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Mrranr 348 Mirani
Weise die Bibliothek. Zugleich hatte er
die Absicht, ein astronomisches Observa»
torium und ein polytechnisches Museum
zu errichten, aber sein plötzlich eingetrete«
ner Tod — er starb am Schlage im
Alter von 33 Jahren — vereitelte leider
dieses Vorhaben. Außer seinen Kanzel«
reden, von denen einige, wie auch meh-
rere seiner Hirtenbriefe, im Drucke erschie«
nen, rühren von ihm her eine slavische
Uebersetzung deS römischen Rituals, der
Briefe des h. Apostel Paulus und noch
einiger anderer Bücher des neuen Testa-
mentes. Ferner bearbeitete er in seiner
Muttersprache ein Handbuch der Pasto-
ral« Theologie, eine Katechetik, eine
Sammlung von Vorschriften zum Schutze
und zur Erhaltung der Gesundheit. Je»
doch mögen alle diese Schriften ohne
seinen Namen erschienen sein, da es mir
nicht gelang, ihre Titel in den Bücher»
Catalogen aufzufinden. Auch fanden sich
in seinem Nachlasse Bemerkungen zur
Geschichte des berühmten Dalmatiner
Geschichtschreibers Lucius.
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siel i , abgedruckt in
Uo. 27. 1847,
Mirllltt, Johann Heinrich (Schrift-
stell er, geb. zu Prag 23. April 1802).
Der Sohn eines Seifensieders in Prag.
Er besuchte die Schulen in seiner Vater-
stadt, und hatte bereits daS erste Jahr
der philosophischen Studien beendet, als
er die Fortsetzung derselben aufgab, um dem Wunsche seines Vaters folgend, in
dessen Geschäft einzutreten. Als aber der
Vater starb, gab M. das Geschäft auf,
übersiedelte nach Wien und nahm dort
im Jahre 4833 eine Bedienstung als
Buchhalter an, in welcher er durch volle
zehn Jahre thätig blieb. Im December
1843 wurde er von dem damaligen Di-
rector der vereinten Theater in Preßburg
und der Iosephstadt in Wien, Franz
Pokorny, als Secretar und Geschafts-
leiter des Preßburger Theaters cngagirt.
Nach Zurücklegung dieser Direction von
Seite des Franz Pokorny fungirte M.
als Secretar des Iosephstädtec Theaters
bis zum Jahre ^843 und von da an
bis Mai 1862 in gleicher Eigenschaft am
Theater an der Wien. Nach fast zwan»
zigjähriger Thätigkeit als Theatersecre-
tar mußte er nach Auflösung der Alois
Pokorny'schen Direction diese Stellung
aufgeben. Als Schriftsteller versuchte, er
sich in schon jungen Jahren, denn bereits
zu Anfang der Zwanziger-Jahre erschie»
nen mehrere seiner Aufsätze unter der
Chiffre I . M. in der Prager Zeitschrift
„Hylos". Sein eigentliches literarisches
Wirken beginnt jedoch erst im Jahre
1836. Durch den Dichter Ioh. Nep.
Vogl in einen Schriftstellerkreis einge-
führt, befreundete er sich mit Carlo-
pago, Cavi lha, Fitzinger, Ritter
von 3 evitschnigg, Nordmann,
August Schmidt, Stelzhammer,
Schumacher u. A., und wurde in
diesem literarischen Verkehre bald zu
mancherlei Arbeiten angeregt. Um diese
Zeit versuchte er sich vornehmlich auf
dem Gebiete der Novelle. Der Schrift-
steller und Redacteur der Wiener Musik-
zeitung, Dr. August Schmidt, war
der Erste, der ihn in die Oeffentlich«
keit einführte undMirani 'S nach dem
Böhmischen des Professors K l i cpe ra
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon