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themlltik ant rein geistige Gegenstiinüe ueruiittelst
der Ollnstrnrtilln einer rekleXwneUen Mappll des
Olltlllgrnndes un^ der Or'll3SenunhllltniZ5e aller
im Vütll l l möglichen Mssens- mll Sittlichkeits-
Gntmickelungen ^um Unbeendbaren iler Weltall-
GrjiehnngZmrthschllN" (Wien18<6, Gerold,
80.), der zweite Band dieses Werkes, das
M. spater ran-ILso-^Istris (All-Ideen-
Meßkunst) nannte, führt den Titel:
„Entdeckung der einzig möglichen lokalen
Grnniluli55enschlltt tlnrch eine tatllle Oinigung
der ersten bisher bw5 partial behandelten Ar-
Zprungsgriinde iier Milosophie und Mathesis"
(ebd. 1823. gr. 8".). Auch soll 1829/30
der dritte Band in zwei Abtheilungen
erschienen sein, doch ist es mir nicht ge-
lungen, dm Titel desselben aufzufinden.
Ueber dieses Werk schrieb ein Daniel
von Mattyassovszky eine „Historia.
inventionis ?an.da8orQH-
8" (Wien 1326). Wenn Mis-
l e y'S Werk selbst nicht bessere und klarere
Aufschlüsse gibt über sein System, als
sein Commmtator Mattyassovszky,
dann möchte vielleicht das Schicksal
beider Schriften, jener des Meisters, wie
des Schülers, die längst vergessen find,
zu Genüge erklärt sein. Nach dem von Dr.
Rieger redigirten „Zlovnik, nauön^"
(Bd. V, S. 367) wäre MiSley umdas
Jahr 1840 gestorben.
Oesterreichische National« Encyklopä«
die von Gr äffe rund Czikann (Wien 1833,
8<>.) Bd. I I I , S. 689; Bd. VI, Supplement,
S. 556. — Poggend orff ( I . C.), Biogra»
phisch»literarisches Handwörterbuch zur Ge<
schichte der exacten Wissenschaften (Leipzig l859.
. I . Ambr. Barth. gr. 8".) Bd. I I , Sp. 157.
Wslilt, Abbö (Weltpriester).
Zeitgenoß. Die öffsntliche Aufmerksamkeit
wendete sich
diesem Priester erst in neue«
ster Zeit zu, als französische Journale
berichteten, Abbä Misl in sei von Ihrer
kais. Hoheit der durchlauchtigsten Frau
Herzogin Sophie ausersehen wor- den, die sterbliche Hülle Ihres SohneS
Erzherzog Ferdinand Max, weiland
Kaisers Maximi l ian, nachdem die-
selbe von dem Präsidenten Iuarez in
Mexiko an den mit ihrer Uebernahme
betrauten Admiral Tegetthoff aus«
gefolgt worden, nach Europa zu ge.
leiten. Abbs MiSl in bekleidete am
Hofe der Erzherzogin die Stelle eines
Lehrers Ihrer Söhne. Ueber die Art
und Weise, wie der Abb6, der früher an
der Spitze des Collegiums von Porren»
truy, einer berühmten, im Schweizer
Canton Bern gelegenen Lehranstalt,
gestanden, nach Oesterreich kam, wo er
seit mehreren Iahrzehnden lebt, wird
folgende nicht ganz faßliche Legende
berichtet. Als die Iuli«Revolution in
Frankreich (1830) auSbrach. fluthete
ihre Bewegung mehr und mehr auch
in die benachbarte Schweiz hinüber,
und die Marseillaise wurde in der
Anstalt von Porrentruy, welche da«
mals Abbö Mis l in dirigirte, eine ste-
hende Melodie. Selbstverständlich brachte
daS unaufhörliche Spielen der Revo»
lutionShymne unter den Zöglingen eine
solche Aufregung hervor, daß Abbs
Mis l in sich genöthigt sah, die weiteren
Aufführungen der Hymne zu verbieten.
Vier und zwanzig Stunden später hatte
der Abbä seine Entlassung. Um' jene
Zeit befand sich Graf Bombelles als
österreichischer Gesandter in Bern. Der
seines Dienstes entlassene M. fand in
dem Hause des Grafen eine Zufluchts»
statte. Durch den Grafen gelangte Abb6
M. bald an den Hof und wurde in kurzer
Zeit einer der Lehrer der Söhne Sr.
kais. Hoheit deS Erzherzogs Franz
Karl. Er dürfte wohl auch der Ver«
faffer des größeren Werkes: „Die heiligen
Stätten. Eine Pilgerreise nach Ierusa«
lem", in 4 Theilen, welches, als von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon