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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 352 -
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Mirecki 332 Mirecki Büchersammlung besaß, beschäftigte sich M. mit der Ordnung und Aufstellung der Bibliothek des Grafen, und brachte mit dieser Beschäftigung etwa zwei Jahre zu. Wohl wurde er in dieser Zeit der Musik nicht völlig untreu und vollendete mehrere Tonstücke. Im Jahre 4816 verließ Mirecki Wien und begab sich zunächst nach Venedig, wo er in den Jahren 4856 und 1817 blieb, und sich ausschließlich seinen musikalischen Studien widmete. I n Venedig richtete er vor» nehmlich sein Augenmerk auf die Instru- mentation der italienischen Schule, welche bei weitem einfacher ist, als jene der Deutschen; dann aber auf die beson- ders kunstvolle Gesangstechnik. Von Ve- uedig, wo er überdieß das Orgel« und Clavierspiel fleißig betrieb, begab er sich, mit Empfehlungen ,an den berühmten Mailänder Musikverleger Ricordi ver> sehen, nach Mailand. Daselbst lernte er mehrere Musik-Notabilitäten Italiens kennen, unter Anderen den Violinvirtuo- sen Ro l la , den Pianisten Po l l in i , die OperN'Compositeure Pacini und Pavesi. Endlich seiner Sehnsucht nach Paris folgend, begab er sich gegen das Ende des Jahres 1817 dahin. Obgleich mit Empfehlungen von Nicordi aus- gestaltet, ward es ihm doch schwer, sich dort einigermaßen zur Geltung zu brin« gen, erst ein musikalisches Werk, welches ei zu Paris bei Car l i erscheinen ließ, richtete die Aufmerksamkeit der Musik» kenner auf ihn und begründete seinen Ruf. Es waren dieß die fünfzig Psalmen von B. Marcel lo , welche M. mit sei« nem Accompagncment herausgab, eine Arbeit, welche gründliche Kenntnisse in der Harmonie erforderte. Die erste in die Oeffentlichkeit gelangte Lieferung fand jedoch von Seite der Kritik einen wenig freundlichen Empfang. M. ließ sich aber ^ dadurch immerhin nicht irre machen, von Cherubini 's väterlichen Rathschlagen unterstützt, fuhr er in der Herausgabe des Werkes, das mit dem zwölften Hefte schloß, fort, und begründete mit demselben seinen Ruf als Compositeur und tüchtiger Harmonift. Unterdessen sehte er in Paris seine Studien in der General« baß. und Harmonielehre auf das Eifrigsie fort, componirte fleißig, arrangirte meh» rere Opern für das Piano, und ging selbst daran, eine Oper zu componiren. Er vollendete nun die Musik zu Kni uz« nin's „O^anis", d. i. Die Zigeuner, welche Oper im Jahre 1820 durch Ver. mittlung des Fürsten Adam Czarto« rySki in Warschau aufgeführt wurde und eine beifällige Aufnahme gefunden hatte. Wenngleich ein Erstlingswerk, so besaß es doch immer musikalische Schön- heiten, welche ihre Wirkung nicht ver. fehlten, und M. in dem Beschlusse, sich der dramatischen Komposition zuzuwen« den, bestärkten. Von Paris begab fich M. im Jahre 1822 wieder nach Mai- land, und ging dort, wo sich noch am Ersten Gelegenheiten, durchzudringen, darboten, an die Ausführung seiner Idee. Innerhalb Jahresfrist schrieb er die Mu> fik zu drei Balleten: „Octavia", „Das Schloß von Kenilworth" und „Die unter« brockenm Bachanalien", arrangirte zu» gleich mehrere Opern Rossini's für das Piano auf vier Hände, machte auf diese Art praktische Studien in der In- strumentation und vervollkommnete sich wesentlich im sogenannten dramatischen Style der Musik. Auch eine von ihm in dieser Periode herausgegebene AbHand« lung über die einzelnen Instrumente und die Instrumentation selbst, welch ganz treffliche Winke über diesen Gegenstand enthalt, fand in der Musikwelt eine günstige Aufnahme. Die nächste größere
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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