigkeit
der Idee und einer Zartheit in der Aus.
führung, das allgemeine Bewunderung
erregte; — „Nas Vertrauen ant Gatt",
Stalue aus Marmor, als Grabdenkmal
der Conteffa Neali Beretta bestimmt,
im Auftrage des Conte Fobio Beretta
zu lldine ; — „Na5 Grabdenkmal lnr Anspare
GllZpari", eine Marmorgruppe, im Auf-
trage der Frau des Verstorbenen und
aufgestellt zu Laiisana, einem Flecken im
Udin^sischen Gebiete. Min is in i , ge-
genwärtig 31 Jahre alt, zählt zu den
ersten Bildhauern der Gegenwart. An>
mllth und Lieblichkeit sind die Haupt«
charaktcre feiner Werke; weniger gelingt
ihm der Ausdruck der Kraft und Stärke;
er ist ein würdiger Nachfolger des Bild-
Hauers der Grazien, wie Canova ge«
nannt worden, und würde wahrscheinlich
auch so genannt werden, wenn dieser
Name nicht schon vergeben wäre. Teo-
baldo Ciconi , ein vielgenannter Poet
des heutigen Italien, hat den Künstler
in einem dithyrambischen Gedichte:
„l'arte o l'oro" betitelt, besungen. Mi»
nisini hatte sein Atelier in Venedig,
wo eS cmch jetzt, nachdem Venedig zum
Königreiche Italien gehört, noch sein mag.
Wenn sein Name in Nagler's Lexikon
fehlt, so erklärt eS sich einfach. da zur
Zeit. als Nagler's Lexikon im N stand.
deS zwanzigjährigen Min is in i Name
kaum gekannt war. Daß aber in einem
o kostspieligen Werke, wie Müller-
Klunzinger's „Künstler aller Zeiten
und Völker" (1857—1864) der Name
eines Meisters von Minisini 's Bedeu>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon