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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 363 -
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Seite - 363 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18

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MsliwecZek 363 Disliweczek tigm Vorschub leistete. Von Venedig begab er sich nach Parma, und daselbst schrieb er die erste Oper. Es gelang ihm, sein Erstlingswerk zur Aufführung zu bringen, und' der Erfolg war ein so günstiger, daß ihm der neapolitanische Gesandte den Vorschlag machte, mit ihm nach Neapel zu reisen, um dort zur Feier des Namenstages des Königs eine Oper zu schreiben. M. nahm den Antrag an und componirte zu dem angedeuteten Zwecke die Oper „VOiis^louts") deren Erfolg ein so über alle Maßen glänzen- der war. daß sich sein Ruf sofort über die italienische Halbinsel verbreitete. Der Hof, der Adel, eine große Anzahl von Musikern — man gibt die Zahl von . zweihundert an — wohnten der Auffüh- rung bei, und steigerten durch ihren Bei- fall, in dem sie sich auch nicht durch den Gedanken irreleiten ließen, daß sie ihn einem Barbaren zollten, wie der Italiener jeden nennt, der nicht seine Zunge spricht, den Triumpf des jungen Künstlers. M. zählte damals kaum 30 Jahre. Sein Ruhm war nun begründet. „II. Looino", wie man ihn in Italien nannte, wo sich Niemand mit der Aussprache seines wahren Namens die Zunge verrenken wollte, oder Venator in i , wie Mis l i - weczek geschickt seinen öechischen Namen italienisirt hatte, war nun der Mann des Tages, jede Bühne wollte von ihm eine Oper für die Stagione; Turin. Mai. land, Pavia, Neapel, Florenz, Rom machten sich seine Werke streitig. M. ent- wickelte demgemäß auch eine überraschende Fruchtbarkeit. Im Jahre 1769 schrieb er „^/FST-nzsnesi^a" für Rom; im Jahre 1773 „Homers", dann „H><5z7s" für Neapel, „AsmstT'lA.s" für Pavia, „^^ '> für Turin; im Jahre 1774 „ ^ - für Neapel, „^ttlAs« für Padua; im Jahre 1773 zwei Opern für Neapel, „Fsz'o" und „Dsnw/onös". So verbreitete sich denn sein Ruf bald auch über die Grenzen Italiens, und Caterina Gabr ie l i , genannt la Cuochetina, weil ihr Vater Koch eines Kardinals war, welche in Misl iweczek's Opern die herrlichsten Triumphe gefeiert, trug nicht wenig dazu bei, daß sein Name auch in der Fremde bekannt wurde. Joseph Maximi l ian , Churfürst von Bayern, selbst ein großer Freund der Tonkunst, wünschte zunächst den Künstler an seinem Hofe zu empfangen. Im I . 1777 folgte M. diesem Rufe. und blieb bis zu des Churfürsten Tode, der leider schon im Jahre 1778 erfolgte, an dessen Hof. worauf er denselben sofort verließ, um nach Neapel, das ihm sein liebster Auf« enthalt war, wieder zurückzukehren. Nach seiner Rückkehr schrieb er zunächst für Rom die Oper „ O^mF/aHs", aus wel« cher das Lied: „ ^ ' osroa ss äioe 1'ainioo äov'o« zu jener Zeit die Runde über den Continent machte. Nicht lange war es M. vergönnt, in Neapel zu blei« ben. Erzherzog Ferd in and berief ihn an seinen Hof nach Mailand, wo M. für denselben mehrere Opern schrieb. Aber bald kam der Wendepunct in M.'s Leben. Ebenso schnell, als sein Stern im Aufsteigen begriffen war, ebenso schnell begann er zu sinken, ohne sich je wieder zu erheben. Die Oper „^nn^a", welche er für das Theater della Scala in Mai« land geschrieben, hatte vollständig miß« fallen, und selbst der bisher von dem Meister errungene Künstlerruf war nicht mächtig genug, den Sturz dieser Arbeit zu verhüten. Gleich nach der ersten Auf« führung mußte die Oper bei Seite gelegt werden. Verstimmt über diesen Mißer« folg, verließ M. Mailand und begab sich nach Rom, wo er auch mit einer anderen Oper gescheitert war. Nun brach sein
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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