Seite - 370 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
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Mitis 370 Mtis
den Reichsritterstand erhobenen Familie
Mi t i s , deren Vorfahren, wie es im Diplome
wörtlich heißt: „seit undenklichen Zei»
ten Unserem ErzHause bei dem erbländischen
Münz» und Bergwesen treu, eifrigst gedient
und in verschiedenen wichtigen Vorfallcnheiten
für das Vaterland zu Unserer höchsten Zu<
friedenheit sich verdienstlich gemacht haben",
ist: Ein aufstehender, oiergetheilter Schild, iu.
4 zeigt in Roth einen einwärts schreitenden gol-
denen Löwen mit ausgeschlagener Zunge, über
sich geworfenem Schweif, in einer Pfote eine
silberne Münze, in der andern eine goldene
Wage haltend; 2 und 3 ist längs, vorn golden,
hinten silbern abgetheilt, auf der Theilungs»
linie steht auf einem etwas hervorragenden
Fels ein gerade vorwärts sehender Berg«
knappe, welcher in der Rechten eine reiche
Bergstufe über sich, in der Linken Schlägel und
Eisen abwärts hält. Auf dem Schilde ruhen
zwei gegeneinander gestellte offene gekrönte
Turnierhelme, aus deren vorderem der
schon beschriebene Bergknappe, mit der Berg»
stufe in der Linken und dem Schlägel und
Eisen in der rechten Hand, von den Knieen
auf, auf dem hinteren aber der Löwe von
l und 4 von der Hüfte auf emporwächst,
Die Helm decken sind rechts roth mit
Gold, links schwarz mit Silber belegt. So
stellt sich das Mitis'sche RitterstandS-Wap.
pen dar. Das sreiherrliche ist im Ganzen
dem obigen gleich' nur ist es um ein Herz»
schild und einen Helm vermehrt. Der Herz«
schild zeigt in Gold ein antikes Faszesbimdel.
Den Hauptschild bedeckt die Freiherrnkronc,
auf welcher drei gekrönte Turnierhelme sich
erheben; indem die beiden äußeren Helme
mit ihrem Helmschmucke den oobeschriebenen
gleich sind, ist der mittlere mit einem offenen,
rechts rothgoldenen, links schwarzsilbernen
Adlerfiuge besetzt, dem in der Mitte das Faszes-
bündel des Herzschildes eingestellt ist. Schild»
Halter. Zwei goldene Greife. Devise. In
Gold auf rothem Bande: „Wie Vott will.".
Mitis, Ignaz Edler von (Techni-
ker und Fachschriftsteller, geb. zu
Wien 4. Mai 1771, gest. zu Baden
bei Wien 4. September 4842). Der
älteste Sohn des Hofrathes Ferdi-
nand Georg s^. d. S/368, Nr. 3).
Pen ersten Unterricht erhielt- er im
Löwenburg'schen Convicte zu Wien. Da er einen kaiserlichen Stiftplatz besaß,
sollte er einer Anordnung des Kaisers
Joseph II . zu Folge, nach welcher alle
kaiserlichen Stiftlinge aus der Civil» in
die Militär»Erziehung übertreten sollten,
sich auch der militärischen Laufbahn zu«
wenden. Da ciber M. die Civil-Laufbahn
einzuschlagen beabsichtigte, trat er aus
dem Stifte aus und kehrte in's Eltern«
haus zurück. Später erhielt er einen
Stiftplatz in der Theresianischen Ritter»
akademie, in welcher er die höheren
Studien vollendete und dann im Jahre
4793 als Auscultant bei den nieder»
österreichischen Landrechten seine staats«
dienstliche Laufbahn begann. Dort blieb
er. bis er im Jahre 1796, dem Aufgebote
folgend, in das von den österreichischen
Ständen errichtete Freicorps eintrat. Im
folgenden Jahre verließ er den Staats»
dienst, um sich ausschließlich dem Stu»
d'mtn der Chemie zu widmen. In Ver«
bindung mit seinem Vater errichtete er
nun zu Kirchberg am Wechsel im V. U.
W. W. eine Fabrik
chemischer
Producte,
in welcher unter Anderem ganz auSge«
zeichnete Farbmaterialien, darunter aus
arseniksaurem Kupfer ein schönes Grün.
das unter dem Namen „MitiS-Grün"
allgemein bekannt wurde, bereitet wur»
den. Die Fabrik nahm bald einen großen
Aufschwung und warf einen bedeutenden
Gewinn ab. Als im Jahre 4812 sein
Vater starb, setzte Ignaz den Betrieb
der Fabrik allein fort, bis ihn ungünstige
Zeitverhatnifse zwangen, im Jahre 1.818
denselben aufzugeben. M. übernahm
nun die Oberleitung sämmtlicher Fabriken
und Bergwerke, welche Theodor Graf
Batthyäny, ein um die Förderung
verschiedener Industriezweige, vornehm»
lick aber um den Donau»Schiffdau viel»
verdienter ungarischer Edelmann, in Un«
gärn, Steiermark, Kärnthen und im
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon